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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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seiner Heimat aufwächst.«
    Lächelnd nahm er sie in die Arme und streckte sich mit ihr im Gras aus. »Mein Liebling, ich danke dir.« Erleichtert atmete er auf, und sie erkannte erst jetzt, daß ihn dieses Problem unentwegt beschäftigt hatte. »Dann kannst du dich wieder um dein Bauprojekt in Three Kings kümmern«, fügte er hinzu.
    »Darauf freue ich mich schon. Übrigens, Munro fühlt sich sehr unglücklich hier in Holland.«
    »So wie alle meine Männer.«
    Verwundert richtete sie sich auf und starrte ihn an. »Und wieso schaffst du es, sie bei der Stange zu halten?«
    »Weil sie wissen, daß dieser Zustand bald ein Ende finden wird.«
    »Also habt ihr alle geduldig gewartet, bis ich eine Entscheidung treffen würde?«
    »Du und der Kronrat«, entgegnete er grinsend.
    »Oh, ich wußte gar nicht, welche Macht ich besitze.«
    »Nur in manchen Dingen.«
    »Da gibt es einen gewissen Bereich, in dem ich meine Macht gern erproben würde«, flüsterte sie und warf einen Blick zu ihrem schlafenden Baby hinüber. »Würdest du mir einen Gefallen tun?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Nur wahrscheinlich?«
    »Nun, vielleicht sogar mit dem größten Vergnügen.« Er lachte leise, dann knöpfte er ihr primelgelbes Musselinkleid auf. »Aber wir sollten uns beeilen. Tommy kann jeden Augenblick erwachen. Und dann will er das hier wiederhaben …« Aufreizend begann er ihre vollen Brüste zu streicheln.
    Von heißem Verlangen erfaßt, wisperte sie: »Er kann sie doch mit dir teilen.«
    Dann umschlossen seine Lippen eine rosige Knospe. An diesem Tag schmeckte die Liebe besonders süß, vermischt mit unbändiger Freude auf die Heimkehr.

Anmerkungen
    1 . Alle Carres (Car, Kar, Ker, Kerr) waren Linkshänder. Auch heute werden Linkshänder im schottischen Grenzland ker-oder carhanded genannt.
    Während der jahrhundertelangen Grenzkämpfe wurden die Treppenhäuser und Wehrtürme der Carre-Festungen so gebaut, daß sie der Linkshändigkeit ihrer Bewohner entsprachen. Die frühen Wehrtürme, im allgemeinen zwei oder drei Stockwerke hoch, wurden aus Steinen errichtet, mit dicken, massiven Mauern. Separat oder mit den Wohnräumen verbunden, ließen sie sich leicht verteidigen. Der einzige Eingang war eine eichene Doppeltür im Erdgeschoß, außen und innen mit Eisengittern verstärkt. Man benutzte das Erdgeschoß als Lagerraum, eine schmale Wendeltreppe verband es mit den oberen Stockwerken. Normalerweise wand sie sich im Uhrzeigersinn hinauf, so daß ein Verteidiger, der den Rückzug nach oben antreten mußte, mit seiner ungeschützten linken Seite die Wand streifte und der rechte Schwertarm genug Bewegungsfreiheit hatte, während der Angreifer von der Mauer behindert wurde. In den Carre-Festungen wurden die Treppen entgegen dem Uhrzeigersinn gebaut.
    2 . 1703 berief Königin Anne das schottische Parlament ein, weil England eine Abstimmung über ein Gesetz anstrebte, das Schottland zur finanziellen Unterstützung im Krieg gegen Frankreich verpflichtete. Aber nach Darien und dem Massaker von Glencoe, nach einer hundertjährigen englischen Außenpolitik, die den schottischen Interessen zuwiderlief, weigerten sich die Schotten, den Wunsch des Londoner Hofes zu erfüllen.
    Im Sommer 1703 verabschiedete das schottische Parlament zwei wichtige Gesetze, die ihm größere Macht verschaffen sollten. Am wichtigsten war das Sicherheitsgesetz, demzufolge nach dem Tod der Königin und ihrer leiblichen Erben (sie hatte keine) alle zivilen und militärischen Befugnisse, zuvor unter der Kontrolle der Krone, dem schottischen Parlament zuerkannt werden sollten. Da die Verteilung von Regierungsämtern und -pensionen die Basis der politischen Kontrolle war, würde England sich künftig nicht mehr in schottische Angelegenheiten einmischen können.
    Zusätzlich wurden zwölf Einschränkungen der königlichen Macht vorgeschlagen, die den Schotten größere Autorität verschaffen sollten. Unter anderem: Man würde alljährlich Wahlen abhalten; das Parlament wollte seinen Vorsitzenden selbst wählen; die Krone würde den Beschlüssen des Parlaments automatisch zustimmen; englische Kriegserklärungen und Friedensverträge würden schottischer Einwilligung bedürfen.
    Außerdem sollte das schottische Parlament bei seiner ersten Sitzung nach dem Tod der Königin die Macht erhalten, ihren Nachfolger zu ernennen – vorausgesetzt, diese Person war nicht der englische Kronerbe. Dieser Wortlaut bedeutete, daß der von Engländern gewählte Thronfolger nicht als Schottlands
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