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Flesh Gothic (German Edition)

Flesh Gothic (German Edition)

Titel: Flesh Gothic (German Edition)
Autoren: Edward Lee
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Augen, aus denen kein Leben mehr sprach, zurück. »Leben Sie wohl«, sagte sie, bevor sie ein altmodisches Rasiermesser hervorholte, mit dem sie sich die Kehle bis zum Knochen aufschlitzte.
    Der Mann wandte sich ab, als sich das Blut zu seinen Füßen ergoss. Autos hupten, als er vom Randstein auf die Straße wankte; rot gefärbtes Regenwasser spritzte zu seiner Jacke hoch. Er überquerte die Straße und betrat den Pub.
    »Komm rein.«
    Der Mann schwankte an der Tür im Regen. Hinter ihm rasten Autos auf dem Highway vorbei, jedes mit einem langen, nassen Zischen.
    Ihre warmen Finger ergriffen sein Handgelenk und zogen ihn in das Motelzimmer, dann schloss sie die Tür und sperrte den unablässigen Lärm des Regens und der Fahrzeuge aus.
    »Du bist klitschnass. Du bist ...«
    Der Mann war fast besinnungslos, konnte kaum stehen. Er starrte sie nur mit großen Augen und beschämtem Blick an. Er brachte kein Wort hervor, aber er dachte: Ich bin eine Schande .
    »Das wird schon wieder«, versicherte sie ihm.
    Der Fernseher lief leise im Hintergrund. Ein Moderator von CNN berichtete mit ernster Miene, dass ein weiterer Helikopter der US Army von irakischen Partisanen abgeschossen worden war. 21 Tote.
    »Hast du dich ... vollgekotzt?«
    Der Mann wusste es nicht. Sie schälte ihn aus seiner Jacke, setzte ihn aufs Bett und begann ihn auszuziehen. Kein Wort kam über ihre Lippen, als sie die Pistole aus seiner Tasche holte. Dann lachte sie. »Bist du nicht los, um eine neue Haartönung zu besorgen? Wo ist sie?«
    »Ich ...« Er wischte sich die nassen Haare aus der Stirn. »Ich hab sie im Pub liegen lassen.«
    »Du bist so ein Trottel.«
    Seine Sicht trübte sich, verschwamm an den Rändern. Ihr hübsches Gesicht schwebte wie eine verzerrte Blase vor seinen Augen. Als sie ihm die Schuhe auszog, hielt sie inne und betrachtete die rote Färbung. »Ist das ...« Doch sie beendete den Satz nicht. Stattdessen machte sie sich an seinen Socken, seiner Jeans und seinem T-Shirt zu schaffen. »Komm schon, hilf mir. Du brauchst jetzt eine heiße Dusche.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das schaffe.«
    »Klar doch, sicher schaffst du das.« Sie stellte ihn aufrecht hin und zog ihm ohne zu zögern die Boxershorts aus. Sein Gehirn stockte. Er nahm kaum wahr, dass er splitternackt vor ihr stand.
    »Einen Schritt nach dem anderen.« Sie griff nach seinem Arm und führte ihn ins Badezimmer, wo er im grellweißen Licht blinzelte. Die Helligkeit schmerzte in seinem Kopf. Das Wasser zischte aus dem Duschkopf. Dampf stieg auf.
    Ihr Arm schlang sich kräftig um seine Hüfte. »Rein mit dir«, sagte sie. »Lass dir Zeit. Linker Fuß zuerst.«
    Seine Hand schoss vor, um sich an der gefliesten Wand abzustützen. Er schämte sich unheimlich. »Ich glaube, das schaffe ich nicht.«
    »Hey, reiß dich zusammen! Ein bisschen musst du schon mithelfen!« Ihre Geduld war am Ende. »Du bist schließlich nicht behindert.«
    Er riss sich zusammen, setzte sich auf den Rand der Wanne und hob behutsam ein Bein nach dem anderen darüber. Das herabspritzende Wasser war heiß und belebend. Vernunftfetzen tauchten in seinem Geist auf. Mehr Bewusstsein, mehr Schamgefühl.
    »Und jetzt steh auf und wasch dich!«
    Sachte, sachte!, mahnte er sich. Verlegener hätte er kaum sein können: ein blasser, nackter Säufer mittleren Alters. Als er aufzustehen versuchte, rutschte er sofort aus. Sein Hintern landete mit einem dumpfen Knall auf dem Boden der Wanne.
    »Oh Mann ... Was soll ich nur mit dir machen?«
    Sie streifte ihren Morgenmantel ab und stieg nur mit BH und Slip bekleidet zu ihm in die Wanne. Er sah auf wie ein desillusioniertes Kind, als sie sich vorbeugte, grunzte und ihn unter den Wasserstrahl bugsierte. Sofort fiel ihr das Haar in nassen Strähnen ins Gesicht. Große Brustwarzen traten dunkel hervor, als das Wasser den BH durchnässte. Die üppigen, mit Milch gefüllten Brüste wogten erotisch. Das Bild blendete ihn regelrecht – der mächtige schwangere Bauch voller Leben, der Busen, das dunkle Büschel ihrer Schambehaarung, die sich gegen den nassen Slip abzeichnete. In ihrer Fruchtbarkeit bot sie einen wahrhaft schönen Anblick, doch er war zutiefst erleichtert, dass er trotzdem keine erotischen Gefühle für sie entwickelte. Keine Lust, kein Verlangen, nicht einmal, als ihre weichen Hände ihn einseiften.
    Sie half ihm aus der Dusche, trocknete ihn ab und unterstützte ihn bei dem mühsamen Unterfangen, seinen Bademantel anzuziehen. Danach führte sie ihn
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