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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft
Autoren: Jo Beverley
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Zögernd, hoffnungsvoll, streckte sie eine Hand nach ihm aus. Er trat zu ihr und drückte die Hand an seine Lippen. Doch dann schob er ihre Kopfbedeckung zurück, und Imogen dachte sofort daran, wie sie aussah. »Es tut mir leid«, sagte sie und wandte sich ab.
    Er drehte sie wieder zu sich. »Du lieber Gott, Imogen! Warum sollte ich mir um Haare Gedanken machen?« Er zog sie in seine Arme, und seine Lippen senkten sich auf ihren Mund. Sie erwartete einen feurigen Kuss, doch er war weich und zärtlich. »Ich sorge mich nur darum, dass ich dich vor all dem nicht beschützen konnte.« Seine Lippen wanderten zu einem ihrer Lider, dann zum anderen. »Wenn ich dein Paladin bin, Ginger, dann bin ich ein kompletter Versager.«
    »Nein, das bist du nicht.« Imogen schmolz unter seinem sinnlichen Ansturm dahin. »Aber, oh, ich liebe dich einfach zu sehr …«
    Er trug sie zum Bett zurück. »Ich fürchte, das ist wahr.«
    Sie blickte zu ihm auf, und die Maske war verschwunden; er hatte sich ihr wieder geöffnet. Sie lächelte ihm selig zu.
    Er spielte mit einer Strähne ihres Haars. »Ich kann mir keine größere Geste der Liebe vorstellen, Ginger, als diesen Stein an meinen Kopf zu schlagen. Denn dir waren die Konsequenzen klar, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Er begann, ihren Gürtel zu öffnen. Sie hielt seine Hände fest, unsicher, ob er sie wirklich verstand. »FitzRoger, ich wusste um die Konsequenzen. Und wenn es sein muss, werde ich es wieder tun.«
    Er lachte. »Nein, das wirst du nicht, Ginger, denn ich zumindest lerne aus meinen Fehlern. Falls wir je wieder in eine ähnliche Situation geraten, werde ich dich festbinden, bevor du die Gelegenheit dazu bekommst.«
    Nun endlich erlaubte sich Imogen, sich ihrem Glück hinzugeben. Er zog ihr alle drei Lagen ihrer Kleidung auf einmal aus, sodass sie nur mehr in Strümpfen dastand, und berührte dann zärtlich die letzten Spuren ihrer blauen Flecke. »Das war ja wahrhaftig ein Abenteuer, was wir durchgemacht haben, was?«
    »Ja.« Imogen beobachtete seine Miene. »Was ist mit meinem Gesicht?«
    Er küsste ihre Narbe. »Imogen, Kriegswunden machen mir nichts aus. Du hast uns beide gerettet; das werde ich dir nicht vergessen. Ich habe das im Saal nicht angesprochen, weil es alles eher schlimmer als besser gemacht hätte; aber wenn du dich in den Geheimgängen und danach nicht so tapfer und so klug verhalten hättest, wäre womöglich alles verloren gewesen.«
    Sie begann vor Erleichterung und Glück zu weinen und streckte die Arme nach ihm aus. Er kam zu ihr und küsste sie; ein anfangs zärtlicher, mitfühlender Kuss, der sich zu heftiger Leidenschaft steigerte, bis sie sich auf dem Bett rollten und einander gierig verschlangen.
    Sie riss an seinen Kleidern, und er half ihr. Irgendwie wurde er die Sachen los und war endlich nackt. Imogen sah ihm in die Augen und studierte dann sorgfältig seine Wunden, wie eine Mutter ihr Kind mustert. Alles sah gut aus, auch wenn er am Arm eine raue Narbe hatte und Schulter und Knie noch von Blutergüssen verfärbt waren.
    »Du hinkst«, sagte sie. »Wird sich das bessern?«
    »Ja.« Seine Finger wanderten begierig über ihren Körper. »Du wirst es nicht glauben, aber es war schon viel besser, bis ich gestern beim Trainieren auf einen Erdbuckel trat.«
    Sie schnalzte mit der Zunge wie eine besorgte Mutter. »Es heißt, du hättest gestern mit Sir William auf Tod oder Leben gekämpft.«
    »Wohl kaum, aber ich habe meine Wut an ihm ausgelassen. Es war mir nicht gelungen, Henry zu überreden, die Sache fallen zu lassen. In der Folge war ich zu sehr abgelenkt und habe eine unebene Stelle am Boden nicht bemerkt.«
    »Was hat dich abgelenkt?«
    »Die Sorge um dich.«
    Imogen dankte ihm mit einem Kuss. Zum ersten Mal bemerkte sie jetzt eine Narbe auf seiner Lippe. Sie rührte von Warbricks Schlag her.
    Imogen küsste sie.
    Sie küsste jede Verletzung, und dann konnte sie nicht mehr aufhören, ihn zu küssen, alles an ihm, seinen ganzen Körper. »Ich kann nicht glauben, wie sehr du mir anfangs Angst gemacht hast«, murmelte sie. »Du bist mir so hart vorgekommen.«
    »Damals war ich nicht so hart wie heute«, neckte er sie und rieb den härtesten Teil seines Körpers an ihr.
    Imogen errötete und lachte wieder, erleichtert und befreit. Er strich ihr zärtlich die Haare aus dem Gesicht. »Ich hoffe, die Teufel sind nicht zurückgekommen, jetzt, wo wir wieder in diesem Raum sind.«
    »Oh nein«, flüsterte sie, diesmal voller Aufregung. Solche Dinge waren
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