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Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel
Autoren: Ann Maxwell
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gelernt, es zu akzeptieren, wie sie so viele schmerzliche Dinge in ihrem Leben zu akzeptieren gelernt hatte.
    Wieder suchte und fand sie inneren Frieden in ihrer Rose, eine Fähigkeit, die sie unter enormen Anstrengungen erlernt hatte. Als sie sich wieder besser fühlte, regte sie sich in Hawks Armen.
    »Ich weiß, was du tun sollst«, flüsterte sie und küßte ihn sanft. Sie lächelte an seinen Lippen. »Du gehst fischen. Wir werden an diesem wundervollen Morgen einen herrlichen Lachs fangen.«
    Hawk hob den Kopf und sah sie an. Angel traten Tränen in die Augen, als sie den Schmerz, die Traurigkeit und das Bedauern in seinen klaren braunen Augen las.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte sie und streichelte seine Wange. »Bitte, glaub mir, Hawk. Ich weiß, daß du alles tust, was du kannst, um mir nicht weh zu tun. Mehr verlange ich gar nicht. Und du solltest auch nicht mehr von dir verlangen. Bitte.«
    Hawk sah seinen brennenden Wunsch, nicht zu verletzen, in Angels traurigen Augen widergespiegelt.
    Und dann sah er noch tiefer, sah die Überzeugung, mit der sie ihn liebte. Sie verstand, daß er nicht mehr geben konnte, verstand, daß er immer ein Außenseiter gewesen war, daß er nie geliebt worden war und nie lieben gelernt hatte. Und dennoch liebte sie ihn.
    Hawk verstand, und er verneigte sich vor dem Wunder eines Engels.
    Sanft, ganz sanft küßte er ihre Handfläche, akzeptierte ihre Liebe, so wie sie ihn akzeptierte.

25. Kapitel
    Die Minuten und Stunden, die Tage und Wochen mit Hawk flogen nur so dahin, voll qualvoller Schönheit. Angel weigerte sich, die Tage zu zählen, weigerte sich, aufzuwachen und festzustellen, daß der Sommer zu Ende ging. Grant zu lieben und ihn dann zu verlieren hatte sie gelehrt, nicht in der Vergangenheit zu leben.
    Hawk zu lieben und zu wissen, daß sie ihn verlieren würde, lehrte Angel, nicht in der Zukunft zu leben. Statt dessen lebte sie nur für den Augenblick, liebte Hawk mit jeder Berührung, mit jedem Lächeln, mit jeder gemeinsam verbrachten Stunde.
    »Angie?«
    Angel blickte überrascht auf, als Derrys Stimme sie so plötzlich aus ihren Gedanken riß. Die kleinen Silberglöckchen an ihren Ohrringen zitterten leise.
    »Ich bin in meinem Studio«, rief sie.
    Derry schwang sich lässig ins Zimmer. Mittlerweile bereitete ihm das Gehen auf Krücken keinerlei Probleme mehr. Ebensowenig wie Angels veränderte Beziehung zu Hawk. Angel wußte, daß Hawk mit Derry geredet hatte, aber sie wußte nicht, was gesprochen worden war.
    All ihre Befürchtungen darüber, daß Derry es möglicherweise nicht gutheißen würde, wenn sie einen anderen als Grant liebte, hatten sich mit einem Schlag zerstreut, als Derry zu ihr kam, sie umarmte und ihr sagte, daß sie nie schöner ausgesehen habe.
    »Wo ist Hawk?« fragte er.
    »Am -«
    »Telefon«, beendete er ihren Satz und schnitt eine Grimasse. »Wer ist’s diesmal?«
    Angel zuckte die Schultern und lächelte traurig.
    »Tokio, nehme ich an«, sagte sie. »Mit London hat er bereits gesprochen, mit New York, Houston und L.A. ebenfalls und auch mit Maui - wer immer da auch gerade seinen Urlaub verbringt.«
    In der vergangenen Woche hatte Hawk mehr und mehr Zeit am Telefon zugebracht. Trotz ihres eisernen Entschlusses, die Tage nicht zu zählen, wußte Angel, daß Hawk bereits länger hier war, als er ursprünglich vorgehabt hatte. Die komplizierten, eng ineinander verwobenen Geschäfte, die er bei seiner Ankunft erwähnt hatte, trugen allmählich Früchte.
    »Nach dem, was ich so mitbekommen habe«, sagte Angel, »nähern sich die Dinge ihrem Höhepunkt.«
    »Hawk und ich werden wahrscheinlich denselben Flug zum Festland nehmen«, sagte er.
    Morgen würde Derry endlich seinen Gips loswerden und nach Harvard abreisen. Sein Traum vom Medizinstudium war ihm durch Hawk ermöglicht worden, der Eagle Head zu einem weit höheren Preis, als das Anwesen Derrys Ansicht nach wert war, gekauft hatte.
    Aber sosehr sich Derry auch über seine Zukunftsaussichten freute, er konnte den raschen Anflug von Kummer, der bei der Erwähnung seiner Abreise über Angels Züge glitt, nicht übersehen.
    »Hey«, sagte er hastig, »ich komme dich doch in Seattle besuchen.«
    Er sagte nichts über Hawk, denn er kam gar nicht auf den Gedanken, daß dieser nicht nach Seattle kommen würde.
    Angel lächelte und küßte Derry auf die Wange.
    »Im Sommer und während der Ferien«, stimmte sie zu.
    Aber in dem Moment, in dem Derry ihr Gesicht nicht länger sehen konnte, verzog
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