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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers
Autoren: Sandra Melli
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Magiemengen lebend überstanden. Auch bei Rogon war sie sich nicht sicher, ob er nicht den Kräften unterlag, die er zu bändigen versucht hatte.
    Aber Laisas heilende Magie stabilisierte Rogon. Kurz darauf eilte Tibi heran, um ebenfalls zu helfen. Ihre Miene zeigte jedoch einen verzweifelten Ausdruck. »Er ist kaum mehr als ein Hauch, der jeden Augenblick verwehen kann.«
    Für Helesian war es ein Appell, näher zu treten und sich über Rogon zu beugen. »Es ging zwar auch um sein eigenes Leben, aber ich werde niemals vergessen, dass es ein Blauer war, der Gilthonian gerettet hat – und eine Weiße in Gestalt einer Katzenfrau!«
    Sie lächelte Laisa dankbar zu und setzte dann ihre Kräfte und die ihres Waldes ein, um Rogon zu retten.
    Tirah sah ihr zu, und obwohl ihr vor der gelben Magie graute, die ihren Gefährten durchströmte, war sie der Eirun-Königin dankbar. Unter ihren Heilerfähigkeiten verlor Rogons Körper seine unnatürliche Hitze, und die fahle Blässe auf seinem Gesicht verschwand.
    Einige Zeit später öffnete er die Augen und blickte verwundert um sich. »Wie es aussieht, habe ich es überstanden!«
    »Wir alle haben es überstanden«, antwortete Laisa und klopfte ihm auf die Schulter. »Gut gemacht! Damit hast du dem Kerl jeden Triumph genommen.«
    ☀ ☀ ☀
    Rogon lag in einem Bett aus weichem Moos, das nur sein Gesicht freiließ, und schlief. Rechts neben ihm saß Tibi, die immer wieder seinen Zustand kontrollierte, und links Tirah. Diese spürte immer mehr, dass nicht nur die Sorge um ihr eigenes Leben, das mit Rogons Tod enden würde, sie mit ihrem Gefährten verband.
    Nach einer Weile kam Rongi heran und zupfte Tirah am Ärmel. »Laisa sagt, du sollst mitkommen. Wir halten Kriegsrat, nachdem uns der Dürrschwanz entkommen ist.«
    »Dürrschwanz?«, fragte Tirah verwundert.
    »Na ja, dieser Erulim mit den vielen Namen. Da ich mir nicht jeden einzelnen davon merken kann, habe ich ihn Dürrschwanz getauft«, erklärte der Katling grinsend. »Jetzt geht es darum, wie wir ihn endgültig erwischen können. Deshalb möchte Laisa, dass du dabei bist.«
    Tirah wechselte einen kurzen Blick mit Tibi. »Glaubst du, ich kann Rogon einen Augenblick allein lassen?«
    »Solange du dich nicht mehr als eine halbe Meile von ihm entfernst, dürfte es gehen. Andernfalls strengst du ihn zu sehr an«, antwortete die Schlangenheilerin.
    »Laisa und die anderen sind gleich dort hinten. Das ist sicher keine halbe Meile!« Rongi zupfte noch einmal an Tirahs Ärmel.
    Seufzend stand sie auf und folgte ihm. Sie traf Laisa in Gesellschaft von Helesian, Eldaradh, N’ghar, Reolan und einigen anderen Gilthonian-Eirun an. Becher mit gelblich leuchtendem Wein standen auf einem Tisch aus Moos und dazu mehrere Schalen mit Milch für die Katzenmenschen. Tirah selbst musste mit Wasser aus den Vorräten vorliebnehmen, die sie von den Lotsen erhalten hatte. Sie setzte sich etwas abseits von den Gelb-Eirun auf den Boden und achtete darauf, dass ihr Mantel sie fast ganz umhüllte.
    »Wie geht es Rogon?«, fragte Laisa.
    »Er wird genesen, aber noch einige Tage ruhen müssen«, antwortete Helesian an Tirahs Stelle. »Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, dass er die grüne und blaue Magie gleichzeitig in sich aufnehmen und unschädlich machen konnte. Kein Eirun und kein Magier wäre dazu in der Lage.«
    »Es gibt Sagen«, begann Eldaradh vorsichtig, »die von solchen Wesen berichten. Ihr habt alle jene Erscheinung gesehen, die das magische Feuer in den Himmel blies. Einst gab es Geschöpfe, die ähnlich aussahen. Man nannte sie Arghan, und sie vertrugen alle Farben.«
    »Es heißt, diese Arghan konnten sich auch in Menschen verwandeln und jede Farbe annehmen«, setzte Helesian hinzu. »Deshalb wurden sie in den Großen Kriegen verfolgt und ausgerottet, da jeder Angst hatte, die andere Seite könnte sie als Spione verwenden. Rogon muss Arghanblut in seinen Adern haben. Zwar vermag er seine Farbe nicht mehr zu verleugnen, aber er besitzt immer noch jenen Teil des alten Erbes, das Farben umwandeln kann.«
    Als Laisa dies hörte, erinnerte sie sich an Lizy, die der Gestalt ähnelte, die sich über Rogon gebildet hatte. Ob in ihren Adern wohl auch Arghanblut floss und daher dieses Wesen erschienen war? Im Augenblick galt es jedoch, wichtigeren Dingen nachzugehen. »Es freut mich, dass es Rogon bessergeht. Leider werden wir in der nächsten Zeit auf ihn verzichten müssen. Wir sollten uns daher fragen, was wir tun können. Der
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