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Fluchtpunkt Aqualung

Fluchtpunkt Aqualung

Titel: Fluchtpunkt Aqualung
Autoren: Jo Zybell
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jenen Reeder von Doxa IV, der mit ihnen an Bord eines Frachters vor seinem amtlich beschlossenen Tod geflohen war. Bergen wollte seinen Namen wissen – Yakubar Tellim – und die Koordinaten, an denen Einheiten der Flotte die Flüchtlinge zuletzt geortet hatten. Auch das kein Problem.
    Danach verschwand der Sparklancer des Kommandanten im Hangar des Zivilkreuzers jener Schönen und sein Reflex aus dem Ortungssichtfeld. Ihr Schiff hieß übrigens PEGASUS.
    Veron übergab das Kommando über die JOHANN SEBASTIAN BACH an Pazifya Corales, die Zweite Offizierin, und machte sich in Begleitung eines Kugelroboters, eines Arztes namens Lucas und zweier Sanitäter, die er nur flüchtig kannte, auf den Weg zum Hangar, den er für das Beiboot von der BRÜSSEL freigegeben hatte. Calibo Veron fühlte sich persönlich für die Patientin verantwortlich. Immerhin war sie die Frau eines Primoberst und Schiffskommandanten, und Bergen pflegte Gäste an Bord immer mit ausgesuchter Höflichkeit zu begrüßen.
    Durch das Sichtfenster der Innenschleuse beobachteten sie, wie die BRÜSSEL 01 – eines von drei Beibooten des Aufklärers – aus dem All durch das Schott des Unterbodens in den Hangar schwebte. Die Magnetklammern senkten sich Bug und Heck des schlanken, zwölf Meter langen Sparklancers entgegen, während sich unter ihm schon die Lukenflügel des Außenschotts schlossen. Die Magnetklammern hielten das Beiboot fest, der Hangar füllte sich mit Atemluft, und die Türen des Innenschotts glitten auseinander.
    Noch etwa vierzig Sekunden, bis der Vizekommandant der JOHANN SEBASTIAN BACH zum erstenmal töten würde. Noch war Veron ahnungslos, noch gab es nicht einmal eine Waffe in seiner Nähe. Über Bordfunk nahm er die Bereitschaftsmeldung des Operationstraktes entgegen.
    Dr. Lucas und die Sanitäter eilten aus der Schleuse zur BRÜSSEL 01, deren Bugluke sich bereits öffnete.
    Veron wartete auf der Schwelle der Schleuse, die aus dem Hangar ins Schiffsinnere führte. Dort wollte er die bedauernswerte Zeelia Peer-Robinson, Leutnant der Flotte und Kommunikatorin der BRÜSSEL, willkommen heißen. Keine unangenehme Aufgabe, denn die Gattin von Primoberst Ralbur Robinson war eine Augenweide.
    Nacheinander sprangen vier oder fünf Personen in Überlebenssystemen und mit geschlossenen Dunkelhelmen aus dem Sparklancer. Lucas und die Sanitäter standen plötzlich wie festgefroren, denn die vier oder fünf bewegten sich äußerst hektisch und waren zudem bewaffnet. Laserkaskaden brannten sich in die Körper der Sanitäter, bevor sie überhaupt begriffen, was geschah.
    Calibo Veron lag schon flach in der Innenschleuse, als die Sterbenden auf dem Boden aufschlugen. Natürlich begriff auch er nichts, doch reflexartig hatte er im Fallen auf den Lukensensor geschlagen. »Schließen!« rief er. »Zu, die Schleuse …!« Die typischen Energiekugeln aus Laserkaskadengewehren zischten über ihn hinweg und tauchten die Innenwandluke der Schleuse in einen Feuernebel.
    Die Bewaffneten stürmten der Schleuse entgegen. Laserkaskade um Laserkaskade schossen sie auf Veron ab. Der wälzte sich von Seitenwand zu Seitenwand, blieb schließlich hinter der zugleitenden Luke liegen. Ein Treffer hatte ihn erwischt. Er merkte es erst, als er aufspringen wollte – brennender Schmerz lähmte sein linkes Bein. Er schrie.
    »Überfall!« brüllte er. »Veron an alle – Überfall!« Die Innenluke öffnete sich, er schleppte sich aus der Schleuse, hinkte entlang der Gangwand bis zur nächsten Luke.
    »Zweiter an Ersten Offizier!« Pazifyas ratlose Stimme aus dem Bordfunk. »Was soll das, Calibo? Eine Übung?«
    »Alarmstufe rot!« Veron preßte die Handfläche gegen den Lukensensor. Die Luke schob sich in die Wand, viel zu langsam. »Kampfmaschinen zum Hangar neun!« Er taumelte ins Magazin, riß ein Laserkaskadengewehr aus dem Wandfach, entsicherte es mit seinem ID-Code. »Die Bordsicherheit bewaffnen! Hauptschächte und -gänge besetzen!« Es roch merkwürdig mit einem Mal.
    »Was ist passiert Calibo?« Diesmal klang Pazifya alarmiert.
    »Ich weiß es nicht, verdammt …!« Der Geruch, ihm wurde übel … »Überfall! Leute aus der BRÜSSEL 01 haben das Feuer eröffnet! Hol dir doch Hangar neun ins Sichtfeld …!«
    Sie hatten die Sauerstoffleitung angezapft! Plötzlich sah er glasklar – sie pumpten irgendein Gift in die Atemluft! Er taumelte zum nächsten Wandfach, riß es auf, zog ein Überlebenssystem heraus. »Veron an alle!« schrie er, während er in den Anzug
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