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Flitterwochen zu dritt

Flitterwochen zu dritt

Titel: Flitterwochen zu dritt
Autoren: Catherine Spencer
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gehören sollte.
    “Der Mann macht in Badezimmer und Küchen, um alles in der Welt”, hatte Ben sie einst laut zu einem ihrer Golfpartner sagen hören. “Julia kann mir hundertmal erzählen, dass er eine eigene Firma hat und die Kunden endlos Schlange stehen, um sich von ihm ihre Wohnungen gestalten zu lassen. Wenn jemand ein paar schicke Schränke bauen kann, dann ist das meiner Meinung nach noch lange keine Eintrittskarte für die Gesellschaft.”
    “Ich gäbe alles darum, wenn sein Team meine Küche gestalten würde”, hatte ihr Freund ihr geantwortet. “Marjorie Ames hat ihn ihre Küche machen lassen. Der Wert ihres Hauses ist daraufhin auf über eine Million Dollar gestiegen.”
    Völlig unbeeindruckt hatte Stephanie Montgomery ihr dauergewelltes Haupt geschüttelt. “In meinen Augen ist er nicht mehr als ein besserer Klempner.”
    Aber ihm, Ben, war es egal, was sie von ihm dachte. Er hatte Julia, seine Liebe, sein Leben und nun endlich für immer seine Frau.
    Ihre linke Hand ruhte auf dem Tisch neben ihm, zart und grazil, mit dem breiten goldenen Ehering, den er ihr vor drei Stunden angesteckt hatte. Zu wissen, dass Julia von allen Männern, die sie hätte haben können, ihn - ihn! - gewählt hatte, ließ seine Kehle ganz trocken werden. Er hatte nicht gewusst, dass man jemanden so sehr lieben konnte.
    Ben sah Julia an, um sich ihr Bild an diesem, an ihrem Hochzeitstag einzuprägen. Er hatte gewusst, dass sie eine schöne Braut sein würde, weil sie eine schöne Frau war. Ihr dunkles, volles Haar wurde von einem perlenbesetzten Krönchen hochgehalten, an dem der Schleier befestigt war, und die untergehende Julisonne, die sich in den hohen, geöffneten Fenstern spiegelte, betonte ihr Profil. Sie sah zauberhaft aus, wie ein Engel, so schön, dass er keine Worte finden konnte, um ihr zu sagen, wie bewegt er bei ihrem Anblick war.
    Zu den gedämpften Klängen der Band forderte nun der Conferencier den Bräutigam auf, die Braut zum ersten Tanz zu bitten. Ben platzte beinah vor Stolz, als er seinen Stuhl zurückschob und Julia hochhalf. Sie hob das Ende ihrer Schleppe hoch, nahm seine Hand, lächelte zu ihm empor und folgte ihm auf die Tanzfläche. Er wollte irgendetwas Großartiges sagen, irgendetwas, woran sie sich beide noch in vierzig Jahren erinnern würden. Aber die einzigen Worte, die ihm einfielen, war das banale, floskelhafte Darf ich Sie um diesen Tanz bitten, Mrs. Carreras? Und sie hatte etwas Besseres verdient. Sie verdiente das Beste, was das Leben zu bieten hatte.
    So hielt er den Mund und begnügte sich damit, ihr die rechte Hand besitzergreifend auf den Rücken zu legen und sie so fest an sich zu ziehen, wie es nur ein Ehemann tun durfte.
    Ihr seidener Reifrock bauschte sich und ließ daher nicht erkennen, dass sie sich eng an ihn schmiegte. Ben bedankte sich im Stillen bei dem Designer des Brautkleids, denn es verbarg auch seine unkontrollierbare Reaktion auf ihre Nähe. Er konnte sich das Entsetzen ihrer Mutter lebhaft vorstellen, wenn sie es gewusst hätte. Sie hätte wütend geflüstert Er war erregt, Garry!
    Mitten auf der Tanzfläche! Er konnte nicht einmal bis zur Hochzeitsnacht warten, bevor ihn seine animalische Lust überwältigte! Dieser Perverse hat uns öffentlich erniedrigt und unsere Tochter am wichtigsten Tag ihres Lebens in Verlegenheit gebracht!
    Nur war Julia gar nicht verlegen. Sie war vielleicht ein wenig errötet, als sie bemerkte, welche Wirkung sie auf ihn ausübte.
    Aber das hielt sie nicht davon ab, sich noch enger an ihn zu schmiegen und die Wimpern verheißungsvoll zu senken.
    Ben atmete aus und erwiderte Mrs. Montgomerys kühlen Blick. Ob du es magst oder nicht, liebe Stephanie, deine wunderbare Tochter ist jetzt meine Frau, bis dass der Tod uns scheidet. Wie unsere Beziehung aussieht, geht dich nichts mehr an.
    “Erkennst du das Lied, das sie spielen?” Julias Stimme an seinem Ohr und ihr sanfter, süßer Atem an seinem Hals brachten ihn zurück in die Gegenwart.
    “,If I Ever Should Leave You’”, sagte Ben und beugte den Kopf hinunter. Sein Mund berührte ihren leicht. Vom Rand der Tanzfläche flammten ein Dutzend Blitzlichter auf, als die Fotografen den Moment festhielten. “Unser Lied. Du musst es ausgesucht haben.”
    “Ja. Mutter hätte lieber einen klassischen Walzer spielen lassen, aber ich bin ziemlich energisch geworden. Ich wollte etwas, das eine besondere Bedeutung für uns hat. Ich liebe dich so sehr, Ben.”
    Seine Gefühle überkamen ihn
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