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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers
Autoren: Sandra Melli
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Fluch von Rhyallun im Sinn gehabt haben, der eine Rückeroberung der Einbruchslande unmöglich machte. Tirahs Erfahrung zusammen mit Rogons Fähigkeiten mochten der Schlüssel dazu sein, den Fluch des grünen Evari zu beseitigen. Da der junge Mann jedoch nicht ausgebildet war, hieß dies für ihn, dass die Evari ihn selbst magisch anleiten wollte.
    Was Sirrin kann, vermag ich auch, sagte Tharon sich. Noch gehorchten die Menschen der schwarzen Reiche ihm. Dies würde sich jedoch ändern, wenn es Sirrin gelang, den Fluch, den Rhondh, der Grüne, in Rhyallun gesprochen hatte, zu brechen. Dann würden die verlorenen Fürstentümer durch Amazonen und Krieger aus violetten Ländern zurückerobert werden. Für die schwarzen Reiche des Südens und vor allem für T’wool wäre dies eine Schmach, die zuvorderst auf ihn zurückfallen würde.
    Er trat neben Rogon, klopfte diesem auf die Schulter und lächelte verkniffen. »Komm mit mir, mein junger Freund. Oder willst du mich allein nach Süden reiten lassen? Vielleicht treffen wir dort sogar auf Sirrin.«
    »Tu es nicht!«, warnte Tirah.
    Rogon war unentschlossen. Immerhin hatte er seine Heimat verlassen, um Abenteuer zu erleben. Sich den Todeswall des grünen Evari genauer anzusehen war ein solches Abenteuer. Dazu bestand die Aussicht, dort auf Sirrin zu stoßen. Dies sagte er in Gedanken zu Tirah.
    Schließlich gab auch sie nach. »Also gut, machen wir es so. Gib aber acht! Ich traue dem schwarzen Evari nicht.«
    »Ich bin bereit«, erklärte Rogon Tharon, ohne auf den letzten Einwand seiner Mitbewohnerin einzugehen.
    »Dann nimm deine Sachen und komm! Die Pferde sind schon gesattelt.«
    Tharons Eile wunderte Rogon. Dennoch schnallte er sich Tirahs langes Schwert über den Rücken, hängte seine eigene Klinge an die Hüfte und schnürte sein Bündel. Gleichzeitig rief er auf geistigem Weg nach Jade .
    Die Katze kam kurz darauf herein, sah ihn gestiefelt und gespornt und verzog die Lippen zu etwas, das einem Grinsen gleichkam. »Geht es endlich weiter? Diese T’wooler sind wirklich nichts für uns. Außerdem bewachen sie ihre Vorratskammern zu gut.«
    Da Jade nicht so aussah, als hätte sie in den letzten Tagen hungern müssen, begann Rogon zu lachen. »Keine Sorge, meine Kleine. Dort, wo wir jetzt hinreiten, wird dir kein Küchenjunge mit dem Besenstil nachlaufen.«
    »Wir reiten also! Dann brauche ich aber einen Platz, auf dem ich sitzen kann.«
    Rogon überlegte kurz und wandte sich dann an Tharon. »Kannst du dafür sorgen, dass ein Kissen hinter meinem Sattel festgeschnallt wird?«
    »Manchmal merkt man doch, dass du ein Wardan bist«, stöhnte Tharon und erteilte einem Diener den Befehl, für ein Kissen zu sorgen.

Drittes Kapitel
    Meuchelmörder
    N ach ihren Abenteuern östlich des Toisserech hatte Laisa es eilig, mit ihren Begleitern auf die goldene Seite des Stromes zurückzukehren. Sie ritt so schnell, wie sie es sich angewöhnt hatte, und machte nur wenig Rast. Obwohl Borlon , ihr bärenhafter Begleiter, ihr Tempo beklagte, atmete er erleichtert auf, als die östliche Fährstation in Sicht kam. »Bald sind wir wieder auf unserer Seite! Meandir sei Dank!«
    »Das ist nicht meine Seite, sondern deine Seite«, warf Ysobel , die violette Tivenga, giftig ein. Für sie bedeutete die Fährstation, dass sie die Seite des Großen Stromes, auf der sie aufgewachsen war und wo Leute lebten, die zur gleichen Göttin wie sie beteten, wieder verlassen musste.
    »Drüben ist es für dich gewiss angenehmer als für mich hier!« Borlon steckte noch immer das Schwarz T’wools in den Knochen, das seine Gegenfarbe darstellte, und daher reagierte er schärfer, als er es eigentlich wollte. Da Ysobel ihm nichts schuldig blieb, entspann sich heftiger Streit, den Laisa mit einem harschen Zwischenruf beendete.
    »Jetzt seid still! Alle beide! Borlon ist hier nicht gefressen worden und Ysobel drüben auch nicht. Außerdem bin ich noch da.«
    Laisa empfand es manchmal als anstrengend, mit Gefährten zu reisen, die von beiden Seiten des Großen Stromes stammten. Noch vor wenigen Jahren hatten sich die Heere der roten und der goldenen Seite erbittert bekämpft, und nur der Fluch von Rhyallun verhinderte, dass dies immer noch geschah. Bei dem Gedanken erinnerte sie sich an Frong, jenen Unruhestifter, der schon zweimal versucht hatte, T’wool in einen Krieg mit seinen Nachbarn zu verwickeln. Dazu gab es auch noch jenen unbekannten Grünen, der in den Reichen des Westens sein Unwesen trieb. Dies
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