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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod
Autoren: Jane Luc
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Informationen ab, die Dominic brauchte. »Dr. Marc Delaware, siebenundfünfzig Jahre alt. Verheiratet mit Angel Delaware, sechsundzwanzig. Geschieden von Claire Delaware, vierundfünfzig.« Anschließend nannte sie ihm die Adresse des Jachtbesitzers.
    Dominic pfiff leise durch die Zähne. Keine schlechte Wohngegend. Es würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als die vermeintliche Witwe zu besuchen. Etwas, das man den ungeschriebenen Gesetzen der Mordkommission zufolge nie allein tat. Er überlegte, einen Kollegen vom Dezernat hinzuzuziehen, aber er war mit Sicherheit nicht der Einzige, der den Abend mit den Red Sox verbringen wollte.
    Sein Blick fiel wieder auf den blonden Kobold. Er wartete, bis Pattison sein Telefonat mit der Zentrale beendete, und wies auf den Officer. »Ich fahre zu Angel Delaware und leihe mir für die kleine Spritztour deine Partnerin aus. Kümmerst du dich darum, dass die Spurensicherung und die Gerichtsmedizin alle notwendigen Infos bekommen, wenn sie hier auftauchen?«
    Bobby öffnete den Mund, um zu widersprechen, doch seine Partnerin legte ihm die Hand auf den Arm und schüttelte kaum merklich den Kopf. Bobby schien den kleinen Wink zu verstehen. Er nickte Dominic knapp zu.
     
    *
     
    Elena wandte sich ab, um aus der Kabine zu steigen. Es widerstrebte ihr, vor Detective Coleman an Deck zu klettern, weil sein Blick unweigerlich auf ihrem Hintern ruhen würde. Aber sie würde heute, an ihrem letzten Tag als Officer, keine Szene heraufbeschwören. Um einundzwanzig Uhr endete ihr Dienst auf der Straße. Bis dahin konnte sie sich beherrschen. An Deck warf sie einen Blick auf die Uhr. Zu ihrer Abschiedsfeier im The Bullet würden sowohl sie als auch Bobby zu spät kommen. Das war das Los des Polizisten. Weder sie noch ihr Partner noch ihre Freunde aus dem Streifendienst, die in der Kneipe auf sie warteten, würden sich darüber beklagen.
    Sie drehte sich nach Coleman um, der behände die Stufen erklommen hatte und sich die Latexhandschuhe auszog, um sie in die Gesäßtasche seiner Jeans zu stopfen. Eine ziemlich abgetragene Jeans, wie Elena trotz der Dämmerung bemerkte. Sie passte zu dem reichlich zerknitterten Hemd, das ihm aus der Hose hing, ebenso wie zu seinem Bartschatten und dem Kaugummi, auf dem er herumkaute. In seiner Hemdtasche steckte eine Pilotenbrille. Wozu brauchte ein normaler Mensch nachts eine Sonnenbrille?
    Der Detective schien ihre Musterung bemerkt zu haben, denn er fing ihren Blick auf. Seine Augen strahlten in einem leuchtenden Blau, es erinnerte an einen Laser. Elena schluckte. Sie dachte daran, wie sie vor ein paar Monaten im Umkleideraum des Departments ein Gespräch zwischen zwei Kolleginnen angehört hatte, die über diese Augen ins Schwärmen geraten und zu dem Schluss gekommen waren, dass Coleman eine Sonnenbrille tragen musste, um seine Mitmenschen vor seinem Blick zu schützen. Vielleicht hatte er die Pilotenbrille deshalb dabei.
    Fast musste sie den Kopf über sich schütteln. Es stimmte, sein Blick war das, was man gemeinhin als heiß bezeichnete. Er sah verdammt gut aus, trotz seines schlampigen Auftretens. Die Streifenkollegin in der Umkleide hatte ihn ziemlich passend einen zerzausten Engel genannt. Er war ein brillanter Cop, der sich allerdings mit schöner Regelmäßigkeit über die Vorschriften hinwegsetzte. Zumindest behauptete man das im Department. Elena kannte auch Detective Colemans Ruf als oberflächlicher Weiberheld und Macho. Angeblich hatte er italienische Wurzeln, was durchaus sein konnte, wenn man seine dunklen Locken und den olivfarbenen Teint bedachte.
    Er schenkte ihr ein charmantes Grinsen. Elena presste die Lippen zusammen, damit ihr nicht der Hinweis entschlüpfte, wohin er sich seinen Charme stecken konnte. Ab morgen würde sie selbst Detective und Mitglied des Morddezernates sein. Es war besser, es sich nicht schon vorher mit den künftigen Kollegen zu verderben. Sie biss die Zähne zusammen und folgte ihm zu seinem Wagen.
    Die Fahrt zu Angel Delaware verlief schweigend. Elena verstand, dass Coleman nicht allein bei der Frau des Opfers auftauchen wollte. Er hätte ihr aber auf der Fahrt zumindest sagen können, wie er vorgehen wollte.
    Als er vor einem hübschen, großen Haus an den Straßenrand fuhr, drehte er sich endlich zu ihr und schenkte ihr einmal mehr sein betörendes Grinsen. »Ich sage Ihnen jetzt, wie es ablaufen wird. Ich rede mit Mrs. Delaware. Sie stehen schön ruhig daneben und halten die Klappe. Halten Sie sich am
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