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Flammender Diamant

Titel: Flammender Diamant
Autoren: Ann Maxwell
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Mann anzusehen, der hinter dem blendenden Lichtkegel nur ein dunkler Schemen war, hastete Erin voran und kniete sich neben Cole. Sie stellte sofort fest, daß er regelmäßig atmete. Blut quoll langsam aus einer Wunde an seinem Hinterkopf.
    Erin war so erleichtert, daß es sie fast schwach machte. Sie strich sanft über Coles Stirn und schob das nasse Haar aus seinem Gesicht. Eine Bewegung dicht hinter ihr ließ sie sich umsehen. Sie erkannte das metallische Schimmern einer Pistole. Der Lauf war auf Cole gerichtet.
    »Nun, Miss Windsor, wie geht es ihm?«
    »Er ist ausgeschaltet. Wer, zum Teufel, sind Sie?«
    »Jason Street. Hat Ihr Vater mich nicht erwähnt?«
    »Nein.«
    »Lesen Sie das hier, Darling. Ich bin auf Ihrer Seite.«
    Erin stand auf und betrachtete das Päckchen, das er ihr entgegenhielt. Aus dem Augenwinkel sah sie, daß die Pistole auf Cole gerichtet blieb und nicht ihren Bewegungen folgte. Sie wand sich aus dem Rucksack und setzte sich darauf, ohne das Knirschen der zerbrochenen Dosen darin zu beachten.
    Widerwillig sah sie das Päckchen an. Sie wollte eigentlich gar nicht wissen, was darin stand. Sie wollte nicht erfahren, daß sie wieder nur eine Marionette in einem internationalen Spiel gewesen war, das sowohl in Betten als auch in rauchigen Räumen gespielt wurde.
    Zumindest war diesmal keiner da, der sie mit einem Messer bearbeitete. Noch nicht.
    Wortlos streckte sie schließlich die Hand aus. Street lächelte ermutigend und ließ das Päckchen in ihre Handfläche fallen. »Hier, Darling. Lesen Sie es. Sie sind jetzt in Sicherheit.« Sie wickelte die gelbe Plastikhülle ab und nahm den Umschlag mit dem CIA-Wappen und ihrem in der kräftigen, männlichen Handschrift ihres Vaters geschriebenen Namen heraus. Sie wischte sich kurz die schlammigen Hände an den Shorts ab und öffnete den versiegelten Umschlag. Das Briefpapier stammte vom Schreibtisch ihres Vaters in Washington. Der Brief war handgeschrieben und knapp:
    Erin,
    entschuldige, Liebes. Es war dumm von mir, Dich mit Cole Blackburn Weggehen zu lassen. Ich habe herausgefunden, daß Cole für die Familie Chen arbeitet, dem mächtigsten, rücksichtslosesten und ehrgeizigsten Clan in Südostasien.
    Der Mann, der dir das hier überbringt, ]ason Street, ist vertrauenswürdig. Er arbeitet für das australische Gegenstück der CIA. Tu, was er sagt. Und vor allem, traue Blackburn nicht. Er soll Dich umbringen, nicht beschützen.
    Sei vorsichtig. Ich liebe Dich.
    Der Brief war unterschrieben, wie es ihr Vater immer tat, mit einem großen, aggressiven D für Dad.
    Erin schloß die Augen und fror plötzlich bis ins tiefste Innere ihrer Knochen. Als sie Street ansah, beobachtete er sie, aber der Lauf der Pistole war immer noch auf Cole gerichtet. Cole hatte sich nicht gerührt. Er lag unbeweglich auf dem Bauch, die eine Hand unter der Brust. Sein Gesicht war abgewandt.
    Sie richtete sich an Jason Street. »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Das war nicht einfach. Die Chinesen, für die Blackburn arbeitet, hatten Sie verdammt gut versteckt. Wenn der schwarze Junge, der Ihnen gefolgt ist, mich nicht angefunkt hätte, wäre ich immer noch auf der Suche. So konnte ich einfach mit dem Hubschrauber herüberfliegen.«
    »Chinesen?«
    »Die Familie Chen, Darling. Blackburn arbeitet schon seit Jahren als Partner von Chen Wing.«
    »Haben Sie das meinem Vater mitgeteilt?«
    »Steht das in dem Brief?« konterte er.
    »Wie sind Sie an den Brief gekommen?« fragte sie.
    »Ich arbeite für die australische Regierung, Sie werden allerdings keine offizielle Steuernummer von mir finden«, sagte Street mit wachsender Ungeduld. »Ähnlich wie bei Ihrem Vater. Er und ich machen sozusagen die gleiche Art von Arbeit. Darum bin ich hier.«
    »Bei Ihrer Art von Arbeit kann man auch Fehler machen, Mr. Street. Ich glaube, mein Vater hat einen Fehler gemacht. Cole Blackburn soll mich nicht ermorden.«
    »Aber mit tödlicher Sicherheit«, sagte Street kalt. »Nur weil Blackburn Ihnen an die Wäsche gegangen ist, bedeutet das nicht, daß er Sie nicht nachher umbringt. Chen Lai ist die Nummer eins für ihn. Er hat schon was mit ihr gehabt, als Sie noch aufs College gingen. Er will Sie nur benutzen, bis Sie ihm den Weg zu Abes Mine gewiesen haben. Danach werden Sie toter sein als Ölsardinen, und die Mine wird der Familie Chen gehören. Aber ich bin hier, um das zu verhindern. Nun - haben Sie also die verdammte Mine gefunden?«
    »Ich - ich bin nicht sicher.«
    »Was meinen Sie
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