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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)
Autoren: Billie Rubin
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bisher erzählt hatte, hatte er zwar nicht den Eindruck, dass es wirklich Arbeit war, aber immerhin verdiente sie Geld damit. Und sie war wieder besser drauf als die Wochen zuvor. Auch das war viel wert, machte es das Auskommen mit ihr doch angenehmer.
    Patrick fuhr mit der U2 bis zum Nordostbahnhof, dann weiter mit dem Bus 46 Richtung Martha-Maria-Krankenhaus. Spitalhof musste er aussteigen, dann waren es nur noch ein paar Meter bis zu Rasmussens Haus. Mama hatte ihm einen genauen Plan gezeichnet.
    Die Gegend wirkte teuer. Mehrheitlich standen dunkle Limousinen am Straßenrand, aber auch Kleinwagen, meistens mit einem Kindersitz hinten. Der Zweitwagen für die Frau. Patrick schnaubte. Wer hier wohnte, hatte es eindeutig geschafft. Er verglich die Volbehrstraße mit der spießigen Ammanstraße und gestand sich ein, dass es hier zwar nobler, aber vermutlich auch sehr viel langweiliger war.
    Er klingelte bei der Nummer 7 und schnitt eine Grimasse Richtung Kamera. Seine Mutter verdrehte jetzt sicher die Augen. Patrick konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie war so leicht zu durchschauen. Für eine Polizistin war das sicher nicht gut. Aber die Verbrecher, die sie früher gejagt hatte, kannten sie zum Glück nicht so gut wie er.
    Patrick war überrascht, als Eric vor ihm stand und ihm die Hand entgegenstreckte. »Hallo, du bist sicher Patrick.«
    Patrick erinnerte sich an die Mahnung seiner Mutter, höflich zu sein, und schluckte ein »Wer denn sonst?« runter. Stattdessen sagte er: »Ja, bin ich. Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Mich auch«, sagte Eric und trat zur Seite. »Aber wir sagen doch Du zueinander, oder? Von Fußballfan zu Fußballfan.« Er zwinkerte ihm zu. »Komm rein.«
    Seine Mutter hatte nicht übertrieben. Die Wohnung war der Hammer! Alles schrie ihm entgegen: Sieh her, ich bin teuer, ich habe viel Geld gekostet. Ob er sich jemals so eine Wohnung leisten können würde? Als Spitzenfußballer wäre das kein Thema, aber leider reichte sein Talent nicht aus.
    »Hallo Patrick«, sagte seine Mutter. Für einen Moment befürchtete er, sie könne ihm einen Kuss geben oder ihm über die Haare streichen. Doch zum Glück verzichtete sie darauf und winkte ihm nur lässig zu. Manchmal konnte sie wirklich cool sein. Leider viel zu selten.
    »Ich hab mir gedacht, wir fahren gleich los«, sagte Eric. Er sah auf seine goldene Armbanduhr. Patrick tippte auf eine Rolex. »Ich muss in einer guten Stunde beim Training sein. Du könntest zuschauen, und vielleicht kann ich dir ein paar meiner Teamkollegen vorstellen.«
    »Das wäre megacool«, sagte Patrick. Er winkte seiner Mutter zu und übersah ihren mahnenden Blick. Manchmal behandelte sie ihn immer noch wie ein Baby!
    Vom Boxter Spyder war Patrick ehrlich beeindruckt. Es war klasse, so tief über der Straße zu sitzen. Der Motor hatte einen satten Klang. So ein Auto kauf ich mir auch mal , dachte Patrick, während sie durch die Stadt fuhren. Er wünschte, seine Klassenkameraden könnten ihn jetzt sehen. Ob sie dann mit ihm reden würden?
    »Und? Wie gefällt es dir in Nürnberg?«, wollte Eric wissen.
    Als Antwort gab Patrick nur ein verächtliches Schnauben von sich.
    Eric lachte. »Ja, so ging’s mir am Anfang auch. Ich dachte, ich halte es hier keine vier Wochen aus.«
    Erstaunt schaute Patrick zu dem Fußballer. Er war älter, als er ihn in Erinnerung hatte, aber das war kein Wunder. Es war Jahre her, dass er bei ManU gespielt hatte.
    »Du hast auch mal in Manchester gelebt?«, fragte er weiter.
    »Ja«, sagte Patrick. »Sechs Jahre lang. Es war eine tolle Zeit.«
    »Du warst ManU-Fan?«
    »Ja, aber ich konnte nicht oft zu den Spielen.«
    Eric schaute ihn an. »Warum nicht?«
    »Lange Geschichte«, sagte Patrick nur. Er hatte keine Lust, von Jacob, Mamas damaligem Freund, zu erzählen. Der hatte nur seine Musik im Kopf und konnte nichts mit Fußball anfangen. Zum Glück hatten ihn manchmal seine Freunde ins Stadion mitgenommen.
    »Du wirst sehen, es ist gar nicht so schlimm hier«, sagte Eric. »Die Provinz hat auch ihre Vorteile.« Er lachte.
    »Hmm«, machte Patrick. Was hätte er auch darauf antworten sollen? Das er Eric nicht glaubte? Dass er es sich nicht vorstellen konnte, sich in dieser kalten, grauen Stadt jemals wohl zu fühlen?
    Eric schien seine Gedanken lesen zu können, denn er sagte: »Warte mal den Frühling ab, dann ist Nürnberg eine richtig grüne Oase. Der Winter ist ein schlechter Zeitpunkt, um umzuziehen.«
    Patrick machte wieder nur
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