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Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)

Titel: Fonds-Handbuch der Börse Frankfurt (German Edition)
Autoren: Dr. Sabine Theadora Ruh
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konservative Ausrichtung und Flexibilität bei gleichzeitiger Risikobegrenzung. So sind aktuell nahezu 10 Prozent des Fondsvermögens von knapp 14 Millionen Euro in andere Investmentfonds investiert. 1989 aufgelegt, hat der Mischfonds bis November 2008 einen Wertzuwachs von gut 7 Prozent erzielt, das entspricht einer Jahresrendite von 3,01  Prozent.
    Dachfonds
    Der Name verrät es: Dachfonds investieren in andere Fonds. Im angelsächsischen Sprachraum werden Dachfonds „Umbrella Fund“ oder „Fund of Funds“ genannt.
    Erst seit 1998 können deutsche Investmentgesellschaften Dachfonds auflegen: In diesem Jahr hatte die Novellierung des Gesetzes über Kapitalanlagegesellschaften durch das dritte Finanzmarktförderungsgesetz ihnen grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet, ihr Fonds-Sondervermögen mit Anteilen an anderen Investmentfonds zu bilden. Dachfonds waren bis dahin in Deutschland untersagt, und zwar wegen der Unübersichtlichkeit ihrer Vermögensanlagen, den damit verbundenen Risiken für den Kapitalanleger und dessen Mehrfachkostenbelastung.
    Investition in Subfonds
    Dachfonds beteiligen sich an mindestens fünf Fondstypen aus Aktienfonds, Rentenfonds, Geldmarktfonds, Mischfonds oder offenen Immobilienfonds. Die einzelnen Fonds im Dachfonds bezeichnet man als „Subfonds“. Diese Streuung kostet erfahrungsgemäß etwas Rendite, bringt dafür mehr Stabilität in die Wertentwicklung, da das Risiko verteilt wird. Oder anders formuliert: Die breite Streuung verringert Kursrisiken, aber auch Gewinnchancen.
    Dachfonds dürfen nur in deutsche Investmentfonds investieren und in ausländische Fonds, die in Deutschland zugelassen oder registriert sind. Maximal 20 Prozent des Vermögens dürfen in den einzelnen Unterfonds angelegt werden. Ein Dachfonds darf umgekehrt maximal 10 Prozent der Anteile eines Unterfonds besitzen.
    Die Gebührenstruktur von Dachfonds sollte klar und nachvollziehbar sein. Üblicherweise gibt es zwei Arten von Dachfonds: Fonds, die nur in die Produkte der eigenen Investmentgesellschaft investieren und Dachfonds, die auch in Investmentfonds anderer Investmentgesellschaften anlegen. Bei der ersten Variante ist die Kostenbelastung für den Anleger geringer, weil der Gesetzgeber vorschreibt, dass Verwaltungsgebühren nur einmal berechnet werden dürfen, um Missbräuche zu verhindern. Allerdings besteht die Gefahr, dass der Dachfonds zur Abladestelle für schlecht laufende eigene Fonds wird.
    Standardisierte Vermögensverwaltung mit Dachfonds
    Dachfonds ermöglichen eine standardisierte Vermögensverwaltung auch für Investoren mit geringen Anlagebeträgen; das Fondsmanagement wählt die einzelnen Fonds aus.
    Dachfonds sind für Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont geeignet. Das Risiko ist von der Anlagepolitik des einzelnen Dachfonds abhängig, also davon, ob er in Aktien-, Renten-, offene Immobilien- oder Mischfonds investiert. Durch die Verteilung auf mehrere Fonds sind aber üblicherweise sowohl die Risiken als auch die Chancen geringer als beim Investment in einen Einzelfonds.
    Beispiel: Investition in internationale Aktienfonds
Der W & M Global OP (WKN 511756) ist ein vermögensverwaltender Dachfonds, der in 15 bis 25 ausgewählte Aktien-, Renten-, Rohstoff- und Geldmarktfonds investiert. Dabei werden aktuelle fundamentale Trends in unterschiedlichen globalen Märkten systematisch genutzt. Die strategische Assetallokation und eine Risikoüberwachung mit Stoppkursen sind seine besonderen Charakteristika. Das Fondsvolumen lag im Oktober 2008 bei 8,9 Millionen Euro, die Performance in fünf Jahren erreichte jedoch ein Minus von 2,50 Prozent.
    Beispiel: Zielfonds aus einer Investmentgesellschaft
UniPower Portfolio II (WKN 531429) bündelt als thesaurierender Dachfonds ausgewählte Aktienfonds aus dem Hause Union Investment, legt aber auch in Zielfonds anderer Kapitalanlagegesellschaften an, d. h. in Fonds, die für bestimmte qualitative Anlageziele konzipiert wurden. Bei der Auswahl geeigneter Fonds investieren die Fondsmanager auch in besondere Anlagesegmente wie Telekommunikation, BioPharma und Hightech. Damit geht das Fondsmanagement gezielt höhere Risiken ein. Aufgelegt wurde der Fonds im August 2000. Die Wertentwicklung seit Auflage bis September 2008 lag bei einem Verlust von knapp 20 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren erwirtschaftete der Fonds eine Rendite von 1,45 Prozent pro Jahr.
    > Eine Auflistung aller Dachfonds im Handel an der Börse Frankfurt finden
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