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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft
Autoren: Jo Beverley
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um die symbolische Bedeutung? Nein.« Er legte ihr den Gürtel an. »Du bist auf immer und ewig mein, Imogen. Zweifle nie daran.«
    Wort und Tat waren eins, und doch war da noch etwas … etwas, das sein ausweichender Blick anzudeuten schien.
    Im Bestreben, alles perfekt zu machen, sprang Imogen nackt aus dem Bett und lief zu ihrer Truhe, wobei der Gürtel aus Amethyst und Elfenbein lustig klapperte, und holte den Lederbeutel heraus. »Das ist mein Geschenk für dich«, sagte sie beinahe schüchtern. »Ich hatte bisher keine Gelegenheit, es dir zu geben.«
    Langsam zog er die Smaragdkette heraus. »Beim Heiligen Kreuz …!« Er freute sich, das war unverkennbar, und dennoch zogen in seiner Miene dunkle Schatten auf, die Imogen ängstigten. Was stimmte nicht?
    Er legte die Kette an; die glatten grünen Steine glänzten auf seiner braunen, muskulösen Brust.
    Schließlich blickte er Imogen sehr ernst an.
    Sie saß mit überkreuzten Beinen vor ihm auf dem Bett. »Ty, was ist los?«
    Er lächelte, seine Augen funkelten vor Freude wie die Steine. »Du nennst mich bei meinem Namen.«
    »Ja.« Imogen ließ sich nicht ablenken. »Aber was bedrückt dich?«
    Er berührte den großen Smaragd in der Mitte, dann sah er ihr in die Augen. »Ich habe dein Versprechen an die Männer zurückgenommen, die den Schatz trugen. Sie wurden alle angemessen belohnt, aber sie bekamen nicht alles, was sie getragen haben. Das wäre Wahnsinn gewesen, und sie waren im Grunde froh, dass ihnen diese Verantwortung abgenommen wurde.«
    »Sehr gut«, meinte Imogen. »Aber für dein Wohlergehen hätte ich es alles hergegeben. Ich hoffe, du weißt das.«
    »Ich weiß es, und es erstaunt mich noch immer.«
    »Also«, sagte sie. »Was bekümmert dich noch?«
    Er lächelte wehmütig. »Du kannst in mir lesen wie in einem Buch, nicht wahr? Ich habe Henry die Hälfte des Schatzes von Carrisford gegeben.«
    »Oh.« Das erfreute Imogen nicht, doch es überraschte sie, wie gering ihr Missfallen war. »Na ja, ich vermute, nach unserer Finte wusste ohnehin die ganze Welt Bescheid.«
    »Der König und ich wussten schon seit Monaten davon. Ich kam in diesen Teil des Landes mit dem Auftrag, deine Hand zu gewinnen, egal auf welche Weise. Die Abmachung war, dass die Hälfte des Schatzes schließlich dem König zugeführt würde. Das war der Preis, den ich für dich und deine Ländereien zu zahlen hatte.«
    »Du solltest mich mit meinem eigenen Geld kaufen?«
    »Ja.«
    »Und als ich zu dir nach Cleeve kam, trafst du gerade Vorbereitungen, mich festzunehmen, nicht wahr?«
    »Ja. Allerdings zu deinem Schutz. Aber am Ende hätte Henry dich mir gegeben.«
    Imogen senkte den Blick und spielte mit dem elfenbeinernen Gürtel. »Vermutlich sollte ich das nicht fragen«, sagte sie und blickte dann auf. »Aber kannst du mir dein Wort geben, dass du nichts mit dem Tod von Gerald von Huntwich zu tun hast?«
    Er war überrascht. »Deinem ersten Verlobten? Ich versichere dir, Imogen, ich hatte damit nichts zu tun, ebenso wenig wie mit dem Tod deines Vaters. Aber es war Huntwichs Tod, der Henry und mich auf den Gedanken brachte. Diese Gelegenheit war zu gut, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen. Es ist möglich, dass Lancaster ihn vergiftete, vielleicht waren es sogar Warbrick und Belleme. Aber es hätte auch ein natürlicher Tod sein können.«
    »Gibt es noch andere Geheimnisse?«, fragte sie argwöhnisch.
    »Nicht auf meiner Seite«, antwortete er, und die Schatten verschwanden.
    Imogen lächelte strahlend und ergriff seine starken, schwieligen Hände, seine Kriegerhände. »Auf meiner auch nicht. Also, was hält die Zukunft für uns bereit, mein mächtiger Held?«
    Bei dieser Bezeichnung schüttelte er den Kopf. »So Gott will, Frieden in England«, sagte er. »Eine lange Herrschaft und starke Söhne für Henry, sodass wir und unsere Kinder unser Leben so genießen können wie in diesem Augenblick.«
    Er beugte sich zu ihr und küsste sie. »Und ein Leben, das immer im Zeichen der Liebe stehen möge.«
    Sie wagte es kaum zu hoffen: »Heißt das, du liebst mich?«
    »Lieber Gott, Imogen! Warum sonst habe ich dich da unten nicht ordentlich ausgepeitscht?«
    Imogen juchzte vor Freude und ging daran, ihren mächtigen Helden zu Tode zu kitzeln.

Nachbemerkung der Autorin
    Ein historischer Roman wie dieser ist eine Mischung aus Fakten und Fantasie. Die historischen Ereignisse haben sich so zugetragen, doch die einzige historisch verbürgte Person in diesem Buch ist König Henry. Ich
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