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Flug in Die Nacht

Flug in Die Nacht

Titel: Flug in Die Nacht
Autoren: Dale Brown
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zurückgehen?
    Wir … «
    „… sind noch auf der Siegesstraße? Werden Davao und den Samar International Airport ohne weitere schwere Verluste erobern? Werden auch nach Beendigung dieses Konflikts noch eine einsatzfähige Kriegsmarine haben ?« fragte Zhou.
    »Wir besitzen Waffen, die wir bisher nicht eingesetzt haben«, stellte Chin fest. »Wir haben uns bemüht, den Konflikt zu begrenzen, indem wir nur Bodentruppen und konventionelle Waffen eingesetzt haben. Die Amerikaner haben rücksichtslos Bomber B-1 und B-2, von U-Booten und Schlachtschiffen gestartete Marschflugkörper Tomahawk und Terrorwaffen wie Flammölbomben eingesetzt. Diese Eskalation erfordert eine angemessene Antwort. Ich habe einen Plan ausgearbeitet, der uns die Möglichkeit eröffnet … «
    »Die Eroberung Mindanaos und die Unterstützung dieser Marionette Teguina ist keinen Krieg mit Amerika oder den Verlust eines weiteren Großkampfschiffs wert!« unterbrach Zhou ihn aufgebracht. »Ich frage Sie nochmals, General: Können unsere Truppen sich ungefährdet nach Puerta Princesa oder auf die Nansha Doa zurückziehen?«
    »Reden Sie mir nicht von Rückzug!« brüllte Chin los.
    »Einen Rückzug könnt ihr Politiker viel besser organisieren als ich!« Und dann tat er etwas, was er in Anwesenheit des Ministerpräsidenten nie für möglich gehalten hätte: Er machte auf dem Absatz kehrt, um aus dem Saal zu marschieren.
    »Wenn Sie jetzt gehen, General Chin, gehen Sie als ehemaliger Oberbefehlshaber der Volksbefreiungsarmee«, sagte Zhou warnend. »Das Politbüro hat sich bereits dafür ausgesprochen, in einen Dialog mit den Amerikanern einzutreten, um einen geordneten Rückzug zu ermöglichen.
    Sie können daran mitwirken – oder Sie können von Ihrem Posten zurücktreten und nichts mehr damit zu schaffen haben.«
    Generaloberst Chin erstarrte. Dann drehte er sich langsam zu der Versammlung um und sagte mit lauter, klarer Stimme:
    »Ich befehlige die stärkste Armee der Welt. Ich führe sie in die Schlacht – aber nicht in die Kapitulation.«
    »Sie haben sie schon in die Niederlage geführt, General – Sie und Admiral Yin«, stellte Ministerpräsident Cheung fest, »Wollen Sie sie nicht auch zu neuer Größe führen? Sie könnenden Saal verlassen und als der Mann in die Geschichte eingehen, der vor den Philippinen eine ganze Flotte verloren hat – oder Sie können als der Mann bekannt werden, der die Volksbefreiungsarmee ins einundzwanzigste Jahrhundert geführt hat, Sie haben die Wahl!«
    Chin wußte genau, daß er dieses Angebot nicht hätte annehmen dürfen. Ehrenhafter wäre es gewesen, hinauszumarschieren und Yins Beispiel zu folgen – sich eine Kugel durch den Kopf zu jagen …
    Aber erging nicht; statt dessen kam er an den Konferenztisch zurück und nahm Platz.
    Keiner war überraschter als er, als die versammelten Politiker applaudierten.
    Wenn die Idioten wüßten, dachte Chin grimmig, daß ich Yin befohlen habe, Davao mit Atomwaffen zu zerstören, würden sie mir bestimmt nicht applaudieren – sie würden meine Hinrichtung fordern. Sun und die übrigen Stabsoffiziere Yins mußten eingeschüchtert, bestochen oder liquidiert werden, damit sie dichthielten, aber das war eine Kleinigkeit. General Chin Po Zihong hatte nichts von seiner Autorität, seiner Macht eingebüßt … und während glücklicherweise ahnungslose Politiker ihm zu seinem Entschluß gratulierten, überlegte Chin bereits, wie er sich an José Trujillo Samar und den Amerikanern, die ihm diese vernichtende Niederlage beigebracht hatten, rächen würde. Jawohl, er würde sich rächen …
Andersen Air Force Base, Guam
    Es war bereits Tag, als Henry Cobb und Patrick McLanahan aus ihrem beschädigten Stealth-Bomber B-2 in die schon warme Tropenluft hinaus kletterten. Sie schien zehnmal feuchtheißer als sonst zu sein – aber die beiden Männer fühlten sich trotzdem wie im Paradies.
    Der Rückflug von den Philippinen war trotz der starken Beschädigungen des Bombers relativ problemlos gewesen. Da Autopilot, Bordcomputer, elektronische Flugregler und McLanahans Sidestick ausgefallen waren, wechselten die beiden Männer sich auf dem Pilotensitz ab. Während Cobb sich ausruhte, flog McLanahan die geraden Strecken; der Pilot übernahm das Steuer, wenn sie einen Tanker anflogen – was wegen der Lecks in den zerschossenen Treibstofftanks alle dreißig Minuten erforderlich war.
    Zuletzt mußten die beiden noch fast eine Stunde über Guam kreisen, während zweisitzige Jäger F-16
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