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Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince

Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince

Titel: Flammen der Begierde - Cole, K: Flammen der Begierde - Pleasure of a Dark Prince
Autoren: Kresley Cole
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schottischen Hochland – zumindest früher einmal, ehe sie sich im südlichen Louisiana angesiedelt hatten. » Aye, Caliban! Fick dich ins Knie! «
    Die anderen gaben sich alle Mühe, um ihn von einem auffallend muskulösen Dämon zurückzuhalten. Sie schienen der Verzweiflung nahe zu sein, so als ob der Kerl schon den ganzen Abend darauf aus gewesen wäre, einen Streit vom Zaun zu brechen. Vermutlich war er das auch. Die Lykae wurden innerhalb der Mythenwelt gemeinhin als Bedrohung angesehen, da sie ihre Aggressionen praktisch nicht unter Kontrolle hatten. Ganz im Gegenteil, sie schienen geradezu darin zu schwelgen.
    Einhundert Prozent reine, unverfälschte Männlichkeit, ein Leitwolf durch und durch. Und dennoch löste er etwas in ihr aus, eine Art … Wollust. Während das Spiel fortgesetzt wurde, wartete Lucia darauf, dass sich dieses Gefühl in Abscheu verwandelte. Und sie wartete.
    Doch mit jedem gnadenlosen Hieb, den der Mann austeilte – oder einsteckte – , und mit jeder seiner geknurrten Drohungen und höhnischen Bemerkungen schien seine Anziehungskraft nur noch größer zu werden. Ihre Atemzüge wurden flacher, und ihre zierlichen Klauen rollten sich zusammen. Wie sehr sie sich danach sehnte, einen warmen Körper an den ihren zu ziehen.
    Doch als sie sich wieder an das letzte Mal erinnerte, als sie so etwas gefühlt hatte, überlief sie ein eisiger Schauer. Sie zwang sich, den Blick von seinen Mätzchen abzuwenden, und musterte stattdessen die ausgelassenen Nymphen am Spielfeldrand. Lucia war einmal genauso gewesen wie sie: vergnügungssüchtig, ohne einem höheren Zweck zu dienen.
    Bin ich immer noch wie sie? Nein, sie war inzwischen diszipliniert und lebte nach einem Kodex. Ich bin eine Skadiane – das habe ich mir durch Schmerz verdient, und durch das Blut, das ich vergossen habe .
    Mit einem entschiedenen Kopfschütteln zwang sie sich, sich wieder auf ihre Mission zu konzentrieren: die Kobolde zu erledigen. Mit bloßem Auge betrachtet, erschienen sie engelsgleich, doch in Wahrheit handelte es sich um Geschöpfe des Untergrunds mit reptilienartigen Zügen. Und wenn man zuließ, dass sie sich ungehindert vermehrten, kam es häufig dazu, dass sie sich menschliche Junge schnappten und damit die ganze Mythenwelt in Gefahr brachten.
    Die beiden hatten sich getrennt. Einer von ihnen floh noch tiefer in die Sümpfe hinein, während sich der andere hinter der Zuschauerwand aus Nymphen versteckte und sich in dieser Menge offenbar sicher fühlte.
    Gedankenverloren tastete Lucia nach den mit Widerhaken versehenen Pfeilen in ihrem Schenkelköcher und genoss das tröstliche Gewicht des Bogens über ihrer Schulter.
    Ihre Beute täuschte sich. Die Bogenschützin verfehlte niemals ihr Ziel.

2
    Garreth ließ das Rudel Dämonen, das ihm auf den Fersen war, rasch hinter sich zurück und kam dem Malfeld zusehends näher. Der Regen prasselte unvermindert auf ihn ein, als er sogar noch mal an Geschwindigkeit zulegte.
    Das würden leichte Punkte werden. Er hatte mit dem Ball inzwischen fast schon das andere Ende des Spielfeldes erreicht. Die ihn verfolgenden Dämonen gaben schließlich auf, einer nach dem anderen verlangsamte unter lautem Fluchen das Tempo.
    Und dann erlebte Garreth den verwirrendsten Moment seines Lebens. Seine Lider wurden auf einmal schwer, und seine dunklen Klauen gruben sich in den Ball, bis sie dessen lederne Hülle durchbohrten. Als er tief einatmete, roch er sofort aus Tausenden von Gerüchen – der kupferartige Geruch des Blitzes, geschnittenes Gras, die sumpfigen Bayous, von denen sie umgeben waren – einen neuen, einzigartigen Duft heraus. Von Sinneseindrücken überwältigt, kapitulierten seine Muskeln, und er wurde immer langsamer.
    Sie. Meine Gefährtin. Sie ist nahe … Obwohl sie nicht in Windrichtung zu ihm stand, war sie nahe genug, dass er sie wittern konnte. Er wusste nicht, wie sie aussah, wie sie hieß oder auch nur, welcher Spezies sie angehörte, doch er wartete schon seit tausend Jahren auf sie – seine ganze Existenz lang. Er riss den Kopf herum, drehte sich in ihre Richtung.
    Eine zierliche Frau stand ein wenig abseits des Spielfeldes.
    Der erste Blick verschlug ihm den Atem. Sein Lykae-Instinkt brüllte laut auf. Sie ist dein. Nimm sie dir.
    Sie war ungefähr eine halbe Meile von ihm entfernt, doch er sah sie trotz des Regens in aller Deutlichkeit, konnte jede noch so kleine Einzelheit ausmachen. Sie hatte einen pinkfarbenen Schmollmund und funkelnde bernsteinfarbene Augen.
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