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Fish im Trüben

Fish im Trüben

Titel: Fish im Trüben
Autoren: Susan Geason
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McDonell entkommen waren. Ich fragte sie, wie ihr die erste Arbeitserfahrung geschmeckt hatte.
    »Schrecklich«, sagte sie. »Sie sind so schäbig. Ich wußte nicht, daß Leute mit so viel Geld so knickrig sein können. Diese unsäglichen Kinder. Und sie haben mir den Umgang mit den Farmarbeitern verboten, besonders mit den Ab-origines.«
    Da wir ganz gut miteinander klarzukommen schienen, ließ ich die große Frage aus dem Sack: Was war zwischen ihr und Miranda vorgefallen?
    »Wieviel wissen Sie jetzt bereits über die Familienangelegenheiten der Grangers, Mr. Fish?«
    »Genug.«
    »Dann können Sie den Rest auch noch hören. Miranda ist schwanger. Sie und mein Vater werden heiraten. Miranda wird meine Stiefmutter.« Sie sagte das mit perfekt beherrschter Stimme. Das Mädchen war in den letzten drei Monaten erwachsen geworden.
    Sie sah mich an: »Sind Sie überrascht?«
    »Yeah, ich bin überrascht.«
    »Warum?«
    »Nun, Miranda ist eine gutaussehende Frau, aber ich kann sie mir irgendwie nicht als Professorengattin vorstellen.«
    »Und ich kann sie mir nicht als meine Mutter vorstellen«, sagte das Mädchen.
    »Was werden Sie tun?«
    »Ich werde zu Rosie Blake ziehen und mein Examen machen. Ich komme an das Geld meiner Mutter, wenn ich einundzwanzig werde, dann gehe ich in die Staaten und wohne bei den Shumways, wenn sie zurückkommen. Ich mochte Elaine.«
    »Und sie kann Ihnen alles über Ihre Mutter erzählen«, sagte ich.
    Sie warf mir einen so überraschten Blick zu, als hätte ein Frosch plötzlich angefangen zu reden. »Ja, ich würde gern wissen, wie meine Mutter war, bevor...« Ihre Stimme verließ sie. Sie hatte ihr Herz gegenüber ihrem Vater abgehärtet, aber die Erwähnung ihrer Mutter schmerzte immer noch.
    »Bevor sie Ihren Vater geheiratet hat?«
    »Bevor mein Vater sie in den Wahnsinn trieb«, sagte sie kalt. »Ich möchte wissen, wie sie in meinem Alter war. Als sie glücklich war.«
    »Sie werden wohl nicht den falschen Mann heiraten?«
    Sie lächelte ohne Wärme. »Ich werde nicht heiraten. Niemals. Ich will es nur verstehen.«
    Ich glaubte ihr, als ich in diese riesigen braunen Augen blickte. Nach David Granger würde kein Mann mehr Claire Grangers Herz brechen, aber ich fürchtete, daß viele das durch leidvolle Erfahrung herausfinden würden.

Boom Town Blues

    Ich schlich mich an die große, elegante, dunkelhaarige Frau heran, griff ihr an den Arsch, legte einen Arm um ihre Hüfte und küßte sie in den Nacken. Sie wirbelte herum, gab mir eins auf die Ohren, sprang mit flammenden Augen zurück und sagte: »Fassen Sie mich nicht an, Sie... Gott, Sie!«
    Das war nicht so ganz die Begrüßung, die ich erwartet hatte. Immerhin hatte ich dieser Dame mal einen ziemlich großen Gefallen getan, und wir hatten uns angefreundet. Dachte ich jedenfalls.
    Währenddessen starrte sie mich an, als wäre ich ein Haufen Hundescheiße auf dem teuren hellrosa Teppich der Boutique. Als sie fragte: »Hat mein Mann Sie geschickt?«, wurde mir mein Fehler klar. Der falsche Zwilling.
    Als ich Margaret Kincaid-Cromer zum letzten Mal gesehen hatte, war sie die Frau eines Politikers, die Unannehmlichkeiten machte, und ich war einer der schweren Jungs ihres Mannes. Jetzt war sie eine glamouröse Geschäftsfrau an der Gold Coast. Für die hundert Mille von Barry hatte sie sich rein äußerlich eine sehr kultivierte Erscheinung zugelegt, aber die drohende Rückkehr ihres Mannes konnte ihr immer noch Angst einjagen.
    Es war an der Zeit, für klare Verhältnisse zu sorgen. »Nein, ich bin nicht bei ihm, ich meine, ich arbeite jetzt nicht für ihn.«
    »Sie gehören nicht mehr zu Barrys Personal?«
    »Nein, ich bin Privatdetektiv. Nachdem ich im Büro ihres Mannes gekündigt hatte, habe ich mich selbständig gemacht.«
    »Aber was machen Sie hier an der Gold Coast?«
    »Ich beschatte den Mann einer anderen«, sagte ich. »Ein Scheidungsfall.«
    Ihr Gesichtsausdruck sagte mir, daß ich mir mein Grab gerade noch einen Meter tiefer gegraben hatte, also versuchte ich, es ihr zu erklären:. »Mrs. Cromer, es tut mir leid. Es war wirklich ein Versehen. Ich habe Sie für Katy gehalten.«
    Eine Röte, die reines Amüsement hätte sein können, färbte ihre Wangen. Es folgte eiskalte Ablehnung: »Ich wußte nicht, daß Sie meine Schwester kennen.« Das hieß, daß sie immer noch nichts über meine Rolle in Katys Komplott gegen ihren Mann wußte. Ich spielte mit.
    »Wir haben uns in Sydney getroffen, als sie geschäftlich da unten
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