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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis
Autoren: Jason Dark
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das unheimliche Wesen an.
    Und wieder war es Patty, die ihre Sprache zurückfand. »Ich habe mal gehört, dass der Tod als Sensenmann dargestellt wird, Arthur. Das ist er. Das ist der Tod, der Gestalt angenommen hat. An diesem Fluchtpunkt sind auch wir am Ende. Der wird uns aufschlitzen…«
    Arthur hörte hin und trotzdem nicht zu. Andere Geräusche hatten ihn abgelenkt. Von draußen her wehten sie in die Höhle hinein. Etwas drang dumpf und dröhnend an ihre Ohren, als wäre jemand dabei, auf Metall zu schlagen.
    Er erinnerte sich an die Schatten, die er gesehen hatte. Viel Sicht war ihm nicht vergönnt, aber er konnte an der schwarzen Knochengestalt vorbeischauen und bekam mit, dass ihr Auto angegriffen wurde. Das Sehen und Erkennen war nicht mehr als eine Momentaufnahme. Er kam auch nicht dazu, sie zu kommentieren, denn die Gestalt vor dem Eingang bewegte sich.
    Sie ließ sich Zeit. Alles lief sehr langsam ab. Der knochige Körper wurde nach vorn gedrückt, als er sich bückte, um die Höhle zu betreten.
    Clifton konnte seinen Blick nicht abwenden und sich auch nicht bewegen. Da reagierte Patty Prentiss anders. Auch wenn sie nicht viele Chancen hatten, so wollte sie so lange wie möglich leben, und so zerrte sie ihren Partner zurück.
    Beide stolperten nach hinten. Beiden schlug das Herz bis zum Hals, und wieder behielt die Frau die Nerven. »Wenn der Eingang frei ist, dann rennen wir - okay?«
    Arthur nickte nur…
    ***
    Keine Fragen, keine Handlungen, keine Eigeninitiative, einfach nichts tun und sich nur darauf verlassen, dass der kleine Magier das Richtige unternahm.
    Myxin beherrschte dank seiner besonderen Kräfte den zeitlosen Sprung. Wenn es jemand schaffte, uns aus dieser Lage zu befreien, dann war er es ganz allein. Zudem hatte er mich in dieses Land und in diese Zeit hineingeschafft.
    Wir hielten seine Hände fest. Er tat noch nichts, sondern redete nur.
    Seine Worte wurden von mir zwar verstanden, es fiel mir nur etwas schwer, sie zu begreifen.
    »Es ist alles genau so gekommen, wie ich es mir gedacht habe«, sagte er. Ein Lächeln fügte er noch hinzu. »Du hast dein Augenlicht zurückerhalten, Sedonia. Du bist nicht allein gewesen. Das Orakel hat sich auf eure Seite gestellt und euch angenommen. Der Eiserne Engel, der dir folgen wollte, Sedonia, hat es nicht geschafft. Er hat an der heiligen Stätte, die vor Urzeiten durch andere Besucher geweiht und erstellt worden war, nur eine Enttäuschung erlebt, aber ich weiß auch, dass er sich in Gefahr befindet.«
    »Ja, Myxin, ja. Ich konnte es sehen. Der Schwarze Tod…«
    »Rechnet mit ihm!«
    Es waren die letzten Worte, die er uns sagte, bevor er seine Kraft einsetzte. Ich spürte den Druck seiner Hand jetzt stärker. Myxin hatte den Kontakt intensiviert, und aus seinem Körper hervor floss seine magische Kraft auf uns über.
    Mochte es für andere Menschen auch einem Wunder gleichkommen, ich glaubte nicht mehr daran. Es war für mich nicht neu. Ich hatte schon einige dieser ungewöhnlichen Reisen hinter mir, und auch jetzt war es nicht anders. Ich spürte dieses andere Feeling in mir. Etwas packte mich und schaffte mich zugleich weg. Dabei hatte ich den Eindruck, Flügel zu bekommen. Ich merkte auch den Druck der Hand nicht mehr, denn wir waren innerhalb dieses rätselhaften Landes auf eine ebenso rätselhafte Reise gegangen, die uns weit wegführte.
    Wie lange sie dauern würde, war nie zu sagen. Im Gegensatz zu anderen magischen Reisen erlebte ich hier gewisse Eindrücke. Bilder entstanden plötzlich. Ich sah Landschaften um mich oder unter mir. Ich erkannte Täler und Berge, helle Häuser, aber auch tiefe Schluchten, aus denen gelblicher Brodem hervorstieg. Diese Orte waren für Dämonen wie geschaffen, und dort fühlte sich auch der Schwarze Tod sehr wohl.
    So rasch die Bilder entstanden, so schnell lösten sie sich auch wieder auf. Wie vom Wind getrieben. Neue tauchten auf, und plötzlich meldete sich wieder mein Erinnerungsvermögen.
    Ich wusste, wo ich war. Ich hatte diesen düsteren Ort schon einmal gesehen. Mir war auch klar, dass hier alles seinen Anfang genommen hatte. Eine Welt, die nicht mehr verschwand, die zum Greifen nahe vor mir lag, zugleich aber auch weit entfernt war.
    Jemand lag am Boden. Es war der Eiserne Engel, der sich nicht mehr rührte. Doch nicht nur ihn bekam ich zu sehen. Eine große, mörderische und angsteinflößende Gestalt bewegte sich in der Höhle. Sie war mit einer mächtigen Sense bewaffnet, die den Tod
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