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Flehende Leidenschaft

Flehende Leidenschaft

Titel: Flehende Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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Monarch galt, es sei denn, dem schottischen Parlament wurde die Unabhängigkeit zugesichert.
    Das Parlament stellte sich offen gegen den Londoner Hof, pochte entschlossen auf die nationale Unabhängigkeit Schottlands, und als wichtigste Waffe bei diesen Machtkämpfen benutzte es die Weigerung, das englische Heer finanziell zu unterstützen oder der Thronfolge zuzustimmen.
    3 . Das Weingesetz von 1703 gestattete die Einfuhr aller ausländischen Weine oder anderer Alkoholika und hob das Gesetz von 1700 auf, das den Import französischer Weine verboten hatte. Diese Maßnahme ergriff Queensberry während des Krieges gegen Frankreich, weil England dringend das Geld brauchte, das ihm die Importzölle einbrachten. Zudem sollte das neue Gesetz die schottischen Parlamentarier zufriedenstellen und ihnen lukrative Posten als Zolleinnehmer verschaffen. Um ihre Stellungen zu behalten, würden diese Männer die Interessen der Krone vertreten. Einen zusätzlichen Anreiz bot die Zollfreiheit für die Oberherren der Grafschaften.
    Die meisten Schotten billigten das Gesetz als Lockerung des englischen Embargos, das den Handel mit dem Feind untersagte. Zwar war der Schmuggel allgemein üblich und französischer Wein stets verfügbar gewesen, aber der legale Import würde den Profit steigern.
    4 . Viele Experten vertreten die Ansicht, vor der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts seien ›Clan‹-Plaids nicht bekannt gewesen. Ehe Stewart of Garth zwischen 1817 und 1822 sein Buch über die Hochländer verfaßte, gab es keine definitiven Beschreibungen von Clan-oder Familien-Plaids im Sinne von Wappen, ausgenommen eines Abschnitts im ›Vestaiarium Scorticum‹, der aber als fragwürdig gilt.
    Um die Zeit des Jakobitenaufstands weisen die Barden signifikanterweise nicht auf Plaids hin. Fast alle erwähnen die romantische Kleidung der Hochländer, aber keine Clan-Plaids.
    Zum Beispiel zeigen die Ahnenporträts im Castle Grant keine identischen Plaids, und kein einziger gleicht den Karomustern im ›Tartan Book‹. Den Bilddokumenten ist zu entnehmen, daß schottische Gentlemen und Ladies ihre Kleidung ebenso willkürlich oder nach Lust und Laune wählten wie wir heutzutage. Trotzdem kann man vermuten, in manchen Regionen hätten bestimmte Farben und Traditionen vorgeherrscht.
    Falls die Jakobiten bei der Schlacht von Culloden Einheitskleidung oder Clan-Plaids trugen, hätte dies in einem der vielen Kriegsberichte erwähnt werden müssen. In einem 1749 veröffentlichten Bericht schreibt James Ray, man habe die Rebellen nur an den weißen Kokarden und die Loyalisten an den roten oder gelben gekreuzten Bändern erkennen können. Fragmente der Plaids Macdonalds von Kingburgh und Macdonalds von Keppoch, beide um 1745 getragen, sind in Stewarts ›Old and Rare Scottish Tartans‹ abgebildet und gleichen in keiner Weise den zahlreichen Macdonald-Plaids, die heute getragen werden.
    Offenbar wurden die Plaids nicht als eine Art Familienwappen, sondern als modisches Beiwerk betrachtet. Darauf weist eine Anzeige im ›Caledonian Mercury‹ vom 4. Oktober 1745 hin: ›Gairdner und Taylor verkaufen in ihrem Warehouse at the Sign of the Golden Key, gegenüber dem Forrester’s Wynd, weiterhin schottische Wollstoffe in allen Qualitäten, en gros und en detail, zu niedrigsten Preisen … Große Auswahl an Plaids in neuesten Mustern, Baumwollkaros und Serge aus eigener Herstellung.‹
    5 . Wenn Schottland ebenso wie andere europäische Länder mit Amerika, Afrika und Asien Handel treiben wollte, brauchte es eine von der Regierung bevollmächtigte Firma. 1693 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das schottischen Geschäftsleuten erlaubte, in allen Teilen der Welt Handelsfirmen zu gründen. Darin sahen die Engländer einen Angriff auf ihre Monopole. Aber König William billigte das Gesetz, um die Aufmerksamkeit von der Rolle abzulenken, die er beim Massaker von Glencoe gespielt hatte. Da es sich nur um ein Ermächtigungsgesetz handelte, vermuteten der König, seine Minister und die englischen Firmen, es würde nicht allzuviel bewirken.
    Aber im Mai 1695 erließ das schottische Parlament ein Gesetz, das einer Firma Handelsverbindungen mit Afrika und den East Indies gestattete. Die englischen Kaufleute reagierten prompt. Sowohl das Ober-als auch das Unterhaus präsentierten dem König eine Petition, die ihr Mißfallen bekundete. Und so tat William sein Bestes, um die schottische Firma zu sabotieren. Die englischen Interessenten zogen sich zurück,
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