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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt
Autoren: Catherine Spencer
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Jahren. Manchmal hatte er sich dabei ertappt, dass er sich fragte, ob sie wohl zu jung war - für ihn, für die Ehe -, aber dann hatte sie ihn wieder mit ihrer Reife überrascht, und er hatte seine Bedenken vergessen. “Ich hatte nur Augen für dich.”
    “Auch gut, mein lieber Gatte, sonst würde ich sie dir auskratzen.”
    Er mochte es, wie sie sich an ihn lehnte, als sie das sagte, das vertraute Lächeln, das sie ihm schenkte, als sie zu ihrem Tisch zurückgingen. Es war so, wie eine Hochzeit sein sollte: die vertrauten Scherze, die Blicke, die sie tauschten und die Worte unnötig machten, die quer durch einen Raum voller Leute Ich liebe dich! sagten.
    “Ich werde es mir merken”, antwortete er, als er sie ihrem Vater für den nächsten Tanz übergab und sich darauf vorbereitete, es mit ihrer Mutter aufzunehmen.
    Stephanie Montgomery saß auf ihrem Stuhl, als wäre dieser ein Thron. Als sie Ben auf sich zukommen sah, hob sie den Kopf und rümpfte die aristokratische Nase, wie eine Königin, der sich ein besonders schlecht riechender Stalljunge näherte.
    Da er sich diesen Tag auf keinen Fall von ihr verderben lassen wollte, tat Ben sein Bestes, um ihren Maßstäben zu entsprechen, indem er sich verbeugte und sagte: “Darf ich um die Ehre dieses Tanzes bitten, Stephanie?”
    “Mit Vergnügen.”
    Stephanie Montgomery sah nicht so aus, als würde es ihr Vergnügen machen. Sie wirkte resigniert und so gekränkt» als hätte er Pferdemist an der Kleidung. Sie geruhte nicht, die Hand zu nehmen, die er ausstreckte, sondern stolzierte vor ihm her zur Tanzfläche.
    Verärgert folgte er ihr in einem respektvollen Abstand von zehn Schritten. “Ich möchte dir noch einmal für all das danken, was du getan hast, um den heutigen Tag so denkwürdig zu gestalten.”
    “Keine Ursache. Du hast es schon in deiner kleinen Rede getan. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass du nicht das Beste erwartet hast. Schließlich ist Julia unser einziges Kind.”
    “Natürlich.” Er räusperte sich und versuchte es noch einmal.
    “Ich gebe dir mein Wort, dass ich sie glücklich machen werde.
    Sie wird nie einen Grund haben, die Heirat zu bereuen.”
    “Taten sind besser als Worte, Benjamin. Warten wir ab, wie es in einem Jahr aussieht.”
    Über ihren Kopf hinweg traf sein Blick den von Julia. Stolz lag in ihren Augen. Ben unterdrückte das Bedürfnis, ihre Mutter zu erwürgen, und versuchte ein letztes Mal, eine Art Waffenstillstand zu erwirken. “Das Haus wird wohl fertig renoviert sein, wenn wir aus den Flitterwochen zurückkommen.
    Ich hoffe, Garry und du kommt uns besuchen, sobald wir uns eingerichtet haben.”
    “Das ist unwahrscheinlich”, sagte sie. “Wenn du wirklich gewollt hättest, dass Julia in der Nähe ihrer Familie bleibt, hättest du dir einen näher gelegenen Wohnort ausgesucht. Wenn sie uns sehen möchte, kann sie zu uns kommen. Unser Haus wird immer auch ihres sein, und unsere Tür steht ihr immer offen.”
    Die Frau hätte man bei ihrer Geburt aussetzen sollen! Mit knirschenden Zähnen gab Ben der Versuchung nach und schwang sie kräftig herum, so dass sie beinah aus ihren Stöckelschuhen gekippt wäre. Die Strafe folgte auf dem Fuße.
    “Wer ist diese Person, und warum dringt sie in eine geschlossene Gesellschaft ein?” zeterte seine Schwiegermutter und zog die Brauen so hoch, dass sie fast unter dem Haaransatz verschwanden. “Hast du sie eingeladen und mir nicht vorgestellt?”
    “Nein, Stephanie.” Er war mit seiner Geduld am Ende. “Auch wenn es dich überrascht, ich bin nicht so ein Flegel…”
    Ben schwieg entsetzt, als sein Blick an der Frau hängen blieb, die auf der Schwelle der großen Tür zum Foyer stand - dort, wo er vor knapp zwei Stunden gestanden hatte, um die Gäste zu empfangen. Sie sah sich in der Menge um. Ganz offensichtlich suchte sie jemanden.
    Er schüttelte den Kopf, als würde es ihn aus dem Albtraum erwachen lassen, in dem er sich plötzlich befand. Das war seine Hochzeit. Ein Tag, der Julia, ihm und ihrer Zukunft gehörte.
    Seine Vergangenheit hatte hier keinen Platz. Sie hatte hier keinen Platz.
    In seiner Panik trat er Stephanie auf den Fuß und verschlimmerte sein Vergehen dann noch, indem er sie einfach stehen ließ.
    “Wo gehst du denn hin?” rief sie wütend, und ihre Stimme klang schrill.
    Er lieferte seiner Schwiegermutter nur sehr ungern noch mehr Munition gegen ihn, als sie schon hatte. Doch jetzt hatte er Dringenderes vor, als sie zu besänftigen. Vor allem
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