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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt
Autoren: Catherine Spencer
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dass es nicht wahr ist, Marian.”
    Sie breitete hilflos die Hände aus und sagte noch einmal: “Es tut mir Leid.”
    “Was denn? Dass du deinen Mann betrogen hast? Dass du mich vom ersten Tag an angelogen hast? Dass du mir erzählt hast, du würdest dich um die Verhütung kümmern, obwohl du es offensichtlich nicht getan hast? Nun, lass dir eines sagen, Marian: ,Tut mir Leid’ ist nicht annähernd der richtige Satz.”
    Ben hörte, dass er in seinem Ärger fast schrie, und er versuchte, seine Stimme unter Kontrolle zu bekommen. “Sag mir, dass es ein übler Scherz ist.”
    “Es ist kein Scherz. Ich wünschte, es wäre einer. Während der ganzen Schwangerschaft habe ich gehofft, dass es nicht dazu kommt. Aber das Baby ist von dir, Ben. Ich weiß es sicher, weil wir gerade das Ergebnis der Gentests bekommen haben, und es kann nicht Waynes Baby sein.”
    Fast krank vor Angst, barg Ben das Gesicht in den Händen.
    “Nehmen wir an, dass es keine neue Lüge ist - was willst du dann von mir? Geld?”
    “Nein”, sagte sie, “ich möchte, dass du das Baby nimmst.”
    Entsetzt sah Ben auf. “Wohin?”
    “Zu dir nach Hause. Ich kann es nicht behalten. Wayne ist zwar bereit, mir meine Affäre mit dir zu verzeihen, aber er möchte nicht das Kind eines anderen Mannes aufgebürdet bekommen. Wenn meine Ehe halten soll, muss ich auf das Baby verzichten. Deswegen bin ich hier. Aber wenn du es auch nicht willst, gebe ich es zur Adoption frei. Ich habe keine andere Wahl, wenn ich meinen Mann halten möchte. Und das möchte ich. Er ist der einzige Mann, den ich je geliebt habe.”
    “Wie kannst du einen Mann lieben, der dich zwingt, dein Kind im Stich zu lassen?”
    Marian zuckte die Schultern. “Ich bin nicht so stark wie du, Ben. Ich brauche jemanden, bei dem ich mich anlehnen kann.”
    Und als würde das alles erklären, stand sie auf, ließ eine große Tasche von der Schulter gleiten und stellte sie ihm zu Füßen.
    “Ich würde es allein nicht schaffen mit einem Baby.”
    Ben sah von ihr zu der Tasche, dann wieder zurück. “Was ist da drin?”
    “Dinge, die du brauchst. Windeln, Milchpulver und so was.
    Was dachtest du? Dass ich das Baby da drin habe?”
    “Nach all den Glanzstücken, die du dir geleistet hast, traue ich dir das zu.”
    “Ich bin nicht völlig gefühllos”, schluchzte Marian auf. “Er ist auch mein Kind. Ich habe ihn neun Monate in mir gehabt. Ich habe ihn zur Welt gebracht.” Sie holte tief Luft und fuhr verzweifelt fort: “Ich muss tun, was für ihn das Beste ist. Ich muss dafür sorgen, dass er … in Sicherheit ist.”
    In Sicherheit? In Anbetracht der Umstände hatte dieses Wort einen merkwürdigen, unheilschwangeren Beigeschmack.
    “Was ist nun, Ben?” fragte sie. “Willst du ihn aufziehen, oder soll ich ihn dem Jugendamt übergeben?”

2. KAPITEL
    Bevor Ben Ordnung in das Chaos in seinem Kopf bringen oder gar eine Antwort auf diese Frage finden konnte, öffnete sich die Tür. Er hörte das Rascheln von Seide und Schritte, die auf der Schwelle innehielten. Wie aus großer Entfernung hörte er Julia fragen: “Liebling? Ist alles in Ordnung?”
    Und gleich danach verkündete ihre Mutter argwöhnisch und missbilligend zugleich: “Ich denke, du schuldest uns eine Erklärung, Benjamin. Wer ist diese Frau, und was hat sie so Dringendes mit dir zu bereden, dass du dir das Recht herausnimmst, mit ihr von deiner eigenen Hochzeit zu verschwinden?”
    Schweigend drehte er sich um und begegnete Julias Blick.
    Versuchte, ihr mit seinem Blick zu sagen, dass er das nicht gewollt habe, dass er seinen rechten Arm gegeben hätte, um ihr diese Verletzung und Erniedrigung zu ersparen. Aber die Gabe, ohne Worte zu kommunizieren, die ihm auf der Tanzfläche so selbstverständlich erschienen war, verließ ihn jetzt, da er sie am meisten brauchte.
    Er sah die Frage in ihrem lieben Gesicht. Neugier.
    Freundlichkeit. Und gerade so viel Angst, dass ihr Strahlen zu einem sanften Lächeln wurde.
    “Wir warten, Benjamin”, erinnerte ihn seine Schwiegermutter.
    “Geh, Stephanie”, sagte er, “das hier geht dich nichts an.”
    “Wenn es meine Tochter betrifft - und aus deinem Gesichtsausdruck kann ich schließen, dass es so sein muss -, dann betrifft es auch mich.”
    Ihm war eiskalt. Er war verärgert, und er hatte Angst.
    Innerhalb von fünfzehn Minuten hatte sich alles verändert. Was er für den Rest aller Zeiten für sein gehalten hatte, entglitt ihm, und er. konnte es nicht verhindern. “Julia”,
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