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Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR

Titel: Flaming Bess 05 - Raumfestung ARAK-NOR
Autoren: Thomas Ziegler
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Tiere.«
    Sie dachte an das, was Phibus Kumpel einmal über Katzen gesagt hatte, als Diva — wie so häufig — aus der verschlossenen Kabine verschwunden war. Katzen brauchen keine Türen. Katzen haben die Türen in sich. Was Diva betraf, hatte Kumpel recht damit. Wenn Diva durch das Schiff streunen wollte, konnte keine Tür sie aufhalten … Phibus Kumpel, dachte Gahl.
    »Calvin?«
    »Hm?« Er hatte sich am Tisch niedergelassen und schien tief in Gedanken versunken zu sein. »Ja, was hast du gesagt?«
    »Du kennst doch Phibus, den alten Mann aus der Kabine am Ende des Korridors, Phibus Kumpel, der Magazin-Verwalter. Er ist schon länger krank, und ich habe mich in der letzten Zeit um ihn gekümmert, aber seit zwei Tagen habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er öffnet nicht, und in seiner Kabine ist alles still. Ich mache mir Sorgen um ihn.« Sie strich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und nahm gegenüber von Kospodin am Tisch Platz. »Vielleicht mache ich mir unnötige Gedanken, aber … Mir wäre es lieb, wenn wir nach ihm schauen könnten, bevor wir heute ins Nebula-Casino gehen. Ich …« Sie verstummte.
    Calvins Gesicht war plötzlich ernst, fast besorgt.
    »Tut mir leid, Gahl«, sagte er langsam, »aber wir können heute nicht ins Casino. Ich muß in einer Stunde unten im 1. OD sein, im SD-Trakt. McLasky will mich sprechen, und … es wäre das beste, wenn du heute in deiner Kabine bleiben würdest.«
    Alarmiert starrte sie ihn an. McLasky? Was wollte der SD-Chef von ihm?
    »Hast du Schwierigkeiten?« fragte sie. »Ist es wegen der Sache mit Admiral Cluster? Aber Flaming Bess hat doch alle Flottenoffiziere amnestiert! Und du … «
    Kospodin schüttelte den Kopf. »Es hat nichts mit der Meuterei zu tun. Flaming Bess vertraut mir. Sie weiß, daß ich und die meisten anderen Flottenoffiziere den Admiral daran gehindert hätten, sie zu töten. Und inzwischen ist kaum noch einer von uns dafür, zum Sternenbund zurückzukehren und den Krieg gegen die Herculeaner mit der NOVA STAR fortzusetzen. Wir wissen, daß wir die Inneren Welten nur mit Hilfe der Erde befreien können.«
    Er beugte sich nach vorn und nahm ihre Hände. Sie spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. Eine Ahnung drohenden Unheils ließ sie frösteln.
    »Was ist passiert?« fragte sie rauh.
    »Jemand ist ermordet worden«, sagte er. Seine Stimme klang hart. »In einem Lagerraum im 4. Oberdeck. Ein Mann namens Niehl.«
    »Niehl?« stieß Gahl hervor. »Bruder Niehl von Shogab Q?« Plötzlich hatte sie Angst. Vor ihrem inneren Auge erschien das Bild eines stämmigen, rothaarigen Mannes in einem gesteppten Kapuzenmantel. Der Mann von der Gletscherwelt im Westwolken-Sektor hatte wie sie zu den Anhängern des Kultes der Letzten Tage gehört und sich von Mahmed losgesagt, als bekannt geworden war, daß der Prophet hinter den Anschlägen auf Flaming Bess steckte. Und jetzt war Niehl tot. Ermordet.
    Gahl Belfort schluckte. »Wer?« sagte sie. »Weiß man, wer es getan hat?«
    »Der SD glaubt, daß die untergetauchten Kultisten dafür verantwortlich sind.« Kospodin zuckte die Schultern. »Vielleicht ist es wirklich so. Ich weiß es nicht. Jedenfalls ist McLasky davon überzeugt, daß alle Ex-Kultisten in Gefahr sind. Er rechnet mit weiteren Racheakten der Fanatiker.
    Ich soll einen Einsatztrupp zusammenstellen und die Maschinendecks durchsuchen. Es gibt Hinweise darauf, daß sich die Fanatiker dort versteckt halten.«
    Der Flottenoffizier lächelte humorlos.
    »Ich habe ihm gesagt, daß es sinnlos ist. Eine ganze Armee könnte sich in den Irrgärten der Maschinengänge und Wartungstunnels verbergen. Aber McLasky besteht darauf. Befehl der Kommandantin.«
    Gahl sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Wenn Sie Niehl umgebracht haben, dann … «
    Er nickte. »Dann bist auch du gefährdet. Vorausgesetzt, McLaskys Verdacht stimmt.«
    Sie dachte an Shee d’Anshe, die Linderghast-Frau, Mahmeds engste Vertraute. Der Prophet hatte Shee getötet, um zu verhindern, daß sie vom Sicherheitsdienst verhört wurde.
    »Ich verstehe«, sagte sie.
    »Hör zu, Gahl, ich … Am liebsten würde ich bei dir bleiben, aber McLasky braucht mich. Ich kenne mich in den Unterdecks am besten aus, besser noch als Katzensteins Techniker. Wenn jemand eine Chance hat, die Kultisten aufzuspüren, dann ich.« Er holte tief Luft. »Ich möchte, daß du in deiner Kabine bleibst, bis ich zurückkomme. Ich bezweifle, daß die Kultisten so kurz nach Niehls Tod wieder zuschlagen
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