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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten
Autoren: Thomas Ziegler
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Wirkung zeigte.
    »Gewiß möchten Sie erfahren, welche Katastrophe sie im Kältebett verschlafen haben … « Er sah sie lauernd an. »Die meisten Historiker sind sich einig darüber, daß die NOVA STAR nur ein paar Lichtmonate jenseits der Plutobahn in einen Strahlensturm geriet — Folge einer Supernovaexplosion im galaktischen Kern. Die Navigationscomputer wurden beschädigt und das Schiff kam vom Kurs ab … Danach verliert sich die Spur.«
    Es war ein Bluff.
    Er wußte nicht, ob sich der Begriff »Pluto«, den er in den historischen Dateien von Herculea gefunden hatte, tatsächlich auf einen sonnenfernen Planeten des irdischen Systems bezog . Der Strahlensturm war frei erfunden — ein kalkuliertes Risiko.
    »Sie wissen … ?«
    Flaming Bess starrte ihn ungläubig an. »Aber woher … ?«
    Gut. Jetzt sofort der nächste Schlag. Er durfte sie nicht zum Nachdenken kommen lassen!
    »Meine Vorfahren«, sagte er mit sorgfältiger Betonung, »stammen von der alten Erde. Ihre Heimat, Bess, ist auch die Heimat meiner Ahnen.« Ihre Verwirrung nahm zu. Weiter! »Als die Ahnen die Erde verließen, war die Erinnerung an die NOVA STAR und ihr tragisches Schicksal noch sehr lebendig. Geschichte zwar, aber aufgezeichnete Geschichte, keine Legende.«
    »Vorsicht, Bess!« schnitt Kas Stimme dazwischen. »Er will dich … «
    Einer der Verhörspezialisten wirbelte mit atemberaubender Schnelligkeit herum und brachte den Clansmann mit einem Fausthieb zum Schweigen.
    »Im Grunde haben wir sehr viel miteinander gemein«, sagte Krom mit warmem Timbre in der Stimme. »Sie sind ein Mensch der Erde; ich stamme in gerader Linie von reinrassigen Erdmenschen ab. Keiner von uns ist ein Mischling wie der Clansmann oder die Leute aus dem Sternenbund … Und wir haben dasselbe Ziel. Wir wollen beweisen, daß die Urheimat kein Mythos, sondern Realität ist. Wir beide wollen die verlorene Erde finden … «
    Noch ehe er seinen letzten Satz zu Ende geführt hatte, wußte er, daß er zu weit gegangen war.
    »Sie wollen zur Erde?« Bess lachte humorlos. »Warum? Um sie zu erobern, die Bevölkerung zu versklaven? Geben Sie sich keine Mühe, Krom. Wir haben nicht das geringste miteinander gemein.«
    Er beschloß, es mit brutaler Offenheit zu versuchen.
    »Meine Vorfahren wurden von der Erde vertrieben und nach Herculea verbannt. Vielleicht werde ich die Erde erobern; wenn sie wie die Inneren Welten von einem minderwertigen Menschentyp bewohnt wird, werde ich unverzüglich mit der genetischen Selektion beginnen … Ausmerzen, was ausgemerzt werden muß … Rache für die Vertreibung und die endlosen Jahrtausende der Verbannung nehmen … «
    »Rache?« Bess schüttelte ungläubig den Kopf. »Für eine Tat, die längst Geschichte ist? Mein Gott, wie können Sie nach so langer Zeit noch an Rache denken!«
    Krom sah versonnen hinauf zum graubewölkten Himmel. »Vielleicht«, sagte er leise, »will ich nur erfahren, warum die Ahnen die Erde verlassen mußten. Die historischen Datenspeicher sprechen von einem Schisma, von zwei rivalisierenden Gruppen, die einander bekämpften … Das ist alles. Ich will wissen, was damals geschehen ist. Verstehen Sie?«
    »Und dann? Töten.«
    Zornig brauste er auf. »Sie kennen die galaktischen Positionsdaten der Erde! Wenn nicht, dann sind sie im Navigationscomputer Ihres Raumschiffs gespeichert. Sie werden mir die Daten oder die NOVA STAR liefern, oder …
    »Sie müssen verrückt sein, wenn Sie wirklich glauben, daß ich … «
    »Es gibt Methoden, die auch Sie zum Reden bringen werden«, warnte Krom in einem fast sachlich ruhigen Ton.
    Bess lachte verächtlich. »Folter? Wollen Sie mich foltern? Sie vergessen, daß ich Überlebensspezialistin bin. Sie können mich töten, aber Sie können mir keine Informationen abpressen.«
    »Ich weiß, daß gewöhnliche Foltermethoden bei Ihnen versagen werden«, entgegnete Krom. »Aber Ka wird Ihnen bestätigen, daß sie einen Menschen für immer zeichnen … Der Schmerz hinterläßt nicht nur Narben im Fleisch.«
    Der Clansmann zerrte an seinen Ketten. Sein narbiges Gesicht war verzerrt, und in seinen Augen loderte blanker Haß.
    »Ich habe R’o-Chyn nicht vergessen, Krom!«, stieß er hervor. »Ich werde nie vergessen, was Sie mir angetan haben. Ich werde Sie dafür töten. Mit meinen eigenen Händen werde ich Sie töten …«
    Krom zuckte die Schultern. Und fast amüsiert fragte er sich, wie der Clansmann wohl reagieren würde, wenn er ihm jetzt verriet, was ihm damals im
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