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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt
Autoren: Catherine Spencer
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unsere Ehe hat?”
    “Das ist das Einzige, woran ich denken kann, Julia.”
    “Oh, das bezweifle ich. Du hast immerhin so weit gedacht, dass du beschlossen hast, die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen, ohne sicher zu wissen, ob du sein Vater bist. Du hast unsere Hochzeit zu einem Fiasko werden lassen. Du hast mich hintergangen und dazu all unsere Pläne verraten. Aber nicht ein einziges Mal hast du mich nach meiner Meinung gefragt, was du als Nächstes tun solltest. Das Wort ,wir’ kam in diesem Gespräch noch nicht vor.”
    “Nun gut, ich frage dich jetzt”, sagte Ben, und seine blauen Augen waren so leer und kalt, dass sie schauderte. “Was sollte ich deiner Meinung nach tun? Soll ich Marian erzählen, dass sie mit ihrem Problem woanders hingehen soll?”
    “Würdest du das tun, wenn ich dich darum bitten würde?”
    “Nein”, sagte er kurz angebunden. “So bin ich nicht, Julia.
    Ich laufe vor Schwierigkeiten nicht davon, und ich kehre hilflosen Babys nicht den Rücken. Ich dachte, du kennst mich besser.”
    “Das dachte ich auch. Aber damit lag ich wohl falsch. Ich habe dich nicht für einen Mann gehalten, der eine Affäre mit einer verheirateten Frau anfängt.”
    “Ich habe damals nicht gewusst, dass sie verheiratet war.”
    “Aber du wusstest genug, um mit ihr zu schlafen. Um mit ihr ein Kind zu zeugen.”
    “Schuldig in beiden Punkten. Manchmal liegt der Verstand eines Mannes unterhalb der Gürtellinie - vor allem, wenn eine Frau es auf ihn abgesehen hat.”
    Bei diesen Worten liefen ihr die lang zurückgehaltenen Tränen über die Wangen. “Ich hatte es auch auf dich abgesehen”, sagte Julia mit bebender Stimme. “Ich bin quasi auf die Knie gefallen und habe dich gebeten, mit mir zu schlafen.
    Ich hatte vielleicht nicht die Erfahrung deiner früheren Flamme, aber ich habe Bücher gelesen. Ich habe Filme gesehen, wo ein Mann und eine Frau miteinander schlafen. Ich weiß, dass die Stimmung die richtige sein muss, und ich habe wirklich alles getan, was ich konnte, um die richtige Stimmung zu schaffen.
    Aber irgendwie hast du es geschafft, deinen Verstand und …”, sie sah auf seine Hose, “… dein Ding voneinander zu trennen.
    Wieso hast du die beiden nie miteinander verwechselt, wenn ich versucht habe, dich anzumachen?”
    “Weil ich dich liebe”, sagte Ben. “Ich liebe dich genug, um dich gehen zu lassen, wenn du nun zu enttäuscht bist, um unserer Ehe eine Chance zu geben.”
    “Aber wenn du die Wahl hast zwischen mir und dem Kind einer anderen Frau, dann wählst du das Kind.” Sie hasste sich selbst, als sie das sagte, denn sie bestrafte ein unschuldiges Baby für das Vergehen seines Vaters! Und sie hasste Ben, weil er so schlechte Seiten in ihr zum Vorschein brachte. Sie hatte gar nicht gewusst, dass sie so engstirnig, so schäbig sein konnte.
    “Würdest du mich noch wollen, wenn ich das nicht täte?”
    “Ich weiß es nicht”, erwiderte sie. “Es kommt mir vor, als ob ich dich überhaupt nicht kenne. Du bist nicht der Mann, in den ich mich verliebt habe.”
    “Doch, der bin ich, Julia. Ich bin nur nicht perfekt, und das Leben ist es auch nicht. Und wenn du geglaubt hast, das Leben mit mir sei ein einziger Rosengarten …”
    “Das habe ich nicht!” betonte Julia, wütend, weil er versuchte, sie in die Defensive zu drängen. “Ich bin kein Kind mehr. Auch in einer Ehe gibt es schwierige Zeiten. Aber ich hatte nicht erwartet, dass wir nur wenige Stunden nach dem Eheversprechen um den Bestand unserer Ehe kämpfen. Als ich versprochen habe, dich zu lieben, in guten wie in schlechten Zeiten, da … habe ich nie daran gedacht…” Sie schluchzte auf.
    “Ich auch nicht”, sagte er sanft. “Und ich gebe zu, dass die Situation so schlimm ist, wie sie nur sein kann. Ich gebe zu, dass das, worum ich dich bitte, unfair ist. Nun bist du am Zug.
    Möchtest du, dass ich rübergehe und alle bitte, nach Hause zu gehen, weil wir beschlossen haben, uns zu trennen? Oder willst du zu mir halten und uns eine Chance geben, deinen Eltern und all den anderen Pessimisten zu beweisen, dass wir uns den Herausforderungen des Lebens stellen?”
    Ihre Eltern in diese Geschichte einzubeziehen war ein starker Schachzug. Sie hatten ihr immer wieder gesagt, sie würde sich kopfüber ins Unglück stürzen, wenn sie einen Mann heiraten wollte, den sie nicht einmal sechs Monate kannte. Ben wusste, dass ihr Stolz es niemals zulassen würde, dass ihre Eltern Recht bekämen.
    Aber war Stolz
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