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Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Titel: Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)
Autoren: Dr. Sabine Theadora Ruh
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Ausgabeaufschläge meist zwischen 1 und 5 Prozent. Üblicherweise sind die Ausgabeaufschläge bei renditestarken Investments wie Aktienfonds höher als bei sicherheitsbetonten Fonds: Für Immobilienfonds sind häufig 5 Prozent fällig und für Rentenfonds 2 bis 4 Prozent.
    Inzwischen gewähren vor allem Direktbanken häufig erhebliche Nachlässe auf die Ausgabeaufschläge. Beim Handel über die Börse entfallen die Aufgabeaufschläge ganz.
    Fondsdepotbanken: Im Sinne des Anlegers
Was vielen Besitzern von Fondsanteilen nicht bewusst ist: Bei der Abwicklung ihres Investments spielt neben der Investmentgesellschaft auch die Depotbank, die das Fondsvermögen verwahrt, eine große Rolle. Sie gehört zum sog. Investmentdreieck (siehe folgenden Abschnitt). Eine Kapitalgesellschaft darf ein von ihr aufgelegtes Sondervermögen zwar verwalten, aber nicht verwahren. Dafür muss eine unabhängige Depotbank beauftragt werden, deren haftendes Eigenkapital mindestens bei 5 Millionen Euro liegt. Diese Regelung trennt das Fondsvermögen strikt vom Vermögen der Fondsgesellschaft und ist somit im Sinne des Anlegers – wenn man von den Gebühren absieht, die dafür erhoben werden.
Zu den Aufgaben der Depotbank gehören die Ausgabe und Rücknahme von Anteilsscheinen, die Prüfung der börsentäglichen Ausgabe- und Rücknahmepreise, die die Investmentgesellschaft ermittelt hat, außerdem die Ausschüttung an die Anteilinhaber, aber auch die Auszahlung des Fondsvermögens im Falle der Auflösung des Fonds. Die Depotbank erfüllt eine wichtige Kontrollfunktion, da sie Aufträge nur dann ausführen darf, wenn sie sowohl den gesetzlichen als auch den vertraglichen Anlagegrundsätzen entsprechen. Dadurch wird gewährleistet, dass sie im Interesse der Anleger handelt. 
    Investmentfonds werden von in- und ausländischen Gesellschaften angeboten, deren wichtigste Aufgabe die Verwaltung des Fondsvermögens ist. Zum Investmentdreieck gehört außerdem die Depotbank. Ihre Aufgabe ist, das Fondsvermögen sicher zu verwahren, den Anteilpreis börsentäglich zu berechnen und die Einhaltung der Anlagerichtlinien zu überwachen (siehe Exkurs oben).
    Das Vermögen eines Investmentfonds ist übrigens strikt vom Vermögen der KAG und dem anderer Investmentfonds getrennt. Daher heißt das eingebrachte und erwirtschaftete Geld aller Anleger auch „Sondervermögen“.

    Aktiv und passiv verwaltete Investmentfonds
    Bei der Investmentauswahl eines Investmentfonds spricht man von aktiv und passiv verwalteten Fonds. Bei aktiv verwalteten Fonds verfolgt das Management eine eigene Strategie, um die zuvor festgelegte Benchmark (den Vergleichsindex) zu schlagen. Deshalb treffen bei aktiv gemanagten Fonds professionelle Fondsmanager die Entscheidung über den Kauf und Verkauf einzelner Anlagen. Sie überwachen auf der Basis umfassender Marktanalysen das Gesamtportfolio und optimieren laufend seine Zusammensetzung. Ziel der Manager ist es, eine höhere Rendite (Outperformance) zu erzielen als der Markt.
    Passiv verwaltete Fonds enthalten dagegen die gleichen Werte wie ein bestimmter Index und sind deswegen an dessen Wertentwicklung gekoppelt. Sie heißen deshalb auch „Indexfonds“. Gewinnt der jeweilige Index, steigt auch der Kurs des entsprechenden Investmentfonds. Anleger können damit einfach und kostengünstig an der Entwicklung eines Index partizipieren, ohne ein umfangreiches Wertpapierdepot halten zu müssen. Die englische Bezeichnung für den Indexfonds, „Exchange Traded Fund (ETF)“, ist mittlerweile auch im deutschen Sprachraum geläufig. In der direkten Übersetzung bezeichnet der Name zwar ganz allgemein börsengehandelte Fonds, er wird aber inzwischen nur noch für passiv verwaltete Indexfonds verwendet.
    In der Literatur werden aktiv verwaltete Fonds häufig als Privatanlegerprodukte verstanden und ETFs als Handelsinstrumente für professionelle Trader. Dieses Verständnis ist jedoch verkürzt und stimmt lediglich tendenziell: Etwa die Hälfte aller Orders im ETF-Handel stammen inzwischen von Privatanlegern, und einige aktiv verwaltete Fonds werden von professionellen Tradern zum Handeln auf Kursbewegungen genutzt. 
    In der Regel sind ETFs kostengünstiger und in ihrer Zusammensetzung transparenter als aktiv verwaltete Fonds. Andererseits ist die Auswahl erheblich geringer. Aktiv verwaltete Fonds ermöglichen gezielte Engagements in Spezialitäten und Strategien sowie eine breitere Diversifikation in einem Portfolio.
    ETF-Handbuch
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