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Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje

Titel: Fisherman's Friend in meiner Koje - Gier, K: Fisherman's Friend in meiner Koje
Autoren: Kerstin Gier
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könntest du ein ganz neues Leben anfangen …« Ich verstummte.
    Stefan nahm die Brille ab.
    »Du bist wirklich so verdreht, wie Angela gesagt hat«, murmelte er, während er die Brillengläser an seinem Pullover sauber rieb. »Aber was soll’s. Ich liebe dich.«
    Ich war sprachlos. Ich starrte nur in seine Augen und die goldenen Lichter, die darin funkelten.
    »Oh, wie romantisch«, sagte Rebecca an meiner Stelle durch die Kabinentür.
    »Aber ich habe dir doch deinen Deal vermasselt«, stammelte ich.
    Stefan legte seine Brille hinter sich auf den Tisch. »Judith, ich habe dir gerade eine Liebeserklärung gemacht.«
    »Und ich habe dir gerade gesagt, dass ich das ganze Kokain ins Wasser geworfen habe.«
    »Kokain?«, wiederholte Stefan.
    Hinter der Kabinentür hörte man Rebecca kichern.
    »Kein Kokain?«, fragte ich. »Was war es dann? Heroin? Grüner Afghane? Ich kenne mich da nicht so aus.«
    »Was redest du denn da?«, fragte Stefan milde. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich auf den Mund. Augenblicklich stellte sich jenes heftige Ziehen in meiner Magengegend ein, das ich sonst nur hatte, wenn ich einen Film mit Keanu Reaves ansah. Der Kuss schmeckte nach Fisherman’s Friend und mehr. Viel mehr.
    Aber bevor ich Stefan auf den Weg in die Hölle begleitete, mussten alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden. Ich stemmte meine Handflächen gegen seine Brust.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte ich. »Ich weiß alles. Ich habe dich und Mick beobachtet, als du ihm das Zeug übergeben hast.« Zum Beweis friemelte ich den Joint aus meiner Jeanstasche, den ich seit damals verwahrt hatte, und hielt ihn Stefan unter die Nase. »Siehst du? Den hat Mick mir gegeben.«
    »Das sieht ihm ähnlich«, sagte Stefan. »Der kleine Scheißer raucht das Zeug überall, völlig schamlos. Er hatte bei der Segelstunde mindestens ein halbes Pfund davon einfach liegengelassen. Ich habe es ihm zurückgegeben, aber ihm gleichzeitig gesagt, dass ich nicht will, dass er in meinen Kurs kommt. Solche Typen machen nur Ärger.«
    »Dann hatte er das Zeug gar nicht von dir?«
    »Gott bewahre!«, rief Stefan. »Wo ich doch schon verzweifelt versuche, mir das Rauchen abzugewöhnen.«
    »Heißt das, ich habe tatsächlich dein Magenpulver über Bord geschmissen?«
    »Jetzt hast du’s endlich gerafft«, sagte Rebecca aus unserer Kabine. »Leute, es ist drei Uhr durch. Kommt jetzt langsam mal zu einem Ende.«
    Aber den Gefallen taten wir ihr nicht. Für uns hatte die Nacht gerade erst angefangen.

Nachwort
    Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei meiner lieben Schwester Heidi Culmann, die mir auch diesmal wieder mit Witz beziehungsweise der ihr eigenen Gewitztheit zur Seite stand, bei Gisela Kullowatz für die kesse Meerjungfrau auf dem Umschlag sowie bei meiner Lektorin Monika Zabeck für die freundschaftliche Zusammenarbeit, die mit ›Männer und andere Katastrophen‹ ihren Anfang nahm.
    Ferner möchte ich explizit darauf hinweisen, dass ich den Namen Morgenschweis nicht erfunden habe, wie man mir mehrfach unterstellt hat. Sehen Sie mal in Ihrem Telefonbuch nach, wenn Sie’s nicht glauben.
    Handlung und Charaktere sind dagegen pure Erfindung – von ein paar Ausnahmen abgesehen.
    Nicht vorenthalten möchte ich Ihnen zum Schluss noch einige Titelvorschläge, die aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt wurden. Als besonders geschmacklos bezeichnete man: ›Guck mal, wer da kotzt‹, ›Flossen weg von meinen Gräten‹ und frei nach den Gebrüdern Grimm ›Fischlein, leck mich‹.
    Der Titel »Fisherman’s Friend in meiner Koje« ist eine Erfindung meiner Schwester und bedurfte der freundlichen Genehmigung des Exporthauses Wilms, das die gleichnamigen wohlschmeckenden Rachenputzer vertreibt. An dieser Stelle der Firma meinen herzlichen Dank.
    Kerstin Gier, November 1997

Über die Autorin:
    Kerstin Gier , Jahrgang 1966, lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in der Nähe von Bergisch Gladbach. Sie schreibt mit großem Erfolg Romane. Ihr Erstling MÄNNER UND ANDERE KATASTROPHEN wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt.
    EIN UNMORALISCHES SONDERANGEBOT wurde 2005 mit der »DeLiA« für den besten deutschsprachigen Liebesroman ausgezeichnet. FÜR JEDE LÖSUNG EIN PROBLEM wurde ein Bestseller und mit enthusiastischen Kritiken bedacht.
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