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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo
Autoren: Poul Anderson
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rum! An die Arbeit!«
    »Ich könnte etwas Unorthodoxes tun, ohne mich vorher mit Ihnen abzusprechen, Sir«, warnte Flandry ihn vorsorglich. »Die Zeit wäre knapp, Sie anderweitig beschäftigt. Nur um sprichwörtlich meinen Hintern zu decken, bekomme ich Carte blanche, die ordnungsgemäß in die Datenbank eingetragen wird? Außerdem benötige ich eine Vollmacht und Zugangskodes für den unverzüglichen Zugriff auf gleich welche Information.«
    Fenross’ Verzweiflung trat deutlich hervor, als er murmelte: »Also schön, Sie aalglatter Hund, Sie bekommen alles, was Sie wollen, und Gott helfe uns beiden, wenn Sie Ihre Autorität missbrauchen. Jetzt gehen Sie und fangen Sie an, was immer Sie vorhaben.« Er hatte sich genügend im Griff, um nicht zu fragen, was das wohl sein mochte.
    Flandry erhob sich. »Vielleicht regt es mein Gehirn an, wenn mir eine kleine Belohnung angeboten würde, Sir«, sagte er in sanftem Ton.
     
    Das Sommerhaus eignete sich durchaus, um dort mit der Arbeit zu beginnen. Wie alle Großkampfschiffe hatte der Dreadnought, der nun Varrak umkreiste, fast komplette Datenbänke mit nachrichtendienstlichem Material über den Sektor an Bord, dem er zugeteilt war, und vieles mehr. Nur der besondere Empfänger, den Flandry nach seiner ordnungsgemäß eingereichten Anforderung erhalten hatte, zeigte ihm alle Daten, die zur Verfügung standen. Wenn er nach Ausdrucken verlangte, erschienen sie auf einem Papier, das nach einer Stunde zu Staub zerfiel. In Morgenmantel und Pantoffeln ging er Berichte durch, von denen viele Menschenleben gekostet hatten und einige ein ganzes Sternenreich wert waren. Chives versorgte ihn ununterbrochen mit Kaffee und Zigaretten.
    Kurz vor der Morgendämmerung im Einunddreißig-Stunden-Tag des Planeten stahl sich Ella hinter ihn und legte ihm eine Hand auf den Kopf. »Kommst du denn gar nicht schlafen, Nick?«, fragte sie. Flandry hatte sie ermutigt, ihn vertraulich anzusprechen, aber jetzt erst tat sie es zum ersten Mal.
    »Noch eine Weile nicht«, antwortete er kurz angebunden, ohne sie anzusehen. »Eher nehme ich Stimulol, wenn es sein muss. Ich bin einer Ahnung auf der Spur; und wenn sie mich nicht trügt, dann ist Zeit verdammt knapp.«
    Als sie nickte, glitt der Lichtschimmer über ihr offenes Haar. Sie setzte sich still auf eine Couch. Nach einer Weile ging die Sonne auf.
    »Sterne und Planeten und kleine rosa Asteroiden«, murmelte Flandry plötzlich. »Vielleicht habe ich eine Antwort. Datenbanken sind doch immer wieder eine wunderbare Erfindung, vorausgesetzt, man will nichts verbergen, sondern sucht etwas.«
    Ella schaute ihn in fortgesetztem Schweigen an. Flandry stand auf, knetete die verkrampften Gliedmaßen und raufte sich das robbenbraune Haar. »Meine Antwort könnte falsch sein«, sagte er, nur halb an sie gewandt. »Wenn sie jedoch stimmt, ist die Gefahr die gleiche oder noch größer. Das ist, als stecke man einem Löwen den Kopf ins Maul … einem Löwen mit Zahnfäule …«
    Er begann, auf und ab zu schreiten. »Chives ist versiert im Umgang mit Raumschiffen, Waffen und Einbruchswerkzeug; ich brauche aber noch eine andere Art von Hilfe.«
    »Kann ich sie dir geben, Nick?«, fragte Ella leise. »Ich würde es gern tun. Du bist gut zu mir gewesen. Ich hätte nie damit gerechnet.«
    Flandry musterte sie einen Augenblick lang. Ella stand auf und stellte sich vor ihn, groß und schlank, Nachfahrin von Menschen, die sich auf einer fremden Welt eine Heimat geschaffen und sogar einen kleinen Teil davon in etwas verwandelt hatten, das Terra glich … »Meine Liebe«, entgegnete er, »kannst du schießen?«
    »Ich habe in den Bergen früher Beilhörner gejagt«, antwortete sie.
    »Dann … Was würdest du sagen, wenn ich dich freilasse? Und nicht nur das, sondern auch von deinen anderen verkauften Verwandten so viele ermittle, wie ich nur kann, sie zurückkaufe, ebenfalls freilasse und mit einem Grundkapital ausstatte? Die Belohnung sollte dafür reichen, und mir bleibt sogar noch was übrig, was ich beim nächsten Pokerspiel auf den Kopf hauen kann.«
    Ella hatte in seiner Gegenwart noch nicht geweint. »Ich, ich … Mir fehlen die Worte.«
    Flandry zog sie eng an sich. »Es hat seinen Preis: das beträchtliche Risiko, alles zu verlieren«, sagte er leise. »Den Tod zu erleiden oder Folter oder Demütigung oder jeden Schrecken, den du dir auszumalen wagst, oder vielleicht sogar welche, die du dir gar nicht vorstellen kannst. Wir haben es mit einem schrankenlos
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