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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten
Autoren: Thomas Ziegler
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hatte offenbar damit gerechnet, daß die Verbannten eines Tages zurückkehren würden, und aus Furcht vor ihrer Rache das Tor verschoben.
    Wenngleich die Urheimat unauffindbar blieb, so war die Zeit des Exils endgültig vorbei.
    Die Herculeaner hatten gelernt, mit technischen Mitteln künstliche Dimensionstore zu schaffen und jeden beliebigen Ort im Heimatuniversum zu erreichen.
    Zuerst schickten sie einzelne Kundschafter, dann ganze Raumschiffe durch die Tore, und eines dieser Schiffe stieß schließlich auf den Sternenbund der Inneren Welten.
    Blühende Planeten im Licht warmer Sonnen, reich an Bodenschätzen und mit mildem Klima, ganz anders als das rauhe, wilde Herculea.
    Und von Kreaturen bewohnt, die sich Menschen nannten.
    Krom lachte verächtlich auf. Menschen!
    Die wahren Menschen, die Reinen Menschen, lebten auf Herculea. Die unwirtlichen Umweltbedingungen ihres Exilplaneten und ein gnadenloser Selektionsprozeß unter der Aufsicht der Eugeniker hatten dafür gesorgt, daß die Schwachen ausgemerzt und die Starken gestärkt wurden.
    Die Bewohner des Sternenbunds waren verweichlicht, dekadent, genetisch minderwertig, lebensuntüchtig. Schlimmer noch: Sie unterwarfen sich dem Diktat einer nichtmenschlichen Rasse. Obwohl es Millionen bewohnbare Planeten in der Milchstraße gab, beschränkten sie sich auf eine Handvoll Welten und überließen den Rest der Galaxis den Dhrakanen, intelligenten und absolut fremdartigen Echsenabkömmlingen.
    Gab es einen deutlicheren Beweis für ihre Minderwertigkeit?
    Es war die Pflicht der Herculeaner, die verweichlichten Völker des Sternenbunds im Stahlbad des Krieges zu härten, aus ihrem genetischen Rohmaterial alle negativen Elemente der Schwäche auszumerzen und eine neue, zum Herrschen geborene Rasse heranzuzüchten, die den Namen Mensch wahrlich verdient hatte. Eine Rasse, die unter der Führung der Reinen Menschen von Herculea die große historische Aufgabe in Angriff nehmen konnte — die Eroberung des Universums, die Säuberung der Sterne von dem schuppigen Echsengezücht der Dhrakanen …
    Und ich, dachte Krom, ich bin vom Schicksal auserwählt, diese neue Menschenrasse zu erschaffen und sie zum Herrscher über den Kosmos zu machen.
    Der Sieg über den Sternenbund war der erste Schritt gewesen. Nun mußten die Dhrakanen unterworfen und, wenn nötig, ausgerottet werden. War dies vollbracht, gab es nur noch einen Gegner — den alten Feind der Ahnen.
    Und vielleicht, dachte Krom, vielleicht werden wir ihn bald finden … nach all den Jahrtausenden Rache üben!
    Der Gleiter hatte die Bergkette überflogen und näherte sich rasch der Festung, die in der Ferne die Ebene überragte: Ein stählerner Würfel mit hundert Metern Seitenlänge, überwältigend in seiner drohenden, fensterlosenMassivität, und doch nur ein kleiner Teil der eigentlichen Festungsanlage mit ihren ausgedehnten Bunkersystemen und den tief in den Boden reichenden Klonfabriken, in denen die herculeanischen Millionenheere produziert wurden.
    Die Festung war das eigentliche Machtzentrum Herculeas.
    Der Stahlwürfel barg die Maschinen und Schaltzentralen, mit denen sich die Schattentore öffnen ließen. Ein Schritt genügte, um die Barriere zwischenden Dimensionen und die Lichtjahre zwischen den Sternen zu überwinden.
    Ein Schritt genügte, um von Herculea zur namenlosen Ödwelt im System der roten Sonne zu gelangen, mitten ins Herz des dhrakanischen Reiches …
    Aber das Tor zur Ödwelt bestand erst seit kurzer Zeit; es war noch nicht stabil, noch nicht groß genug für die Kriegsschiffe, die mächtigen Flotten, die auf ihren Einsatzbefehl warteten.
    Erst wenn die Meßstation die Raum-Zeit-Struktur in der stellaren Umgebung der roten Riesensonne vollständig analysiert hatten, konnten die Dimensionstechniker das Tor erweitern …
    Krom beugte sich nach vorn, schaltete den Autopiloten des Gleiters ab und steuerte die Südseite der Festung an.
    Dort war er — der Turm, das sicherste Gefängnis von ganz Herculea.
    Eine hundert Meter hohe Stahlsäule, die von einer zehn Meter durchmessenden Plattform gekrönt wurde. Wer von dort entkommen wollte, benötigte einen Gleiter oder zumindest einen Raketentornister, sofern er nicht den Weg ohne Wiederkehr nahm, den Sturz in die Tiefe. Aber selbst diese Möglichkeit blieb Flaming Bess und Ka verwehrt - sie waren angekettet.
    Krom kniff die Augen zusammen.
    Die Gefangenen waren nicht allein auf der Plattform.
    Drei schwarzuniformierte und mit Raketentornistern
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