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Fluchtpunkt Atlantis

Fluchtpunkt Atlantis

Titel: Fluchtpunkt Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Bisher hatte es der Schwarze Tod nicht geschafft, den Eisernen Engel zu vernichten. Auch er war jemand, der sich wehren konnte, das zumindest sollte Sedonia erfahren.
    Dazu kam es nicht. Plötzlich waren wir nicht allein. Wir spürten den fremden Einfluss, die Aura der anderen Person, und als ich mich drehte, da zeichnete sich im Halbdunkel der Höhe die Gestalt des kleinen Magiers ab.
    Myxin - ihn hatte ich völlig vergessen. Er war derjenige, der uns letztendlich in diese Lage hineingebracht hatte. Ich sah ihn in diesem Augenblick nicht eben positiv und war auch bereit, ihm die Meinung zu sagen, aber er hob die Hand.
    »Nicht jetzt, John.«
    »Wann sonst?«
    »Kommt her. Es wird Zeit!«
    Er hatte sehr mahnend gesprochen und uns dabei durchdringend angeschaut. Sedonia und ich zögerten keine Sekunde und gingen auf Myxin zu, der uns seine Hände entgegengestreckt hielt…
    ***
    Kevin Kenbrock wollte das alles nicht glauben, was er zu sehen bekam. Dabei war er der Mittelpunkt. Er hatte den Schock über die Gestalt des Schwarzen Tods schon vergessen, aber die Helfer, die auf den drachenähnlichen Flugtieren saßen, konnte er nicht vergessen. Sie waren sehr tief geflogen, ohne allerdings zu landen. Jetzt schwebten sie etwa in Wagenhöhe um den Volvo herum, wobei sie ihre Kreise immer enger zogen.
    Wohin er den Kopf auch drehte, er musste sie einfach sehen. Sie waren lebende Skelette. Ebenfalls schwarz, leicht glänzend, und sie waren auch bewaffnet, denn mit ihren Knochenfäusten umklammerten sie Speere oder verkürzte Lanzen, mit denen sie den Wagen bedrohten.
    Ihre Reittiere waren nicht mehr als kleine Ungeheuer. Saurier, Flugechsen, Monstren aus der Urzeit, und Kevin fühlte sich in den Film Jurassic Park versetzt. Nur konnte er darüber nicht lachen, denn was er hier durchlitt, das war schon ernst.
    Bei einem normalen Skelettschädel waren die Augenhöhlen leer. Das hatte sich auch hier verändert. Er glaubte, tief in diesen Schächten ein rotes Glühen zu sehen, wie ein Feuer, das ruhig und ohne zu flackern brannte.
    Die Angst hatte ihm den Schweiß aus allen Poren getrieben. Kevin dachte auch nicht mehr daran, wegzufahren. Er hätte es aufgrund seiner Nervosität sowieso nicht geschafft. Da blieb ihm nichts anderes übrig, als im Wagen mit seiner trügerischen Deckung zu bleiben und darauf zu hoffen, dass letztendlich doch alles vorbeiging.
    Er durchlitt die Zeit, und er büßte dabei alle Sünden ab, die er in seinem Leben begangen hatte. Es war nicht einfach für ihn, die Nerven zu bewahren. Kevin wunderte sich, dass er bisher noch nicht geschrien hatte.
    Wenn sich die Lücken zwischen den schwebenden Gestalten vergrößerten, war es ihm auch möglich, einen Blick auf den Felsen und die Höhle zu werfen. Dort passierte nichts. Niemand ließ sich blicken.
    Seine Freunde schienen gefangen zu sein, und auch das große Skelett schwebte nicht mehr am Himmel.
    Kevin schrak heftig zusammen, als etwas über die Kühlerhaube hinwegratschte. Unwillkürlich duckte er sich, blickte über den Lenkradring hinweg und sah das schuppige schwarzgrüne Reit- und Flugtier über der Kühlerhaube schweben, wobei das schwarze Skelett auf seinem Rücken hockte und ausholte. Dann flog die Knochenlanze auf ihn zu.
    Die Scheibe bot kein Hindernis. Sie platzte weg wie eine reife Frucht.
    Kevin hatte sich im letzten Augenblick nach links und damit zur freien Seite hin geworfen. So wurde er von der Knochenlanze nicht getroffen.
    Dicht neben ihm drang sie in das Polster der Rückenlehne und blieb dort stecken. Er wollte weiterkriechen, als an der Beifahrerseite das Verhängnis seinen Lauf nahm.
    Die schreckliche Fratze glotzte durch die Scheibe, als würde sie an der Außenseite kleben. Wieder hob das Skelett einen Arm. Der Wurf.
    Die Scheibe zerplatzte ebenfalls. Sie krümelte auseinander und war wieder nicht in der Lage gewesen, die Lanze zu stoppen. Schräg geworfen, traf sie auch das Ziel.
    Kevin spürte einen wahnsinnigen Schmerz im linken Bein. Als er hinschaute, sah er, dass die verfluchte Waffe in seinem Oberschenkel steckte. Sie war tief hineingefahren, und er wartete darauf, dass aus der Wunde das Blut quellen würde.
    Das trat nicht ein. Die Knochenlanze reagierte wie ein Verband und presste die Wunde zu.
    Hinter sich hörte er wieder das Geräusch der zerplatzenden Scheibe.
    Diesmal hatte Kevin Kenbrock nicht mehr die Kraft, sich zur Seite zu drehen. Seine rechte Schulter wurde von einem flammenden Schmerz erwischt, der alles
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