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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
Autoren: Asimov Isaac
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beobachtete, wie er einen Bogen beschrieb und auf das Loch zufiel. Er wartete, aber nichts passierte. Er wußte nicht, wie lange es dauern würde, bis der Brocken das Loch erreicht hatte, er wußte nicht, ob der Brocken überhaupt hineinfallen würde, zählte bis sechshundert und warf den nächsten Stein.
    Unzählige Male wiederholte er diesen Vorgang. Seine Geduld war grenzenlos, deshalb grenzenlos, weil er dem Tod zu entrinnen versuchte. Und endlich machte sich diese Geduld bezahlt. Ein plötzliches Aufglühen in dem Loch, und Estes wußte, daß Röntgenstrahlen ausgestoßen worden waren.
    Estes mußte neue Brocken einsammeln, brachte sich in die günstigste Entfernung und traf jetzt fast bei jedem Wurf. Er plazierte sich so, daß das Loch genau auf dem oberen Rand des Schiffes zu ruhen schien.
    Nach vielen, vielen Stunden kam er zurück. Seine Kräfte waren aufgebraucht, seine rechte Schulter schmerzte.
     
    Funarelli half ihm aus dem Anzug.
    »Mann!« sagte er. »Du hättest dich sehen sollen. Jeder Wurf ein Treffer.«
    Estes nickte. »Ich kann nur hoffen, daß der Anzug die Strahlen abgehalten hat. An Strahlenvergiftung zu sterben, das würde mir gerade noch fehlen.«
    »Meinst du, sie merken es auf der Erde?«
    »Bestimmt«, sagte Estes. »Aber, ob sie dem Phänomen auch die gehörige Bedeutung beimessen? Aufzeichnen werden sie es und sich wundern auch. Aber ob sie raus ins All kommen, das ist eine andere Frage. Ich muß etwas erfinden, was sie zu uns heraustreibt. Erst muß ich mich aber einen Moment ausruhen.«
    Nach einer Stunde zog er Funarellis Anzug an. Abwarten, bis die Solarbatterien seines Anzugs wieder aufgeladen waren, wollte er nicht.
    »Hoffentlich finde ich die richtige Entfernung wieder«, sagte er.
    Er war wieder draußen, sammelte Gesteinsbrocken ein und warf sie mit wachsendem Selbstvertrauen in das Loch. Irgendwie hatte er den Eindruck, daß das Ziel mit jedem Wurf leichter zu erreichen war und bald auch ihn und das Schiff verschlingen würde. Das war natürlich Einbildung und weiter nichts. Schließlich waren alle Gesteinsbrocken aufgebraucht. Wieder war er Stunden draußen gewesen.
     
    »Das war’s«, sagte Estes, als er wieder im Innern des Schiffes war und Funarelli ihm aus dem Anzug half. »Mehr kann ich nicht mehr tun.«
    »Das Loch hat die Strahlungsblitze ja nur so ausgespuckt«, sagte Funarelli.
    »Allerdings«, sagte Estes, »und sie werden bestimmt registriert. Jetzt müssen wir eben abwarten. Sie müssen kommen.«
    »Glaubst du wirklich, daß sie kommen?« fragte Funarelli.
    »Ich glaube, sie müssen«, sagte Estes. »Sie müssen wirklich.«
    »Warum müssen sie?« fragte Funarelli, und es hörte sich an, als ob er nach einem Strohhalm greifen wollte, sich aber nicht traute.
    »Weil ich ihnen eine Nachricht hinuntergeschickt habe«, sagte Estes. »Wir sind nicht nur die ersten Menschen, die auf ein Schwarzes Loch gestoßen sind, wir sind auch die ersten, die durch dieses Loch eine Nachricht auf die Erde geschickt haben. Wir sind die ersten, die sich das Kommunikationssystem der Zukunft zunutze gemacht haben. Das System, mit dem man Nachrichten von Stern zu Stern schicken wird und von Galaxis zu Galaxis. Ein System, das vielleicht die Hauptenergiequelle der Zukunft sein wird und…«
    »He! Wovon redest du überhaupt?« schnitt ihm Funarelli das Wort ab.
    »Ich habe die Steine in einem gewissen Rhythmus geworfen, Harv«, sagte Estes. »Die Strahlungsblitze wurden in demselben Rhythmus ausgestoßen. Es war Blitz – Blitz – Blitz… Blitz… Blitz… Blitz – Blitz – Blitz – Blitz… und so weiter.«
    »Ja?«
    »Es ist ziemlich altmodisch. Sogar sehr altmodisch, aber daran erinnert sich jeder. Ich meine, an die Zeiten, in denen die Menschen noch mit Hilfe von Stromstößen kommunizierten, die durch elektrische Drähte liefen.«
    »Du meinst Photographie… äh… Phonographie…«
    »Nein, Telegraphie, Harv. Die Blitze, die ich ausgelöst habe, werden aufgezeichnet, und sowie sich jemand die Aufzeichnung ansieht, ist der Teufel los. Nicht bloß, weil sie eine Quelle entdecken, die Röntgenstrahlen ausspuckt, und feststellen werden, daß sich diese Quelle innerhalb des Sonnensystems befindet und sich relativ zum Sternenhimmel bewegt, sondern vor allem, weil sie auf den ersten Blick sehen werden, daß die Quelle keinen konstanten Ausfluß hat, sondern S-O-S-Signale sendet. Und wenn eine Quelle, die Röntgenstrahlen ausspuckt, um Hilfe ruft, kannst du Gift darauf nehmen, daß
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