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Flitterwochen auf Dream Island

Flitterwochen auf Dream Island

Titel: Flitterwochen auf Dream Island
Autoren: Miranda Lee
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fahren würde, die von Sex geradezu besessen ist?”
    Plötzlich bemerkten sie, dass sämtliche Kunden und Angestellten im Juweliergeschäft innehielten und ihnen zuhörten. Isabel errötete und verließ fluchtartig den Laden. Rafe folgte ihr lachend.
    “Wie peinlich!”, rief sie verlegen, während sie zum Auto gingen. “Was haben die Leute nur von uns gedacht?”
    “Wahrscheinlich glauben sie, dass du steinreich bist und ich dein Gigolo bin.”
    Rafe gefiel es, wenn Isabel verlegen war. Sie schien dann eine ganz andere Frau zu sein als die, mit der er so gern Sex hatte. Hinter verschlossenen Türen ließ Isabel ihrer Leidenschaft freien Lauf, während sie in der Öffentlichkeit leicht in Verlegenheit zu bringen war. Rafe hatte das Gefühl, sie wäre ein Vamp und eine Jungfrau – in einer Person. Es war eine verführerische Mischung, die er sein Leben lang genießen wollte.
    “Lass uns so schnell wie möglich verschwinden, bevor jemand aus dem Juwelierladen kommt.” Isabel nahm Rafe am Arm und zog ihn mit sich. Auf dem Weg zum Parkplatz kamen sie an einer Apotheke vorbei. Isabel blieb stehen.
    “Ich glaube, ich werde noch einen Schwangerschaftstest kaufen.”
    “Du hattest dich doch dagegen entschieden”, erinnerte Rafe sie.
    “Ja, ich weiß, aber … ich habe es mir anders überlegt.”
    “Und warum?”
    “Ich hatte gerade so ein komisches Gefühl in den Brüsten.”
    “Tatsächlich? Was meinst du damit?”
    “Die Spitzen fühlten sich plötzlich ganz fest an.”
    Rafe lächelte. “Dies muss nicht unbedingt bedeuten, dass du schwanger bist, Darling”, sagte er amüsiert. “Du warst sehr verlegen, als wir im Juwelierladen waren. Und verlegen zu sein macht dich an.”
    “Das ist nicht wahr!” Isabel war empört.
    “Doch, das ist es. Aber ich möchte jetzt nicht mit dir darüber streiten. Lass uns einfach noch einen Test kaufen und dann nach Hause fahren – zu mir.” Allein der Gedanke daran, dass Isabel erregt war, weckte ein starkes Verlangen in ihm. Rafe konnte es kaum erwarten, wieder mit ihr allein zu sein. Er nahm sich vor, sie nach dem Sex zu fotografieren. Sie sah dann immer wunderschön aus: verträumt und absolut entspannt. Ihren glücklichen Gesichtsausdruck hatte er schon so oft festhalten wollen. Nicht Isabels nackter Körper sollte auf dem Bild zu sehen sein, sondern nur ihr Gesicht.
    Doch sobald sie zu Hause waren, rannte Isabel ins Badezimmer, um den Test zu machen. Stirnrunzelnd holte Rafe seine Lieblingskamera aus der Dunkelkammer. Wahrscheinlich ist das völlig überflüssig, dachte er. Isabel würde wieder unglücklich und verzweifelt sein, nachdem sie den zweiten Test gemacht hätte. Rafe wünschte, er hätte es ihr nie vorgeschlagen.
    Wieder war sie eine sehr lange Zeit im Badezimmer. Schließlich begann Rafe, sich Sorgen zu machen, und klopfte an die Tür.
    “Isabel”, sagte er sanft, “bitte komm heraus. Lass uns das nicht noch einmal durchmachen.”
    Die Tür öffnete sich, und Isabel stand vor ihm. Sie weinte, doch diesmal war es kein verzweifeltes Schluchzen. Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    “Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass du noch einen Test kaufst”, stellte Rafe schuldbewusst fest. Es tat ihm weh, sie so verzweifelt zu sehen. “Isabel, bitte, du brauchst doch nicht so traurig zu sein.”
    Zu seiner Überraschung lächelte Isabel plötzlich. Ihre Augen glänzten. “Ich bin nicht traurig, Darling”, erwiderte sie. “Ich weine vor Freude. Der Test war positiv, Rafe. Wir bekommen ein Kind!”
    Später fragte Rafe sich manchmal, was er in diesem Moment gefühlt hatte. Genau konnte er sich nicht erinnern. Doch ganz sicher war es einer der schönsten Momente seines Lebens – genauso schön wie der Tag, an dem er und Isabel einen Monat später heirateten. Er ließ es sogar zu, dass Les bei der Hochzeit unzählige Fotos machte und beide Mütter ihn, Rafe, fast ununterbrochen umarmten und küssten.
    Und bis an sein Lebensende würde er sich an den Tag erinnern, an dem sein erster Sohn das Licht der Welt erblickte. Überglücklich sah Isabel das Baby an und legte es sich an die Brust. Dann sah sie ihn an und sagte leise: “Ich möchte, dass wir ihn Michael nennen, Rafe. Nach deinem Vater.”
    Ja, dieser Moment würde ihm für immer im Gedächtnis bleiben. Vielleicht, weil er dabei vor Glück geweint hatte.
    – ENDE –
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