Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
dessen Kehle noch immer schmerzte und dem der Schweiß mittlerweile in Strömen über den schuppigen Rücken lief.
    »Das weißt du verdammt gut! Fünfzehntausend Obolen!« fauchte Nabob und schlug die zu Fäusten geballten Klauen zusammen. »Fünfzehn Riesen hast du von mir gekriegt! Also zeig mir endlich, was du dafür bekommen hast!«
    Flagit zappelte aufgeregt wie eine Marionette und wischte sich zum wiederholten Mal die Stirn trocken. »Forschung und Entwicklung sind etwas ziemlich Kostspieliges, erst recht wenn man damit Wahlen gewinnen will …«
    »Ich will keine Entschuldigungen hören, klar? Halt einfach das Maul, und zeig mir lieber den Grund, warum du mir die letzten drei Monate aus dem Weg gegangen bist«, zischte Nabob Flagit direkt ins Ohr.
    Flagit schluckte und hoffte, daß seine letzten Ergebnisse nicht geschmolzen waren. »Warum treffen wir uns überhaupt hier bei dir?« grummelte Nabob. »Mir ist es hier viel zu heiß, und Tumor kann ich nun mal nicht ausstehen!«
    »Erstens muß ich mich darum kümmern, daß der Laden läuft, und außerdem ist für mich der Boden woanders noch heißer als hier. Schließlich sind Seirizzims Teufel überall, und wenn er Wind davon kriegt, daß wir … puh, ich mag gar nicht daran denken. Seirizzim als Oberleichenbestatter, würg! Also, was ist? Willst du jetzt, was ich habe, oder nicht?« zischte Flagit. Als Nabob nur spottete, schluckte er erneut, doch als dieser endlich zustimmend nickte, wischte er sich erleichtert mit dem schuppigen Handrücken über die pelzigen Augenbrauen. Schließlich zog er mit einem erwartungsvollen Grinsen einen rechteckigen kleinen Obsidiansockel, sechs schimmernde Stahlkugeln mit kleinen Ösen, einen winzigen Drahtrahmen und mehrere Stücke einer nicht entflammbaren Schnur aus dem Sack.
    »Beeil dich!« fauchte Nabob, während er Flagit dabei beobachtete, wie dieser zunächst den Rahmen auf den Sockel steckte, dann durch jede der kleinen Ösen an den Stahlkugeln einen Faden zog und sie schließlich am Rahmen in einer perfekt geraden Linie hintereinander aufhängte.
    »Voilà!« verkündete Flagit triumphierend.
    »Und wozu soll das gut sein?« grummelte Nabob, der noch immer gereizt mit dem spitz zulaufenden Schwanz wackelte. »Oder besser gesagt: Wieso sollte mir Seine Infernalität, der Herr der Finsternis d’Abaloh, aufgrund dieses Ramschhaufens bis in alle Ewigkeit derart zu Dank verpflichtet sein, daß er mich noch vor allen anderen Kandidaten zum Oberleichenbestatter von Mortropolis ernennt, hä?«
    »Na, dann schau doch mal«, meinte Flagit, der inbrünstig hoffte, die für die innere Sekretion verantwortlichen Drüsen voll unter Kontrolle zu haben, um aus jeder einzelnen Pore Zuversicht auszustrahlen; zumal es für ihn keine Garantie gab, diese Besprechung auf beiden Hufen zu verlassen, wenn Nabob nicht zufrieden wäre.
    Mit nur leicht zitternden Krallen griff Flagit nach der zu ihm am nächsten aufgehängten Kugel, zog sie vorsichtig von den anderen fünfen ein Stück weg und ließ sie wieder los. Wie von Zauberhand löste sich die sechste Kugel von den anderen fünfen und schoß am Faden in die Höhe, prallte auf die zurückgebliebenen Kugeln zurück, woraufhin nun die erste wieder in die Luft katapultiert wurde und der ganze Kreislauf von vorn begann.
    Nabob schäumte innerlich vor Wut, denn das Klicken der Kugeln wirkte sich nicht gerade beruhigend auf sein ohnehin schon arg strapaziertes Nervenkostüm aus.
    Mit einem verkniffenen Grinsen hielt Flagit das Fadenspiel an, nahm zwei Kugeln zwischen die Finger und wiederholte die Übung. »Das kann man sogar auch mit drei Kugeln machen«, fügte er in der Hoffnung hinzu, seine Lage zu verbessern.
    »Und was soll das sein?« wollte Nabob wissen, wobei ihm heißer Dampf aus den breiten Nasenlöchern stob.
    »Ähm, das ist die ultimative Entspannungshilfe für unter Streß leidende Herrscher der Unterwelt. Nun, auf diese Weise wird das physikalische Prinzip von der Erhaltung des Impulses zu einem beruhigenden, sich ständig wiederholenden Zyklus von Zusammenstößen genutzt und …«
    »Halt’s Maul!«
    »… verhilft zu friedlichem Schlaf.«
    »Halt’s Maul, hab ich gesagt!« schrie Nabob und nahm eine beängstigend stygische Hautfärbung an. »Ich hab dir vor drei Monaten fünfzehntausend Obolen gegeben, und was Besseres hast du dafür nicht gekriegt?«
    »Nein, nein, das ist längst nicht alles! Was hältst du denn hiervon?« beeilte sich Flagit zu sagen und holte einen etwa
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher