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Flammen der Rache

Flammen der Rache

Titel: Flammen der Rache
Autoren: Shannon McKenna
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sicher eine gute Lehrerin. Deine Schüler würden dich lieben und respektieren.«
    »Wir werden sehen«, wiederholte sie ausweichend. »Wer weiß.«
    »Ich weiß es«, sagte er. »Glaub mir, ich weiß es ganz sicher.«
    Sie winkte ab und wechselte das Thema. »Und die erwachsenen Agenten? Wurden die, die auf freiem Fuß waren, inzwischen gefunden?«
    Bruno schüttelte den Kopf. »Einige der älteren Kinder konnten ein paar von ihnen identifizieren, aber bis wir sie aufgespürt hatten, hatten sie Selbstmord begangen. Vermutlich haben das alle im Außendienst eingesetzten Agenten getan, als sie von Kings Tod erfuhren. Aber es gibt keine Möglichkeit, das mit Sicherheit festzustellen.«
    Lily verzog das Gesicht. »Wie furchtbar.«
    »Ja. Es waren Monster, aber sie haben nie eine Chance bekommen.«
    Sie wartete einen Moment, ehe sie ihm die nächste vorsichtige Frage stellte. »Was ist mit deinen biologischen Geschwistern?«
    »Wir haben sie gefunden«, antwortete Bruno leise. »Zumindest vermute ich das. Wir können erst sicher sein, wenn sie genetisch getestet wurden, und das wird eine Weile dauern. King hat gesagt, dass sechzehn Embryos ausgetragen wurden, von denen nach all den Aussonderungen nur Tonio und Lena – abgesehen von Julian – überlebt haben. Wären da noch mehr gewesen, hätte King mich mit ihrer Existenz verhöhnt anstatt zu lügen. Und es wurden Massengräber auf dem Grundstück entdeckt. Ein paar der älteren Kinder haben über die Ausleseverfahren gesprochen. Die Polizei fand die Gräber mithilfe von Infrarotluftbildern.«
    »Oh Gott, Bruno. Das tut mir so leid. Wie grauenvoll.«
    »Einige sind erst in jüngerer Zeit gestorben, andere vor vielen Jahren, was mit den Informationen übereinstimmt, die meine Mutter auf den Disketten in der Schmuckschatulle hinterlassen hat.«
    »Es tut mir so leid«, wiederholte Lily flüsternd. »Das muss sehr schmerzhaft für dich sein.«
    »Ja, es setzt mir ziemlich zu, dass weitere sechzehn Kinder meiner Mutter am Leben waren und allesamt ermordet wurden. Ein paar von mir höchstpersönlich.«
    »Schwachsinn!«, platzte sie heraus. »Du hast keinen dieser Menschen ermordet! Sie wollten dich töten! Und mich auch!«
    Bruno war verblüfft. »Jetzt verteidigst du mich plötzlich? Ich dachte, du verabscheust mich.«
    »Mach dich nicht lächerlich!« Lily entriss ihm ihre Hand. »Ich erkenne einen in Selbstmitleid badenden Jammerlappen, wenn ich einen höre!« Sie verschränkte die Arme vor der Brust, was erstaunliche Dinge mit ihrem verführerischen Busen anstellte.
    Bruno zwang sich, den Blick von ihren Brüsten abzuwenden. »Das ist ziemlich heftig.«
    »Du hast ja keine Ahnung«, murmelte sie.
    Bruno ließ die heiße Anspannung, die zwischen ihnen in der Luft vibrierte, auf sich wirken. Das Aufblitzen von Leidenschaft. Von Hoffnung. Er brauchte einen Moment, doch dann nahm er all seinen Mut zusammen und riskierte es.
    »Also hast du noch immer Gefühle für mich?«, fragte er vorsichtig.
    Lilys Gesicht sah plötzlich mitgenommen aus. Sie wich einen Schritt zurück.
    »Bitte entschuldige«, sagte sie leise. »Es war ein Fehler herzukommen.«
    Bruno fing sie an der Tür ab. »Nein. Bitte, Lily. Lass uns reden.«
    »Es würde nicht funktionieren.« Ihre Stimme klang erstickt. »Es macht keinen Unterschied, was ich für dich empfinde. Es macht nicht den geringsten Unterschied.«
    Er fasste hinter sie und verriegelte den Türknauf. Anschließend schob er sie zurück ins Zimmer und drückte sie auf einen Stuhl.
    »Es hat keinen Sinn, das Ganze auszudiskutieren«, brach es aus ihr hervor. »Du hast mir nicht vertraut, als die Situation brenzlig wurde. Und meiner Erfahrung nach werden Situationen oft brenzlig. Wenn wir kein Vertrauen zueinander haben, stehen wir mit leeren Händen da.«
    Bruno sank vor ihr auf die Knie. »Ich weiß. Aber hör mir zu.«
    »Ich kann das nicht noch einmal ertragen. Ich würde es nicht überleben …«
    »Hör mir zu!«, forderte er sie erneut auf. »Ich flehe dich auf Knien an, Lily, mir eine Sekunde zuzuhören. Okay?«
    Sie nickte und wischte sich verärgert die Tränen weg, die ihr übers Gesicht liefen.
    »Es macht sehr wohl einen Unterschied, was du empfindest, und ich sage dir auch, warum. Erinnerst du dich an unser allererstes Gespräch in jener Nacht im Diner? Als ich dir anbot, jeden in den Arsch zu treten für dich? Du sagtest daraufhin sinngemäß: ›Du bist mein Held‹.«
    »Ja.« Ihre Augen waren geschlossen.
    »King hat
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