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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod
Autoren: Jane Luc
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es sich bei dem Verstorbenen um Ihren Mann handelt.«
    »Was soll das heißen? Natürlich muss es mein Mann sein. Er war allein. Das habe ich Ihnen gerade eben schon gesagt.« Durch die Tränen hindurch wurde sie aufbrausend. Zitternd holte sie Atem, um sich zu beruhigen. »Kann ich ihn sehen?«, flüsterte sie und ließ sich in die Kissen ihres Sessels sinken.
    »Nein, Ma’am. Das wird nicht möglich sein. Das Opfer, das wir auf der Jacht gefunden haben, wurde durch den Brand zu sehr entstellt. Das ist auch der Grund, warum ich Sie bitten muss, mir eine DNA-Probe Ihres Mannes zu überlassen, damit wir ihn gegebenenfalls identifizieren können.«
    »O mein Gott!« Das Weinen steigerte sich zu einem Schluchzen. »Auf der Jacht war nur mein Mann. Das können Sie mir glauben. Er hat doch sicher seinen Ehering getragen. Daran können Sie ihn eindeutig identifizieren, ohne dass Sie seine DNA untersuchen müssen. Das ist alles so schrecklich.« Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht.
    »Mrs. Delaware.« Dominic legte ihr eine Hand auf den Arm und wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte. »Eine eindeutige Identifizierung wird nur möglich sein, wenn wir eine DNA-Probe Ihres Mannes haben. Ich muss Sie also darum bitten, mir seine Zahnbürste oder seinen Kamm zu überlassen.« Seine Stimme blieb sanft, seine Worte duldeten jedoch keinen Widerspruch.
    Angel Delaware wurde ganz still. Einen Moment verharrte sie, dann nahm sie die Hände von ihrem blassen Gesicht und nickte. »Natürlich, Detective. Ich werde seine Zahnbürste und seine Haarbürste holen.« So anmutig, wie sie sich zuvor gesetzt hatte, erhob sie sich wieder.
    Dominic stand ebenfalls auf.
    »Am besten packen Sie die Sachen gleich in einen Beutel.«
    »Sicher. Warten Sie bitte hier. Ich bin gleich zurück.«
     
    Mit den DNA-Proben von Delaware in der Hand stieg Dominic kurz darauf in seinen SUV. Er warf die Plastikbeutel auf den Rücksitz und wartete, bis Elena eingestiegen war.
    »Und, was halten Sie von unserer schönen Witwe?« Er startete den Motor.
    »Ein bisschen zu theatralisch, wenn Sie mich fragen.«
    »Gut beobachtet.« Er warf ihr einen Seitenblick zu. »Und was haben Sie jetzt vor, Officer St. James? Lust, noch etwas trinken zu gehen?«
    Elena blickte auf ihre Uhr. »Nein danke. Setzen Sie mich bitte einfach an der Wache ab«, wies sie ihn reserviert an.
    Sie präsentierte ihm dabei eine Miene, als ob sie niemals mit jemandem wie Dominic ausgehen würde. Eher würde in der Hölle ein Schneesturm toben.

2.
     
     
     
    D as Großraumbüro des Morddezernats lag im dritten Stock des alten Backsteingebäudes, das das Boston PD beherbergte. Es unterschied sich nicht wesentlich von der Wache des Streifendienstes im Erdgeschoss, nur dass die Beamten hier keine Uniformen trugen. Die Gerüche nach Scheuermittel und abgestandenem Kaffee waren dieselben, ebenso wie die zerkratzten, alten Schreibtische, die zu kleinen Inseln zusammengeschoben waren. Der Lieutenant hatte ein eigenes Büro am gegenüberliegenden Ende des großen Raumes und neben dem Fahrstuhl lag eine kleine Zentrale, in der Tracy Collette, die Sekretärin des Lieutenants und gute Seele des Dezernats, das Regiment führte.
    Noch bevor sich die Fahrstuhltüren hinter Elena geschlossen hatten, entdeckte die ziemlich bunt gekleidete, kleine Frau sie und begrüßte sie mit einem Lächeln. »Sie müssen Detective St. James sein. Lassen Sie mich schnell dem Lieutenant Bescheid geben. Wir haben bereits auf Sie gewartet.« Mit der linken Hand schob sie sich den Telefonhörer zwischen Schulter und Ohr, während sie Elena mit der rechten in ihr Büro winkte und auf einen kleinen, etwas schäbigen Sessel wies. »Sie können hier Platz nehmen. Der Lieutenant hat sicher gleich Zeit für Sie«, erklärte sie, während sie darauf wartete, dass Elenas neuer Chef das Gespräch entgegennahm.
    Die Mappe mit ihrer Ernennungsurkunde zum Detective in der Hand, die ihr der Captain gerade ausgehändigt hatte, ließ sich Elena auf die vordere Kante des Sessels sinken. Sie war zu nervös zum Stillsitzen. Das hier war ihr bisher größter Karrieresprung. Es brachte bei Weitem nicht jeder im Alter von neunundzwanzig Jahren zum Detective. Sie hatte sich lange und intensiv auf die Detective-Prüfung vorbereitet und sie mit Auszeichnung bestanden. Danach hatten sich gleich mehrere Dezernate um sie gerissen. Das Morddezernat trug den Sieg davon, nachdem sie dringend Ersatz für einen Detective benötigten, der vor zwei
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