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Flitterwochen auf Dream Island

Flitterwochen auf Dream Island

Titel: Flitterwochen auf Dream Island
Autoren: Miranda Lee
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jede Menge Gäste, die Farbfotos machen werden”, fuhr er fort. “Aber meine Aufgabe ist es, für Sie Erinnerungsbilder zu machen, die nicht nur wunderschön, sondern auch zeitlos sind. Ich verspreche Ihnen, selbst wenn Sie Ihren Enkelkindern irgendwann diese Fotos zeigen, werden diese sie nicht als altmodisch oder komisch empfinden.”
    “Sie sind sich Ihrer selbst sehr sicher, nicht wahr?”, fragte Isabel Hunt ein wenig verächtlich.
    “Zumindest weiß ich, was ich kann. Also, wie entscheiden Sie sich?”
    “Offenbar bleibt mir ja keine Wahl.”
    “Sie werden nicht enttäuscht sein, Isabel. Vertrauen Sie mir.”
    An ihrem Gesichtsausdruck merkte er, dass Isabel Hunt offensichtlich kein Mensch war, der anderen schnell ihr Vertrauen schenkte.
    “Sehen Sie sich doch einige meiner etwas konventionelleren Schwarz-Weiß-Porträts an”, schlug Rafe vor und reichte ihr ein Album. “Vielleicht kann ich dann Ihre Zweifel ein wenig ausräumen. Die Fotos, die hier an der Wand hängen, sind natürlich sehr modern, fast schon ein wenig experimentell”, räumte er ein. “Ich bin noch nicht sehr lange wach und könnte jetzt einen Kaffee vertragen. Gestern Abend wurde es ziemlich spät. Möchten Sie auch einen? Oder kann ich Ihnen etwas anderes anbieten?”
    “Nein, danke. Ich habe erst vor kurzem gefrühstückt.”
    “Hatten Sie auch eine lange Nacht?” Er konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    Statt zu antworten, warf Miss Hunt ihm nur einen kühlen Blick zu, bevor sie sich die Fotos ansah. Sie blätterte das Album so schnell durch, dass es schon fast beleidigend war.
    Rafe sah ihr finster dabei zu. Am liebsten hätte er Miss Hunt die Klammern aus dem festen Haarknoten gelöst, sie auf die Füße gezogen und geschüttelt, bis ihr das Haar auf die schlanken Schultern gefallen wäre. Er sehnte sich danach, sie an sich zu ziehen und zu küssen, bis ihre Augen nicht mehr kühl wirkten, sondern feurige Leidenschaft widerspiegelten. Und er wollte sehen, wie ihre Wangen sich noch einmal röteten – aber nicht aus Verlegenheit, sondern vor Erregung.
    Ich begehre sie, stellte Rafe erschüttert fest. Doch diese Frau zu begehren war Wahnsinn – und es war dumm. Denn erstens würde sie in zwei Wochen heiraten. Zweitens war sie blond. Und drittens mochte sie ihn nicht einmal.
    Jetzt geh, und hol dir deinen Kaffee, du Idiot, schimpfte Rafe insgeheim mit sich.
Und wenn du wiederkommst, wirst du sie als fantastisches Fotoobjekt betrachten – nicht als die faszinierendste, begehrenswerteste Frau, der du je begegnet bist.

2. KAPITEL
    Isabel wartete, bis Rafe das Zimmer verlassen hatte. Dann klappte sie energisch das Fotoalbum zu. Ausgeschlossen, dachte sie verzweifelt. Sie konnte Rafe Saint Vincent unmöglich als Hochzeitsfotografen engagieren. Er mochte zwar brillant sein, war jedoch offenbar nicht bereit oder in der Lage, sich nach ihren Wünschen zu richten. Er gehörte zu den Männern, die ihr furchtbar auf die Nerven gingen – und zu denen sie sich unwiderstehlich hingezogen fühlte.
    Isabel musste sich eingestehen: Das eigentliche Problem war, dass sie Rafe unglaublich sexy fand. Sie schloss die Augen, seufzte und ließ sich gegen die Rückenlehne des Sofas sinken. Ich dachte, ich hätte endlich gelernt, Männer wie ihn nicht mehr attraktiv zu finden, dachte sie. Seit Isabel Luke getroffen hatte und mit ihm verlobt war, glaubte sie, sich nicht mehr nach solchen Männern wie Rafe zu sehnen.
    Luke war genauso, wie Isabel sich immer den idealen Ehemann vorgestellt hatte: attraktiv, erfolgreich, intelligent – und er hatte einen guten Charakter. Ebenso wie sie war er zu der Schlussfolgerung gekommen, dass romantische Verliebtheit keine ausreichende Basis für eine Ehe war. Viel wichtiger war, dass man zusammenpasste und gemeinsame Ziele hatte. Verliebte handelten oft leichtsinnig und unklug. Leidenschaft war etwas, worüber Dichter schrieben, doch langfristig machte sie sicher niemanden glücklich. Und atemberaubender Sex, dachte Isabel, ist auch nicht das Entscheidende an einer Beziehung.
    Was nicht heißen sollte, dass Luke nicht gut im Bett war. Im Gegenteil. Und wenn Isabel beim Sex manchmal ihren eigenen geheimen Gedanken und Fantasien nachhing, hatte sie das nicht weiter beunruhigt – bis jetzt. Denn in der Hochzeitsnacht mit Luke im Bett zu liegen und dabei an Rafe Saint Vincent zu denken war etwas ganz anderes. Und Isabel war überzeugt, dass es genauso sein würde, wenn er den ganzen Tag in ihrer Nähe wäre und
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