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Flandry 8: Agentin des Imperiums

Flandry 8: Agentin des Imperiums

Titel: Flandry 8: Agentin des Imperiums
Autoren: Poul Anderson
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herbeischafften.
    Fleet Admiral Sir Dominic Flandry hatte die Muße, umherzustreifen. Seit er zum letzten Mal hier gewesen war, hatte sich einiges sehr verändert, aber die Erinnerungen blieben. Eine Stunde verbrachte er auf dem terranischen Friedhof und stand schweigend vor einem Grabstein. Davon abgesehen, genoss er es, ein wenig Freizeit zu haben, während Detektive sich auf der Suche nach den Personen, die er sprechen wollte, abhetzten.
    Nachdem die Loyalisten – die Navy Kaiser Gerharts – Sphinx zurückerobert hatten und Flandry befreit worden war, hatte er versucht herauszubekommen, was genau vorgefallen war. Mithilfe seiner Beziehungen beschaffte er sich umfassendere Informationen, als je an die Öffentlichkeit gelangen würden. Auf dieser Grundlage beschloss er, Banner eine beruhigende Nachricht zukommen zu lassen, aber selbst, ehe er nach Hause zurückkehrte, Daidalos zu besuchen. Dort verbrachte er eine höchst aufschlussreiche Weile auf Zacharia. Die Personen jedoch, die er am liebsten gesehen hätte, waren nach Imhotep zurückgekehrt. Flandry folgte, um zu erfahren, dass Diana Crowfeather und Vater F.X. Axor zu einer archäologischen Expedition in See gegangen waren, während Targovi im Asteroidengürtel nach Edelmetallen schürfte. Wie alles andere war auch die Rohstoffindustrie im Übergangszustand und würde dort bleiben, bis die Nachwehen der jüngsten Unannehmlichkeiten abgeflaut waren. Ein kluger Unternehmer konnte davon profitieren.
    Nachdem er Dragoika in Toborkozan besucht hatte, warb Flandry Detektive an. In Olgas Landung quartierte er sich in der Pyramide ein und streunte durch die Stadt.
    Beinahe gleichzeitig brachten die Detektive ihm seine Gäste. Flandry hieß sie herzlich über das Visifon willkommen, überwies das Honorar auf ihre Bankkonten und verabredete einen Termin für ein Treffen. Danach requirierte er einen Bankettsaal und kümmerte sich persönlich um das Menü und die Weine.
     
    Aus dieser großen Höhe überblickte man durch eine ganze transparente Wand die weite Pracht. Nach Westen endete die Stadt an Wäldern, die sich scharlachrot, gelbbraun und bernsteingelb färbten. Jenseits der warmen Zone erhoben sich Felsen und Klippen, winterfeste einheimische Sträucher, gefrorene schmale Bäche und Teiche bis zum Abhang. Jenseits der Tiefen, in denen sich blaue Schatten erhoben, warteten die Nachbargebirge auf die Sonne. Ihr Schnee hatte zu leuchten begonnen; Gletscher funkelten neblig-grün.
    In Luft, Schwerkraft und Wärme entsprach der Raum Terra. Aufgezeichnete Violinen frohlockten, Düfte hingen in der Luft. Umso deutlicher war es, welch eine Enklave er bildete, und umso kostbarer erschien er.
    Flandry lehnte sich zurück, ließ den Zigarettenrauch zur Decke steigen und blickte seine Tochter durch den Schleier an. Ein charmantes Mädel, dachte er. Gewiss, die Aufmachung, die sie sich gekauft hatte, entsprach nicht gerade der neusten Hofmode – zinnoberroter Minirock, Ledersandalen, Armbänder und Stirnreif aus massivem, mit Rohtürkisen besetztem Silber, ein gefleckter Goldkatzenpelz, der von der rechten Schulter zur linken Hüfte reichte, wo ihr Tigery-Messer hing –, aber sie hätte dort vielleicht eine neue Modeströmung initiieren können, und auf jeden Fall war der kaiserliche Hof wunderbar weit entfernt.
    Wie er gehofft hatte, schufen die Cocktails eine entspannte Atmosphäre zwischen ihm und ihr. Doch Targovi, für den das Trinken von Ethanol kein geselliger Brauch war und der noch nicht inhaliert hatte, was vor ihm stand, bestand darauf, dem nachzujagen, was er wissen wollte. Der Tigery war so eitel, einen perlenbesetzten Lendenschurz und eine Halskette aus Landperlen zu tragen; ein kolloidales Spray brachte sein Fell zum Glänzen. Dennoch … »Und folglich, Sir, gelangten Sie zu den gleichen Verdachtsmomenten wie ich?«, fragte er.
    Im Hintergrund ruhte Axor in gelassener Würde auf dem Fußboden und lauschte mit einem knochigen Ohr, während er dem Sonnenuntergang zusah. Er trug nur seine Schuppen und Schilde, es sei denn, man zählte Börse, Rosenkranz und die Brille, die ihm um den Hals hing.
    »Ja, richtig«, sagte Flandry. »Magnusson war ein Schläfer, wie wir sie im Gewerbe so nennen – an diese Möglichkeit hatte ich gedacht, obwohl ein solches Unterfangen wirklich das Unverfrorenste wäre, wovon man außerhalb der Mantel-und-Strahler-Literatur je gehört hätte. Ich kam auf die Idee, seine Schilderung seiner frühen Jahre mit dem zu vergleichen, woran
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