Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluchtpunkt Aqualung

Fluchtpunkt Aqualung

Titel: Fluchtpunkt Aqualung
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
hochziehen konnte, traf ihn der Kolben eines LK-Gewehrs im Nacken. Bewußtlos sank er zwischen dem Schilfrohr ins Wasser.

 
    7.
     
    54-02-14 03.26.3 – noch 62 Minuten bis zum nächsten Para-Sprung. Er deutete auf den toten Techniker und sandte den Befehl über die Magnetfeldbrücke aus. Zwei der vier INGA 12 bückten sich nach der Leiche. Heinrich hatte nicht gezögert, den Mann zu erschießen – er hätte seinen gesamten Plan empfindlich stören können. Die Langfinger hievten den Toten in die Nische am Ende des Wartungsschachts. Danach schraubten sie die Wandplatte vor Heinrichs ehemaliges Versteck.
    03.34.51 – noch 54 Minuten bis zum Para-Sprung. 54 Minuten, um sich bis zum Hangar durchzukämpfen und das Schiff zu verlassen. Zeit genug. Zwei INKA 12 liefen vor ihm her, zwei deckten seinen Rücken. Die Hangars befanden sich auf gleicher Ebene. Sie machten sich auf den Weg.
    Er hatte dem Bordhirn die letzten Befehle gegeben. Nach dem Sprung würde es sich wegen neuer Anweisungen wieder an ihn wenden. Dann hoffte er längst mit Merican in der JOHANN SEBASTIAN BACH 01 zu sitzen.
    Alle fünf Schritte ließ er anhalten und sandte ein Peilfeld durch das Schiff: Fünf Organhirner bewegten sich in 8-41-33-116Sek relativ zu seinem Nullpunkt, also acht Meter höher und einundvierzig Meter beziehungsweise knapp zwei Minuten entfernt von ihm. Vier Kampfmaschinen und die drei INGA 12 begleiteten sie. Merican und die anderen Gefangenen!
    03.42.01 – noch sechsundvierzig Minuten. Heinrich stutzte. Eine Ebene darunter bewegten sich sechs Organhirner von der Zentrale aus in Richtung Gasthangar. Gehorchte ihm das Bordhirn nicht mehr, oder hatten sie gewaltsam eine Luke geöffnet?
    Weiter!
    Heinrich trieb die vier Wartungsroboter zur Eile an. Er klappte den Helm über seinen blauen Kristallschädel, verschloß ihn und nahm Kontakt zu zwei Kampfmaschinen in Merican Bergens Fluchtgruppe auf.
    Er befahl ihnen umzukehren, eine Ebene nach unten zu steigen und der Gruppe aus der Zentrale in den Rücken zu fallen.
    Dreißig Sekunden später stand er vor dem Innenschleusenschott des Gasthangars. Über eine Magnetfeldbrücke schickte er seinen Code an den Sensor. Das Schott öffnete sich. Er überprüfte die Atemluft im Hangar, denn er mußte damit rechnen, daß man Merican, Stein und den anderen die Schutzanzüge oder wenigstens die Helme abgenommen hatte. Im Hangar herrschte Vakuum. Er gab den Code in die Bordhirnschnittstelle ein, den er für diesen Fall mit dem Kunsthirn vereinbart hatte. Der Hangar begann sich mit Atemluft zu füllen.
    03.49.17 – noch neununddreißig Minuten bis zum Para-Sprung. Zwei der INGA 12 ließ er die Schweißbrenner aktivieren und schickte sie den Angreifern entgegen. Sie spurteten los. Mit den anderen beiden Langfingern wartete er zwischen den beiden Ausgängen der Controgravlifte, die hier sechs Meter entfernt voneinander gegenüber der Innenschleuse lagen. Durch einen würden Merican und die anderen Organhirner nach unten schweben.
    Kampflärm erhob sich hinter der Biegung des Ganges, der zur Zentrale führte. Feuerschein spiegelte sich an den Wänden. Rauchschwaden schwebten unter der Decke heran, jemand schrie wie von Sinnen, und Feueralarm heulte los. In diesem Moment kletterte eine Kampfmaschine aus dem Liftschacht; es war eine der gekaperten. Heinrich schickte sie Richtung Zentrale ins Gefecht. Nacheinander schwangen sich die Organhirner aus dem Schacht. Sie trugen Schutzanzüge, aber keine Helme. »Mein treuer Heinrich!« flüsterte Merican. »Ich danke dir …!«
    Es fehlte nicht fiel, und der Subgeneral wäre seinem Roboter um den Hals gefallen. Doch der wies ihm den Weg in die Schleuse. »Schnell! Startet den Sparklancer!«
    Bergen gab den Befehl an Cludwich weiter. Der, Goltz, Stein und Calbury liefen in die Schleuse und von dort in den Hangar. Zwei Wartungsroboter und ein Kegler folgten ihnen. Bergen blieb bei Heinrich. Der aktivierte sein Peilfeld: Die Angreifer zogen sich bereits wieder zur Zentrale zurück. Ihre Roboter waren zerstört, drei Organhirner tot. Bergen schickte ihnen die anderen beiden Kampfmaschinen hinterher und blieb an Heinrichs Seite, bis Cludwich aus der offenen Bugluke des Sparklancers schrie: »Wir sind startklar! Kommt endlich!«
    03.55.32 – noch dreiunddreißig Minuten.
    Der Elektroimpuls eines Organhirnerherzens von rechts! Heinrich fuhr herum – Anna-Luna Ferròn erschien im Ausstieg des Lifts. Sie richtete die Waffe auf Bergen. Im selben Augenblick traf sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher