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Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)

Titel: Foules Spiel: Ein Nürnberger Fußballkrimi (German Edition)
Autoren: Billie Rubin
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reden hörte, war klar, dass sie die Drohbriefe nicht fehlerfrei hinbekommen hätte. Außer sie hatte einen Komplizen, der der deutschen Sprache mächtiger war als sie … Charlotte verwarf den Gedanken.
    Dana machte keine Anstalten, die Wohnung zu verlassen. Stundenlang saß sie im Wohnzimmer und blätterte in Modezeitschriften. Charlotte bemühte sich mehrmals, ein Gespräch zu beginnen, doch Danas einsilbige Antworten machten das Unterfangen extrem schwer. Am dritten Tag gab sie auf. Sie hatte sich ein Buch mitgebracht, setzte sich auf die Terrasse im oberen Stockwerk – auf der Rückseite des Hauses und nicht einsehbar – und las.
    Als Eric mit der Mannschaft nach Hannover fuhr, brachte Charlotte eine Reisetasche mit und richtete sich im Gästezimmer ein. Sie fragte sich, ob Dana sich das Spiel anschauen würde, aber Samstagmittag schlug Dana überraschend vor, in die Stadt zu fahren.
    Charlotte stimmte natürlich zu. Dana war der Boss und sie würde tun, was Dana sagte. Außerdem war sie dankbar für jede Unterbrechung.
    In der Garage standen zwei Wagen.
    »Das ist Erics«, sagte Dana und deutete auf einen dunklen Boxster Spyder.
    »Schön«, fühlte Charlotte sich verpflichtet zu sagen. Ein Auto war ein Fortbewegungsmittel, mehr nicht. Sie hatte ihres vor drei Monaten verkauft, um wieder etwas Geld in die Haushaltskasse zu bringen.
    Danas Wagen war ein Z4 Roadster in Metallicblau. »Der gehört mir«, sagte Dana überflüssigerweise.
    »Gefällt mir besser«, sagte Charlotte und wollte zur Beifahrerseite gehen.
    »Wollen Sie fahren?«, fragte Dana und hielt ihr den Schlüssel hin. Charlotte zögerte nur kurz. »Wenn Sie mich lotsen?«, erwiderte sie. »Ich kenne mich in Nürnberg noch nicht so gut aus.«
    »Kein Problem.«
    Sie tauschten die Seiten.
    Charlotte musste zugeben, dass es sich gut anfühlte. Dana lotste sie sicher über die Kieslingstraße zur Äußeren Bayreuther Straße. »Über den Ring ginge es schneller, aber wir fahren einfach geradeaus«, sagte Dana und schloss die Augen.
    »Alles klar.«
    Es war wenig Verkehr und Charlotte konnte die Fahrt genießen. Sie schaute immer mal wieder in den Rückspiegel, doch ein potenzieller Verfolger war nicht zu erkennen. Dana schien sich darüber auch keine Gedanken zu machen. Charlotte fragte sich, ob die Angst vor einem Stalker womöglich nur vorgetäuscht war, um sich wichtig zu machen. Doch ihre Furcht am ersten Tag hatte echt gewirkt. Oder war sie nur eine hervorragende Schauspielerin? Charlotte schüttelte den Kopf. Sie glaubte es nicht. Und selbst wenn alles nur vorgetäuscht wäre – war es nicht egal, weshalb sie engagiert worden war?
    Als rechts von ihnen eine Grünanlage auftauchte, wollte Charlotte wissen, was das für ein Park sei.
    »Der Stadtpark«, murmelte Dana, ohne die Augen zu öffnen.
    Rechts tauchte immer wieder die mächtige Burg auf. Sobald es wärmer war, würde sie mit Patrick eine Führung machen. Die Lochgefängnisse sollten besonders spannend sein. Noch allerdings hatte der Winter Deutschland fest im Griff. Aber es war ja auch erst Ende Januar.
    »Da vorne geht’s rechts«, sagte Dana.
    Sie bogen in die Äußere Laufer Gasse ein, dann in die Laufer Gasse, schließlich in die Theresienstraße.
    »Hier links«, kommandierte Dana. »Da vorne ist das Parkhaus.« Sie öffnete das Handschuhfach, holte eine Karte heraus und reichte sie Charlotte. »Ich habe einen Dauerparkausweis. Einfach an den Automaten halten.«
    Charlotte bog in das Parkhaus ein und hielt die Karte gegen den Automaten. Die Schranke ging hoch und sie fuhren hinein.
    »Ganz oben ist am meisten Platz.«
    Dana schien häufig in die Stadt zu fahren. Sie parkten den Wagen und fuhren mit dem Aufzug wieder nach unten. Sie hätten zwei Freundinnen sein können, die gemeinsam zum Shoppen gingen, oder vielleicht eher Mutter und Tochter. Da hätte ich früh anfangen müssen , dachte Charlotte. Sie war unschlüssig, was das Alter des Models anging. Sie wirkte oft wie ein Teenager, dann wieder wie eine sehr reife Frau. Charlotte tippte auf Mitte zwanzig.
    Es folgte ein Marathon durch Nürnbergs Schuhgeschäfte. Dana war überall bekannt, wurde von vielen Besitzern und auch Verkäuferinnen mit Küsschen links, Küsschen rechts begrüßt. Sie stellte Charlotte als »eine Bekannte aus München« vor. Dann ließ sie sich die neuesten Modelle zeigen, probierte einige an, stolzierte im Laden auf und ab, kaufte jedoch nichts. Man schien es gewohnt zu sein.
    In den ersten Läden
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