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Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten

Titel: Flaming Bess 03 - Gefangene der Schatten-Welten
Autoren: Thomas Ziegler
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und um den Clansmann Ka.
    Es spielte keine Rolle, daß es Dool darum gegangen war, eine Zerstörung des Geheimstützpunkts durch die NOVA STAR zu verhindern.
    Entscheidend war: Er hatte einen Befehl seines Kriegsherrn mißachtet, und für einen derart ungeheuerlichen Akt des Ungehorsams konnte es nur eine Strafe geben — den Tod.
    Doch zuvor mußte Krom herausfinden, wieso Dool überhaupt in der Lage gewesen war, seine Befehle zu ignorieren und eigenmächtig eine Entscheidung von solcher Tragweite zu treffen.
    Ein genetischer Defekt?
    Ein Fehler im DNS-Programm?
    Oder handelte es sich um ein grundlegendes Konstruktionsproblem, das sich früher oder später auch bei den anderen, den namenlosen Klonsoldaten bemerkbar machen würde?
    Überdeutlich entsann sich Krom, daß Adjutant Dool schon einmal untypisch reagiert hatte — bei dem Kampf um Terminus. Er hatte Dool angewiesen, einem Kommandeur der Bodentruppen aufgrund eklatanten Versagens den Selbstmordbefehl zu übermitteln, und Dool hatte merklich gezögert, es sogar gewagt, Kroms Befehl — wenn auch nur verklausuliert — zu kritisieren.
    Vielleicht, dachte Krom, vielleicht hätte ich ihm nie einen Namen geben sollen. Klonsoldaten sind Werkzeuge, und Werkzeuge brauchen keinen Namen — eine Nummer genügt. Es ist vorstellbar, daß sein Name ihm die Illusion vermittelt hat, er wäre mehr als ein Werkzeug, eine Persönlichkeit gar.
    Doch das erklärte natürlich nicht, warum Faal — sein zweiter Adjutant — sich trotz seines Namens bisher als absolut zuverlässig erwiesen hatte.
    »Wo befinden sich die Gefangenen jetzt?«, fragte er leise.
    »Auf dem Hohen Turm der Festung, Sir«, erklärte Dool.
    Gut, dachte Krom. Hinter dem Bergwall, weitab von der Stadt und dem Raumhafen. Als er wieder sprach, klang seine Stimme um eine Spur schärfer; nicht sehr, doch es genügte, um Dool erbleichen zu lassen.
    »Sie wissen, Dool, welche Mühe es gekostet hat, im Herzen des dhrakanischen Reiches den Stützpunkt und das Tor zu errichten?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Sie wissen, Dool, daß die Dhrakanen in der Lage sind, die Tore aufzuspüren, wenn sie nicht perfekt abgeschirmt werden?«
    »Ja, Sir, aber … «
    »Und Sie wissen, daß jenes Tor weder perfekt abgeschirmt, noch ausreichend stabilisiert ist?«
    Dool straffte sich. »Sir, die Station war in Gefahr! Wenn ich nicht …«
    »Still!«
    Der Adjutant zuckte zusammen. »Die Station ist nicht wichtig; sie ist nur ein Fixpunkt für das Tor. Wenn wir die Station verlieren, bleibt das Tor davon unberührt. Wir können jederzeit eine neue Station errichten, die uns die notwendigen Raum-Zeit-Daten für die Dimensionsverbindung liefert, aber wenn die Dhrakanen durch Ihre Schuld, Dool, zu früh erfahren, daß wir in ihrem Gebiet operieren … «
    Der Adjutant schluckte. »Ich verstehe, Sir.«
    »Hoffentlich, Dool. Hoffentlich!«
    Krom genoß die Situation. Er ließ seine Blicke über die Klonsoldaten wandern, die mit dem Rücken zu ihm an ihren Kontrollpulten saßen, und er spürte fast körperlich die Spannung, mit der sie das Gespräch verfolgten. Er entschloß sich, Dool auf jeden Fall hinrichten zu lassen. Er mußte ein Exempel statuieren. Verständnis für Dools eigenmächtige Handlungsweise würde ihm nicht nur als Schwäche ausgelegt werden; Verständnis schadete der Disziplin.
    »Dool?«
    »Sir?«
    »Ich erwarte Sie in einer halben Stunde am Hohen Turm. Bereiten Sie alles für das Verhör der Gefangenen vor.«
    Der Adjutant nickte knapp. »Verstanden, Sir.«
    »Und, Dool …«
    »Sir?«
    »Der Ausgang des Verhörs wird auch über Ihr weiteres Schicksal entscheiden.«
    Der Sichtschirm wurde grau.
    Krom lächelte zufrieden und stand auf. Nun, dachte er, vielleicht sollte ich Dool einen schnellen Tod gönnen. Immerhin habe ich es ihm zu verdanken, daß sich Flaming Bess in meiner Gewalt befindet …
    Krom verließ die MORTUS mit einem schnellen Gleiter. Dem Raumhafen von Herculea, der sich unter ihm in westlicher und östlicher Richtung bis zum Horizont dehnte, schenkte er nur wenig Aufmerksamkeit. Die meisten Landefelder waren leer; die Schiffe der herculeanischen Kriegsflotte kreuzten im Gebiet des Sternenbundes und suchten nach der NOVA STAR, die seit der Flucht aus dem Terminus-System spurlos verschwunden war.
    Aber wer hätte ahnen können, dachte Krom, daß die NOVA STAR längst die Grenzen des Sternenbundes hinter sich gelassen hat und tief in das Reich der Dhrakanen eingedrungen ist?
    Finster fragte er sich, wie es Flaming
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