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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR
Autoren: Thomas Ziegler
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»erstellen mir ein Psychoprofil der Kultisten. Vielleicht hilft uns das, ihre nächsten Schritte … «
    Ihr Multifunktionsarmband summte.
    Sie ging auf Empfang.
    »Ja?«
    Auf dem Kleinmonitor erschien Vira Mandalas schmales, grünäugiges Gesicht. Die Wangen der Mediacontrolerin waren vor Aufregung gerötet.
    »Bess, wir haben soeben einen Notruf empfangen«, sprudelte sie hervor, »von einem Interstar-Schiff der Inneren Welten! Es ist die BIG BAZAAR unter dem Kommando des galaktischen Kauffahrers Trimalorius. Katz sagt, daß die BIG BAZAAR vor zwanzig Jahren von Centrus … «
    »Wie weit ist das Schiff entfernt?« unterbrach Bess.
    »Knapp drei Lichtjahre.« Vira Mandalas Augen funkelten. »Einfach unglaublich, daß wir hier auf ein Interstar … «
    Flaming Bess fiel ihr erneut ins Wort. »Alle Crewmitglieder in die Zentrale«, befahl sie. »Schiff klar zum Paraflug. Ich komme sofort!«
    Sie beendete die Verbindung.
    Ein Interstar-Schiff! dachte sie. Ein Schiff der Inneren Welten hier in der menschenlosen Fremde, fünftausend Lichtjahre vom Sternenbund entfernt. Und Katz scheint das Schiff zu kennen …
    »Vielleicht ist es eine Falle«, knurrte Muller McLasky. »Irgendein verdammter Trick der Herculeaner. Wir sollten vorsichtig sein, Kommandantin.«
    »Das werden wir«, versprach Bess. Sie sah zu dem Toten, dann zu Anakin Do. »Hat Niehl Verwandte an Bord?«
    »Eine Frau und zwei Kinder « antwortete die Psychotechnikerin.
    »Jemand sollte sich um sie kümmern. Ihnen helfen.« Sie suchte den Blick der Linderghast-Frau. »Würden Sie das übernehmen?«
    Anakin Do nickte. »Das ist mein Beruf.« Sie lächelte, doch ihre Augen blieben kühl.
    Flaming Bess drehte sich um und machte sich auf den Weg zur Zentrale.
    Eine merkwürdige Frau, diese Anakin Do … Aber nicht merkwürdiger als der exzentrische Lassan Lassaner oder Muller McLasky, der hinter jedem unvorhergesehenen Zwischenfall eine Verschwörung der Herculeaner witterte …
    Kurz darauf hatte sie Anakin Do bereits vergessen.

3.
     
    Als Gahl Belfort zum dritten Mal vor Phibus Kumpels Kabinentür stand und diese nicht geöffnet wurde, wußte sie, daß etwas passiert war. Der alte Mann war krank; seit Wochen mußte er auf Anweisungen von Dr. Go das Bett hüten, und sein Zustand hatte sich in der letzten Zeit noch verschlechtert.
    Vielleicht war die Aufregung zuviel für ihn, dachte sie besorgt. Sein Herz. Er hat ein schwaches Herz.
    Ihre Besorgnis wuchs, und erneut drückte sie auf den Türsummer.
    Nichts.
    In Kumpels Kabine blieb alles still.
    »Phibus!« rief sie. »Ich bin es — Gahl Belfort. Sind Sie da, Phibus?«
    Schweigen. Unentschlossen sah sich Gahl Belfort in dem leeren Korridor um. Ihre eigene Kabine lag nur ein paar Schritte weiter. Dann kehrte ihr Blick wieder zu Kumpels Kabinentür zurück. Geistesabwesend betrachtete sie ihr verzerrtes Spiegelbild in der polierten Metallfläche — eine schlanke, junge Frau mit schulterlangen blonden Haaren und heller Haut. Sie trug ein weißes, kurzes Baumwollkleid, das ihre Figur gut zur Geltung brachte, ohne allzu offenherzig zu wirken, und bequeme weiße Sandalen. Um ihren Hals schmiegte sich eine Kette aus mitternachtsblauen Singmuschelperlen, ein Geschenk Calvin Kospodins.
    Ihr wurde warm ums Herz, als sie an Calvin dachte. Unwillkürlich strich sie mit den Fingerspitzen über die kostbaren Perlen, die unter der Berührung leicht zu vibrieren begannen und leise, fast unhörbare Töne von sich gaben, eine kurze, heitere Melodie.
    Möglicherweise wußte Calvin Rat. In einer halben Stunde endete sein Dienst.
    Gahl Belfort nickte. Ja, sie würde Calvin fragen, was sie tun sollte. Mit einem Seufzer wandte sie sich ab und betrat ihre eigene Kabine. Es war ein kleiner Raum mit angrenzender Naßzelle; die eine Wand wurde von ihrem Bett eingenommen, gegenüber befanden sich scharlachrote Sitzpolster, um einen Kunststofftisch gruppiert. Auf dem Tisch lag ein Hologramm-Würfel; das dreidimensionale Foto war erst einige Jahre alt, doch manchmal hatte Gahl Belfort das Gefühl, daß es ein Relikt aus einer unwiederbringlich verlorenen Zeit war.
    Es zeigte ihre Eltern, eine blonde, zierliche Frau, die wie eine ältere Schwester von Gahl wirkte, und einen kräftigen Mann mit schalkhaft blitzenden Augen. Ihre Eltern lächelten unbeschwert in die Kamera, und im Hintergrund reckten sich die farbenprächtigen Onyxklippen von Port Sha’ib in den roten Himmel Dragensteyns, wie Finger, die auf die Zwillingssonnen ihrer
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