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Fluchtpunkt Aqualung

Fluchtpunkt Aqualung

Titel: Fluchtpunkt Aqualung
Autoren: Jo Zybell
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neunundsechzig.«
    »Dann bleiben uns noch neunundsechzig Zeiteinheiten«, behauptete Roderich Stein.
    »Minuten«, sagte Homer Goltz.
    »Zeit für was?« fragte Cludwich.
    »Um das Schiff zu verlassen«, sagte Sarah Calbury.
    »Und was passiert nach neunundsechzig Minuten?« wollte Cludwich wissen.
    »Gleichgültig.« Merican Bergen stand auf. »Jetzt waren es nur noch siebenundsechzig Takte. Es ist tatsächlich ein Countdown. Wir haben noch siebenundsechzig Minuten Zeit, dieses Schiff zu verlassen.«
    »Warum kann Ulama eigentlich die Luke nicht mehr öffnen?« fragte Sarah Calbury. Fragende Blicke flogen hin und her. »Und habt ihr gemerkt, daß keine Nachrichten mehr über den Bordfunk gehen?«
    »Wenn Heinrich die Roboter beeinflussen kann, warum nicht auch das Bordhirn?« Hoffnung blitzte in Steins Augen auf.
    »Lassen wir es darauf ankommen.« Bergen machte ein paar Schritte auf die Kampfmaschinen und Wartungsroboter vor dem Hauptschott zu. Die reagierten nicht. Er bückte sich nach dem LK-Gewehr eines toten Wachmannes. Die Roboter reagierten noch immer nicht. »Bewaffnen Sie sich.« Er deutete auf die Waffen der andere Toten. Sie nahmen die Waffen an sich. Auch Sarah Calbury. Bergen und Cludwich verständigten sich über einen einzigen Blick – der Kommandant der TROJA würde die Zweite Offizierin der BRÜSSEL im Auge behalten.
    Nacheinander überprüften sie die LK-Gewehre und legten sie an. Die Roboter störten sich nicht daran. »Gehorchen Sie uns?« fragte Cludwich mißtrauisch.
    Bergen schluckte, holte tief Luft und sagte: »Probieren wir es aus.« Der kleine, rothaarige Subgeneral ging zum Hauptschott der Messe. Die Roboter traten zur Seite, als wollten sie ihm Platz machen. »Öffnet das Schott«, verlangte er. »Und führt uns zu dem Beiboothangar, in dem die JOHANN SEBASTIAN BACH 01 steht.«
    Beide Flügel des Schotts schoben sich auseinander. Die Roboter bildeten eine Mauer um die fünf Menschen …
     
    *
     
    Yaku traute seinen Augen und Ohren nicht: Breitbeinig und den LK-Strahler unter dem Arm stand Plutejo vor dem großen Katzenartigen, der sich Erster Töter der Waldkalosaren an den blauen Wassern der Wälder von Lungur nannte, und neben dem Ersten Töter gestikulierte der alte Kalosare mit dem Lederzeug und dem langen grauen Fell. »Er ist es!« rief er immer wieder und deutete dabei auf den Neunzehnjährigen. »Er ist es! Von einer großen und jungen Nackthaut spricht das Buch! Ihn schickt der Erztöter! Er wird die Verheißung erfüllen …!«
    »Es ist Irrsinn, Plutejo!« rief Yakubar. »Es ist Irrsinn und Massenmord! Und für eure Völker und die Wälder von Lungur wird es das Ende sein, Caryxzar! Die Waffen in der schwarzen Festung sind so fürchterlich, daß sie ganz Aqualung zerstören und verbrennen können! Du machst dir ja überhaupt keine Vorstellungen …!«
    »O doch, Yakubar Tellim von Doxa IV«, entgegnete der Erste Töter der Waldkalosaren. »Wir kennen die Waffen der Schwarzen Ungötterburg. Aber der Anderstöter wird sie nicht einsetzen, denn er würde mehr als vierzig seiner Diener töten, die wir gefangenhalten. Und er würde all seine Eisenhütten zerstören, die er hat bauen lassen, und all die Eisenwagen und Himmelswagen, die er ausgesandt hat.«
    »Das stimmt.« Zum erstenmal meldete sich einer der Gefangenen zu Wort; und zwar der Mann, der ein paar Schritte neben Caryxzar im Gras kauerte und von seinen Peinigern festgehalten wurde. »Unser Kommandant versucht, unser Leben zu retten.« Seine Stimme klang erschöpft.
    »Aber weiß man, was er im äußersten Notfall tun wird …?«
    Der Nackte zuckte mit den Schultern.
    »Probieren wir es aus«, sagte Plutejo knapp. »Eine Bedingung aber habe ich.«
    »Nenne sie mir, Plutejo Tigern von Genna, Sohn des Uran«, verlangte Caryxzar.
    »Meine Schwester und der Alte fliegen mit, und die verdammte Festung gehört mir, wenn die Sache erledigt ist.«
    »Das sind zwei Bedingungen, Plutejo Tigern von Genna, Sohn des Uran. Doch sie seien dir gewährt: Wenn du den Himmelswagen in die Götterburg lenkst, mögen also Yakubar Tellim von Doxa IV und Venus Tigern von Genna mit dir fliegen. Und wenn du uns die Pforten der Ungötterburg öffnest, möge sie dir gehören, sobald das große Töten vorbei ist.«
    »Gut.« Plutejo blickte über die Schulter und winkte Venus und Yaku. »Bringen wir's hinter uns.«
    »Kommt nicht in Frage!« rief Yaku. »Und auch du steigst mir nicht in diesen Sparklancer, Bürschchen!«
    Plutejo kümmerte sich
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