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Flammenzungen

Flammenzungen

Titel: Flammenzungen
Autoren: Administrator
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und strich mit der Nasenspitze bis zu ihrer Ohrmuschel hinauf. Während er den Duft ihres Körpers und ihres blumigen Parfüms tief inhalierte, tauchten Bilder vom Crescent City Blues and Barbecue Festival vor seinem geistigen Auge auf.
    Gemeinsam hatten sie mitten in der Menschenmenge gestanden und zu der großen Bühne hochgeschaut. Die Musik der verschiedenen Rhythm-and-Blues-, Jazz- und Dixie-Bands riss sie immer mehr mit, bis Kimora zu tanzen angefangen hatte. Da fiel Lorcan das erste Mal auf, wie attraktiv sie eigentlich war. Selbstverständlich hatten sie schon einige Abende zusammen verbracht. Aber da Lorcan solo war, trafen sich Gavin und Kimora meistens mit anderen Paaren, und er ging mit Singlefreunden in Bars. Dennoch wunderte er sich darüber, dass er Kimora plötzlich mit anderen Augen sah.
    Wie merkwürdig, dachte er und beobachtete sie mit wachsendem Interesse. Seltsam, dass man jemanden schon oft getroffen haben konnte, es jedoch eine bestimmte Stimmung und einen Auslöser brauchte, um einen die Reize des anderen erkennen zu lassen.
    Wie sie sich bewegte! So geschmeidig. Ihre Hüften wiegten lasziv hin und her, und gleichzeitig wirkte sie vollkommen unschuldig dabei. Lag es an ihrem warmen Lächeln? Sie lachte nicht nur mit dem Mund, sondern auch mit den Augen. Ihr Gesicht strahlte. Lorcan war unfähig, seinen Blick von ihr zu nehmen. Was kümmerten ihn die leicht bekleideten jungen Mädchen um ihn herum! Sie hatten nicht Kimoras Klasse.
    Kimora versuchte erfolglos, Gavin dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen, als mit dem Fuß zu wippen und den Pappbecher mit Bier an den Mund zu heben.
    „Ich opfere mich für dich, Kumpel“, bot Lorcan schließlich an und tanzte mit ihr.
    Der Lafayette Square füllte sich immer mehr. Lorcan und Kimora kamen sich näher. Irgendwann fassten sie sich an. An den Händen, an den Hüften und am Rücken. Durch den Alkohol und die Atmosphäre fühlte sich Lorcan losgelöst. Während sie nach einer Weile beschwingt ihren Hintern gegen seinen Schritt rieb, als Gavin zur Bühne schaute, wurde Lorcan mutig und streifte ihren Busen. Nur kurz, aber das reichte, um ihre Wollust endgültig zu wecken. Zuerst drehte sich Kimora überrascht zu ihm herum. Mit großen Augen sah sie ihn sekundenlang an.
    Einen Moment lang befürchtete er schon, sie würde ihn ohrfeigen. Stattdessen stellte sie sich so dicht vor ihn, dass ihre Brüste seinen Oberkörper bei jedem ihrer Atemzüge streichelten. Sie packte seinen Po mit einer Hand und stemmte die andere gegen seinen Brustkorb, als wäre sie unsicher, ob sie ihn an sich drücken oder ihn von sich wegschieben sollte.
    Sie ließen rechtzeitig voneinander ab, bevor sich Gavin ihnen wieder zuwandte. Er drehte seinen Becher herum, um zu signalisieren, dass er leer war. „Ich hole Nachschub“, schrie er gegen die laute Musik an. „Wollt ihr auch noch etwas?“
    Lorcan nickte beiläufig und klatschte umso heftiger, da die Soulsängerin einen neuen Song anstimmte und um das Gefühl, beinahe ertappt worden zu sein, zu verbergen.
    „Findest du uns in der Menge denn wieder?“, hörte er Kimora fragen.
    „Selbstverständlich“, antwortete Gavin und machte sich auf zum Getränkestand.
    Doch er behielt unrecht. Er fand sie nicht wieder, weil sie nicht dort stehen blieben, wo er sie verlassen hatte. Nun, da er nicht mehr in der Nähe war, schmolzen ihre Hemmungen. Ihr Tanz wurde immer heißer. Sie berührten sich an Stellen, an denen sie sich nicht berühren durften, und in ihrem Rausch fühlte es sich richtig an.
    Ihr Begehren wurde so stark, dass sie sich einen Weg an den Rand bahnten. Sie flüchteten förmlich in eine Nebenstraße, weit weg vom Square.
    Als Lorcan jedoch Kimora gegen einen Hauseingang drückte und sie gierig küsste, schlenderte ein Pärchen an ihnen vorbei, und in ihr begann das schlechte Gewissen aufzulodern. Sie boxte gegen seine Schulter, damit er seinen Mund von ihrem löste.
    Dieser Ort war nicht menschenleer genug, daher zog Lorcan sie weiter. Er erkannte sich selbst kaum wieder. Er kam sich vor wie ein Tier, das seinen Trieben folgend durch die Straßen jagte. Aber Kimora war keineswegs seine Beute, sondern sie folgte ihm bereitwillig und kicherte, als er ein angelehntes Tor entdeckte, es öffnete und sie in einen Hinterhof führte. Keuchend schloss er die Eisentür hinter ihnen. Als er sich zu ihr umdrehte, hatte sie ihr Kleid bereits bis zu den Hüften hochgeschoben.
    Erst nach einer Stunde kehrten sie zu Gavin zurück.
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