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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers
Autoren: Sandra Melli
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müssen, sie als geehrten Gast zu empfangen. Danach aber sah es im Augenblick nicht aus.
    »Irgendetwas stimmt hier nicht!«, rief er hinter Heleandhal her. »Erinnere dich, dass du grün beeinflusst gewesen bist. Ich spüre bei fast allen Eirun die gleiche Magie.«
    Bei diesen Worten gelang es Heleandhal, die Panik, die ihn erfasst hatte, niederzukämpfen. »Verzeih! Beinahe hätte ich es vergessen. Wie ist es mit meiner Schwester? Ist auch sie beeinflusst?«
    Inzwischen waren sie bis an den Kreis der Eirun herangekommen. Doch niemand achtete auf die Neuankömmlinge. Alle starrten auf Laisas Gruppe und auf ihre Königin. Diese stand, wie Rogon nach einem kurzen magischen Blick erkannte, ebenfalls unter einem Bann. Er zügelte sein Pferd, während Heleandhal aus dem Sattel sprang und auf seine Schwester zueilte.
    »Helesian!«
    »Was ist?«, fragte sie in einem Ton, als würde sie sich gestört fühlen.
    Dann erst erkannte sie ihren Bruder. »Heleandhal? Welche Freude, dich zu sehen!«
    Nur einen Baum weiter quollen Erulim beinahe die Augen aus dem Kopf. Er hatte Heleandhal eigenhändig versteinert und in das geheime Stockwerk unter dem Magierturm von Rhyallun gesteckt. Ihn jetzt hier an dieser Stelle zu sehen, konnte nur eines heißen: Irgendjemand, wahrscheinlich Tharon, Sirrin oder Yahyeh, hatte den Fluch von Rhyallun gebrochen. Da er selbst daran gescheitert war, überkam ihn Panik. Er trat aus dem Kristallhaus und griff brutal in das Gehirn der Königin ein. Dabei wurde er jedoch für alle sichtbar.
    »Du bist ein Verräter, Heleandhal, und musst ebenso wie diese Katzen versteinert werden«, erklärte Helesian daraufhin zu ihrem eigenen Entsetzen.
    Doch als sie sich gegen die geistige Bevormundung zur Wehr setzen wollte, verspürte sie einen Schmerz, der sich kaum ertragen ließ. Erst als sie so handelte, wie die fremde Stimme es in ihr forderte, ließen die Qualen nach.
    »Helesian, du musst mir zuhören. Es gibt einen Verräter, doch ist dieser keiner von uns, sondern …«
    »Tötet ihn!«, kreischte Helesian auf Erulims Befehl.
    Fast alle Eirun sahen sich erschrocken an, doch ein knappes Dutzend, deren Willen schwächer war, schossen ihre Pfeile auf Heleandhal ab. Im letzten Augenblick versetzte Rogon dessen Pferd einen magischen Schlag, der es weitertrieb. Die meisten Pfeile gingen daher fehl. Drei aber trafen und rissen den Eirun aus dem Sattel.
    Als er auf dem Boden aufschlug und sein Blut den Boden nässte, erzitterte der Wald. Ein Geräusch ertönte, das allen durch Mark und Bein ging. Die Gilthonian-Eirun zuckten erschrocken zusammen und waren für etliche Augenblicke wie gelähmt.
    Die Zeit reichte Laisa, um aus dem Sattel zu springen und zu Helesian zu gelangen. Doch als sie die Königin packen wollte, verteidigte diese sich verbissen. Andere Eirun versuchten sofort, ihrer Königin zu Hilfe zu kommen.
    In dem Moment stieß Rogon, der sich nicht anders zu helfen wusste, einen Schwall blauer Magie aus. Diese brandete gegen die grüne Beeinflussungsmagie, und beide Farben flammten auf. Dutzende Eirun sanken schreiend nieder und wälzten sich schmerzerfüllt am Boden. Andere schüttelte es wie im Fieber, während Helesian das Bewusstsein verlor und erschlaffte.
    Erulim wurde durch ein Abschirmartefakt vor Rogons Magie geschützt, verlor aber die Kontrolle über die Königin. Rasend vor Wut ballte er die Fäuste. Noch war er nicht besiegt! Einige Eirun hatten den magischen Schlag halbwegs überstanden, und die konnte er verwenden. Daher sammelte er seine Kräfte, um diesen den Befehl zu geben, die Katze und den eigenartigen Blauen, der so unvermittelt aufgetaucht war, zu vernichten. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf seinen Magiestoß und diese beiden Personen gerichtet, und so übersah Erulim den Schatten, der ihn streifte.
    Es war Bernstein, der noch immer seine Kreise über dem Zentrum des Gilthonian-Waldes zog und sich verzweifelt fragte, wie er Rogon zu Hilfe kommen konnte. Da spürte er auf einmal grüne Magie unter sich und sträubte sein Gefieder. Von dem Eirun unter ihm gingen Zauber aus, die gegen seine Freunde gerichtet waren.
    »Nicht, solange ich da bin!«, sagte sich der Blauland-Falke und setzte zum Sturzflug an.
    Er überraschte Erulim vollkommen. Dieser sah etwas auf sich zukommen und hob in einem Reflex die Arme. Doch da war Bernstein schon heran und bohrte seine scharfen Krallen in Erulims Gesicht. Die blaue Magie des Falken traf auf die grüne des Eirun, und für einige Augenblicke
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