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Flitterwochen auf Dream Island

Flitterwochen auf Dream Island

Titel: Flitterwochen auf Dream Island
Autoren: Miranda Lee
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Braut vereinbart habe. Gib mir einfach deine Bankverbindung, dann werde ich …”
    “Nein, das ist nicht nötig”, wehrte Rafe ab. In diesem Fall war ihm das Honorar nicht besonders wichtig. Les brauchte es sicher dringender. Schließlich würde er wegen seines gebrochenen Beines in nächster Zeit nicht in der Lage sein, Aufträge anzunehmen. “Belassen wir es dabei, dass du mir einen Gefallen schuldest. Aber erwarte bitte nicht, dass ich noch mal einen Hochzeitsauftrag für dich übernehme. Jetzt muss ich aufhören, es hat geklingelt. Ich rufe dich dann später an und sage dir, was ich von der Braut halte.”
    Rafe legte auf und lief die Treppe hinunter zur Haustür. Neugierig fragte er sich, ob Les wohl übertrieben hatte oder ob die Braut wirklich so hübsch war. Sie musste schon etwas ganz Besonderes sein, um ihn, Rafe, mit ihrer Schönheit zu beeindrucken. Schließlich hatte er schon Hunderte schöner blonder Frauen fotografiert. Und einmal hatte er sich unsterblich in eine verliebt.
    Damals war er fünfundzwanzig Jahre alt gewesen und hatte gerade seine Karriere als Modefotograf begonnen. Liz war ein Model, das eine vielversprechende Laufbahn vor sich hatte. Sie war neunzehn Jahre alt, süß und sexy. All das war zu schön, um wahr zu sein. Aber das merkte Rafe anfangs nicht. Er war so verrückt nach ihr, dass er sie schließlich praktisch anflehte, mit ihm zusammenzuziehen. Das tat sie auch. Doch Liz nutzte ihn nach Strich und Faden aus – auf privater wie auf beruflicher Ebene. Schon nach weniger als einem Jahr hatte sie ihn wegen eines älteren und einflussreicheren Fotografen verlassen. Rafe war tief verletzt und desillusioniert gewesen.
    Inzwischen waren seine Wunden verheilt. Das alles lag schon so lange zurück. Doch seitdem hatte Rafe nie wieder mit einer Frau zusammengelebt, auch wenn er sich manchmal danach gesehnt hatte. Und er ging nicht mehr mit blonden Frauen aus. Aus Erfahrung wusste er, dass Blondinen oft so taten, als wären sie sanft und verletzlich, während sie in Wahrheit ehrgeizig und skrupellos ihre Ziele verfolgten. Trotzdem fotografierte er nach wie vor am liebsten blonde Models.
    Er öffnete die Haustür und hätte beinahe anerkennend gepfiffen. Les hatte wirklich nicht übertrieben. Wie schade, dass sie heiraten wird, dachte Rafe bedauernd. Wenn es eine Frau gab, die ihn von seiner Entscheidung abbringen konnte, sich nie wieder mit einer Blondine zu verabreden, dann war es Miss Isabel Hunt. Sie sah aus wie die Hauptdarstellerin eines Alfred-Hitchcock-Films: ein sehr ebenmäßiges Gesicht, hohe Wangenknochen, tiefblaue Augen mit dichten Wimpern und eine perfekte Figur. Miss Hunt trug eine rehbraune Leinenjacke und eine perfekt sitzende schwarze Hose.
    “Miss Hunt?” Er lächelte sie freundlich an. Was ihm eben wie eine lästige Aufgabe vorgekommen war, die er einem Freund zuliebe übernahm, schien jetzt geradezu ein Vergnügen zu werden. Es gab kaum etwas Spannenderes für Rafe, als schöne Frauen zu fotografieren. Allerdings wusste er natürlich noch nicht, ob Miss Hunt auf den Bildern genauso hübsch sein würde wie in Wirklichkeit. Merkwürdigerweise waren einige besonders schöne Frauen leider ganz und gar nicht fotogen.
    “Mr. Saint Vincent?”, erwiderte Isabel Hunt und ließ den Blick über ihn gleiten – etwas missbilligend, wie er bemerkte. Vielleicht hatte sie nichts für Männer übrig, die mittags noch unrasiert waren. Sie selbst dagegen wirkte schlichtweg makellos. Make-up und Kleidung waren perfekt. Die Bluse, die sie unter der Jacke trug, war von einem so strahlenden Weiß, wie Rafe es bisher nur aus der Waschmittelwerbung kannte.
    “Ja, das bin ich”, bestätigte er und lächelte erneut. Die meisten Frauen reagierten auf seinen Charme. Rafe legte großen Wert darauf, dass seine Modelle beim Fotografieren entspannt waren, denn sonst kamen einfach keine guten Bilder zustande. “Bitte nennen Sie mich doch Rafe.”
    “Also gut, Rafe”, sagte sie kühl.
    Miss Hunt gehört offenbar nicht zu den Frauen, die sich leicht um den Finger wickeln lassen, stellte er bedauernd fest. Vielleicht war das aber auch besser so. Sie war eine hinreißende Frau. Ihre Augen waren faszinierend und ihre Lippen verführerisch: sinnlich und voll. Lächeln Sie mich auf keinen Fall an, Lady, dachte er.
Sonst könnten Sie mir gefährlich werden!
    “Darf ich Sie Isabel nennen?”, fragte er kühn.
    “Wenn Sie darauf bestehen.”
    Täuschte er sich, oder hatte sie ihm einen kurzen,
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