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Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo

Titel: Flandry 5: Krieger aus dem Nirgendwo
Autoren: Poul Anderson
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Zuarbeiter hatte, dann sind sie mit seinen Jungs verschwunden, und wir führen sie als ›vermisst, wahrscheinlich gefallen‹. Aber was können Sie mir über ihre Kaiserliche Hoheit sagen?«
    Fenross ächzte. »Nach Aussagen eines Dienerpaars, das entkommen ist, war sie auf einer Rundreise durch die Marken. Offiziell war es eine Inspektion; tatsächlich ging es ihr wohl um den Nervenkitzel. Wie konnten diese Dummköpfe auf Terra nur so etwas erlauben?« Er schlug mit der Faust auf den Tisch und seufzte: »Nun, wie ich höre, wickelt sie den Kaiser um den kleinen Finger.«
    Wahrscheinlich hat selbst der härteste Hurensohn irgendwo eine sentimentale Ader, und da ist er weicher als die meisten von uns, dachte Flandry. Außerdem hat Seine erst jüngst und gewaltsam gesalbte Majestät Hans Molitor eine ganze Menge andere Sorgen, und man kann gut verstehen, wie er sich einreden lässt, eine Region sei sicher, die ihm noch nie Schwierigkeiten bereitet, sondern vielmehr ihre Unterstützung gewährt hat.
    »Wie auch immer«, fuhr Fenross fort, »sie reiste inkognito, als einfache neureiche Touristin getarnt, und ihre Begleitung umfasste ein ausgezeichnetes Team von Geheimdienstleuten. Sinnlos, wie sich herausstellte. Die Piraten strahlten sich durch die Mauern des Hotels, in dem sie wohnte, schossen die Leibwächter nieder und entkamen mit der Prinzessin und den meisten ihrer Begleiter.«
    »Und wieder«, sagte Flandry, »sieht es nach Informanten aus der Umgebung der Prinzessin aus. Ich nehme an, die Piraten erhielten ihren Reiseplan schon im Vorfeld, entweder bereits auf Terra oder kurz nach dem Aufbruch. Die Plünderung von Fort Lone war ein Randereignis und ist eine falsche Spur. Dazu gehört auch das pittoreske Beispiel von Wollust, das wir auf dem Film sehen. Es blieb überhaupt keine Zeit, auch nur einen wesentlichen Bruchteil von annähernd tausend Gefangenen zu versteigern, aber man sagt schließlich Barbaren nach, genau so etwas zu tun.«
    »Ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen«, sagte Fenross bedachtsam. »Ich fürchte allerdings auch, dass einige mächtige Personen in diesem Sektor Ihrer Schlussfolgerung widersprechen und verlangen werden, dass ganze Kampfverbände ausgesandt werden, um die Wildnis unsicher zu machen, ehe ihre eigenen ach so wichtigen Interessengebiete angegriffen werden … und diese Leute haben den nötigen Einfluss, um ihre Forderungen durchzusetzen.«
    Flandry nickte. »Ganz genau«, erwiderte er. Er nahm sich eine Zigarette. »Was halten Herr Admiral für das eigentliche Motiv? Lösegeld?«
    »Wahrscheinlich, und bei Gott, ich hoffe, die Erpresser wollen nur Geld. Aber … Sie wissen so gut wie ich, dass Barbarenkönige und dergleichen zwar recht ruppig sein können, aber selten dumm sind. Ich fürchte, ihr Lösegeld wird in Konzessionen bestehen, die wir uns nicht leisten können. Wenn wir es wirklich mit Barbaren zu tun haben. Wenn tatsächlich, sagen wir, die Merseianer dahinterstecken … Darüber möchte man gar nicht nachdenken, oder?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kaiser – jedenfalls nicht der jetzige – einen Ausverkauf des Imperiums betreiben würde, auch nicht, um seine Lieblingsenkelin zurückzubekommen.«
    »Nein … nein. Aber er wird abgelenkt sein, wenn er davon hört. Für Offiziere wie Sie oder mich, die am Schauplatz oder in der Nähe waren, könnte das übel ausgehen.« Fenross wiegte den Kopf. »Ja, da bin ich mir sogar ziemlich sicher.«
    Flandry runzelte die Stirn. Er hing an seinem Leben. »Trotzdem glaube ich nicht, dass diese Operation eingefädelt wurde, nur um Sie loszuwerden, Sir, oder gar mich. Der politische Zweck …«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, darüber nachzurätseln«, schnitt Fenross ihm das Wort ab. »Ich bekomme ohne Zweifel auch keine. Es ist zu viel anderes zu tun. Etwa die ausgedehnten Ermittlungen hier vor Ort – wahrscheinlich sinnlos, das weiß ich selbst, aber durchgeführt werden müssen sie trotzdem. Die Kommandeure im gesamten Sektor müssen verständigt werden. Eine Operation des Nachrichtenkorps zur Durchforstung der gesamten benachbarten Wildnis muss in die Wege geleitet werden, das Gleiche im Roidhunat, und …« Er hob den gehetzten Blick zu Flandry. »Ich bin ein Verwaltungsoffizier, mehr nicht, ein verdammter dämlicher Verwaltungsoffizier mit zu wenig Leuten und zu viel Arbeit. Sie sind doch der tollkühne, glorreiche Außenagent, unabhängig bis zur Insubordination, oder? Oder? Na, dann sitzen Sie hier nicht
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