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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis
Autoren: Jason Dark
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sagte ich. »Ich denke, dass wir uns recht lange kennen. Wir brauchen keine große Geheimnisse voreinander zu haben. Aber ich begreife nicht, was das alles zu bedeuten hat. Du erscheinst mitten in der Nacht in meiner Wohnung, holst mich aus dem Schlaf, wir unternehmen eine magische Reise in diese wilde Gegend, aber du hast mir wenig darüber gesagt. Ich weiß nicht, wo wir uns befinden. Ob wir noch in der normalen Welt sind oder es geschafft haben, durch einen Zeitsprung nach Atlantis zu gelangen. Ich fühle mich zwar nicht reingelegt, bin aber verwundert.«
    Der kleine Magier nickte, als wollte er dadurch jedem meiner Worte zustimmen. »Lass dich überraschen, John. Bitte, du musst mir vertrauen. Diese Stätte hier ist nicht für jedermann bestimmt.«
    »Das nehme ich an. Wer würde sich hier schon wohl fühlen, sage ich mal?«
    »Das auch«, gab er zu. »Gewisse Tatsachen lassen sich eben nicht ändern. Auch nicht, wenn sehr lange Zeiten vergangen sind. Vieles bleibt wie es ist.«
    »Das habe ich verstanden. Wie geht es weiter?«
    »Du wirst mich in die Höhle begleiten.«
    Ich lächelte. »Das habe ich doch schwer gehofft, denn diesen Ort kenne ich noch nicht.«
    »Er ist auch nur wenigen bekannt.« Mehr sagte Myxin nicht. Er drehte sich nur um und deutete somit an, dass ich ihm folgen sollte. Es fiel mir nicht schwer, denn meine Spannung stand dicht vor dem Siedepunkt.
    Myxin hatte mich nicht grundlos hergeholt, und ich ging davon aus, dass ich sicherlich etwas Besonderes zu sehen bekam, von dem ich nicht einmal etwas ahnte.
    Zunächst war alles normal. Abgesehen von dem breiten und hohen Eingang, hatte ich schon des öfteren Höhlen betreten und auch manchen Stress dort erlebt. Hier verhielten sich die Dinge wie immer. Ein normaler Felsboden, natürlich nicht glatt, sondern beulig und mit unterschiedlich hohen Steinen bedeckt, die an den Seiten zusammengewachsen waren. Es herrschte eine klare Luft, denn der Seewind konnte ungehindert durch den breiten Eingang wehen.
    Die Höhle erinnerte mich an eine Kirche. Eine leere Kirche. Wände, eine Decke. Grau in Grau und trotzdem von einem grünen Schimmer unterlegt. Ich wusste selbst nicht, wo die Quelle dieses Lichts lag, aber sie war vorhanden. Es konnte auch sein, dass die Steine das seltsame Licht selbst abgaben.
    Ich trug zwar meine kleine Leuchte bei mir, konnte sie jedoch stecken lassen, denn ich sah auch so genug.
    Myxin hatte die Führung übernommen. Er ging einfach geradeaus. Ein genaues Ziel sah ich noch nicht, ich wunderte mich nur über die sehr hohe Decke. Aber dieser Gang in die Höhle war trotzdem anders als die sonstigen. Es war für mich schwer zu erklären. Zwar befand ich mich mit dem kleinen Magier allein in diesem Gebilde im Fels, und trotzdem festigte sich in mir die Überzeugung, dass wir so allein nicht waren.
    Da gab es noch etwas. Da war noch etwas bei uns. Etwas, das nicht gesehen werden konnte, aber seine Botschaft hinterlassen hatte. Ein Andenken auf besondere Art und Weise. Versteckt im Unsichtbaren und sich trotzdem bemerkbar machend. Zumindest bei mir. Es konnte sein, dass ich diesen Dingen besonders sensibel gegenüberstand, und von Myxin erhielt ich auch keine Erklärung.
    Ja, hier war etwas. Je tiefer ich in diese Höhle hineintrat, um so deutlicher war es zu spüren. Es glitt an mich heran. Es war nicht zu fassen, nicht in die Reihe zu bekommen. Ich fand keine Erklärung für diese ungewöhnlichen, mir entgegenfließenden Ströme.
    An meinem Kreuz tat sich nichts. Wenn hier eine fremde Magie lauerte, hatte sie nichts damit zu tun. Diese Höhle konnte durchaus ein Weg in die Zeiten hin sein, möglicherweise zurück nach Atlantis, eben auf die versunkene Insel, aber das alles war bei mir reine Spekulation.
    Die Wahrheit kannte einzig und allein Myxin, und der hatte sich bisher zurückgehalten. Er würde erst aktiv werden, wenn wir das Ziel erreichten, das irgendwo vor uns liegen musste und noch im Halbdämmer verschwunden war.
    Der kleine Magier vor mir verlangsamte seine Schritte, blieb dann stehen und drehte sich um. Auch ich ging nicht weiter, blieb stumm, schaute ihn nur fragend an und wartete darauf, dass er etwas sagte.
    »Spürst du es, John?«
    Ich nickte. »Ja, es hat wohl eine leichte Veränderung gegeben, denke ich.«
    »Genau das ist es. Wir nähern uns dem Ziel.« Er wirkte erleichtert.
    »Ich bin froh, dass es dir gut geht.«
    Beinahe hätte ich gelacht. »Warum hätte es mir denn schlecht gehen sollen?«
    »Nicht jeder
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