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Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Fly Me To The Moon - In seinem Bann 1: Erotischer Liebesroman (German Edition)
Autoren: Anaïs Goutier
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vornehm gekleidete Paare speisten und sich in gedämpfter Lautstärke unterhielten, in einen zweiten, kleineren Raum und als ich die riesigen bleiverzierten Rundbogenfenster sah, wusste ich, welches Ian Reeds Stammplatz sein musste. Hier am Fenster, etwas abseits vom Trubel des übrigen Hotel- und Restaurantbetriebs hatte man nicht nur einen fabelhaften Blick auf die traumhafte Terrasse, sondern man hatte durch die große, offenstehende Rundbogentür auch das ganze Restaurant im Blick.
    Ganz Gentleman schob mir Ian Reed den samtbezogenen Louis-quinze-Sessel hin, ehe er an meiner Seite Platz nahm.
    »Ich werde Monsieur Lezard informieren, dass Sie hier sind«, sagte die junge Frau, nachdem sie die Tischkerze angezündet hatte.
    Ich bewunderte das kunstvolle, in einer antiken silbernen Schale arrangierte Blumenbouquet aus weißen Rosen und Hortensien, wobei mir nicht entging, dass die Komposition auf unserem Tisch noch eine Nuance prachtvoller und ausgefallener war, als die Gestecke auf den übrigen Tischen.
    »Ein wirklich beeindruckendes Ambiente«, sagte ich und registrierte dabei das sterlingsilberne Besteck und das vor jedem von uns aufgebaute Ensemble von Versace-Gläsern.
    Ian Reed lächelte leicht.
    »Nicht halb so eindrucksvoll wie meine Begleitung am heutigen Abend«, entgegnete er mit dieser wunderbar feinherben Stimme und seine Worte ließen mich augenblicklich erröten. Warum klang das aus seinem Mund kein bisschen kitschig?
    Dann erschien ein Mann mit einer fast absurd hohen Kochmütze auf dem Kopf in der Tür. Der Küchenchef höchstpersönlich.
    Monsieur Lezard entpuppte sich als ein Freund von Ian Reed, sofern Ian Reed so etwas wie Freunde besaß. Zumindest duzten sich die beiden und von den Menschen, die ich am heutigen Tag im Umgang mit Ian Reed erlebt hatte, schien er mir am unbefangensten und natürlichsten. Und er schien überrascht, mich in seiner Begleitung zu sehen; ob positiv oder negativ vermochte ich nicht zu sagen.
    »Gibt es etwas, das Sie nicht essen?« wandte sich Ian Reed an mich.
    »Ich esse nicht so gern Fleisch«, gestand ich. »Aber –.«
    Ich wollte hinzufügen, dass ich nicht streng vegetarisch lebte und man sich meinetwegen keine Umstände machen müsse, doch Ian Reed fiel mir ins Wort.
    » Très bien . Dann bring uns bitte ein Duzend Austern und anschließend das Übliche. Zweimal. Merci, Jacques.«
    Der Küchenchef nickte beflissen, wobei sein schwierig zu deutender Blick einen Moment lang bei mir verharrte, ehe er uns allein ließ.
    Mein fragender Blick jedenfalls war offenbar eindeutig genug, um Ian Reed eine Erklärung zu entlocken.
    »Auch ich ernähre mich nach Möglichkeit fleischlos. Das Menü, das man uns servieren wird, hat man speziell für mich zusammengestellt. Ich hoffe, Sie werden meinen Geschmack teilen.«
    Ich lächelte, doch gleichzeitig spürte ich, wie sich meine verräterischen Lippen leicht kräuselten.
    Die wenigsten Menschen hätten Obacht auf diese winzige Mimik-Reaktion gehabt, Ian Reeds Reaktion hingegen folgte prompt: »Habe ich Ihr Missfallen erregt, Frau Dr. Lauenstein?«
    »Nein, es ist nur«, stotterte ich ertappt, doch er unterbrach mich, indem er an meiner statt den Satz beendete.
    »Sie sind es nicht gewohnt, dass man Entscheidungen für Sie trifft. Es irritiert Sie, dass ich die Bestellung aufgegeben habe, ohne Sie nach Ihren Wünschen zu fragen. Das empfinden Sie als anmaßend.«
    Er fixierte mich streng mit seinen silberblau schimmernden Augen und dieser Blick ließ mich frösteln. Mit einem Mal fühlte ich mich unwohl in meiner Haut.
    »Nun, ich hätte es nicht so drastisch ausgedrückt und auch nicht so empfunden, aber es geht in die richtige Richtung«, entgegnete ich, um einen neutralen Tonfall bemüht.
    Jetzt kräuselte er die Lippen. »Das kann ich sogar verstehen«, sagte er nachdenklich. »Und doch muss ich Ihnen sagen, dass Sie sich wohl daran werden gewöhnen müssen.«
    »Gewöhnen?« Ich runzelte die Stirn.
    »Entscheidungen zu treffen, liegt in meiner Natur, Frau Dr. Lauenstein. Ich kann nicht anders.«
    »Das mag im Hinblick auf Ihren beispiellosen unternehmerischen Erfolg ein vorteilhafter Wesenszug sein. Im privaten Bereich erscheint mir eine solche Haltung jedoch durchaus problematisch.«
    Als er schwieg und sein Blick an mir vorbei, in die unbekannte Ferne der langgestreckten Raumflucht wanderte, fügte ich kleinlaut hinzu: »Verzeihen Sie mir meine offenen Worte. Das stand mir nicht zu.«
    »Aber nein.« Er schüttelte
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