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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)
Autoren: Sophie Jordan
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und wiederholt dann: »Es gibt Leute, die das glauben? Was glaubst du denn? Was ist die Wahrheit, Jacinda?«
    »Na ja, das ist bei jedem anders. Nicht alle –«

    »Und wie ist es bei euch beiden?«
    Sein scharfer Tonfall lässt mich zusammenzucken. »Es ist –« Ich will lügen. Ich will ihn nicht verletzen. Und ich will nicht, dass meine Beziehung zu ihm jetzt weniger wert ist als vor meiner Hochzeit mit Cassian. Weil das völlig unmöglich ist.
    Und doch bringe ich es nicht fertig, zu lügen. Will kann ich einfach nicht belügen.
    Ich schlucke und gebe zu: »Seit der Hochzeit … ist da etwas zwischen uns. Wir sind irgendwie aufeinander eingespielt.«
    Will nickt langsam und rückt von mir ab.
    »Was machst du denn da?«, will ich mit einem Anflug von Panik wissen, als er sich von mir entfernt.
    Nein, alles, nur das nicht. Ich habe das nicht alles durchgemacht, nur damit er uns jetzt aufgibt. Ich drehe mich zu Cassian um. »Bist du jetzt zufrieden?«
    Cassian schüttelt den Kopf und das Mitleid, das aus seinen Augen spricht, macht mich nur noch wütender. »Er hatte ein Recht darauf, es zu erfahren. Es tut mir leid, Jac–«
    »Das muss es nicht«, fauche ich. »Ich brauche dein Mitleid nicht. Zwischen Will und mir wird alles wieder in Ordnung kommen.«
    Mit diesen Worten drehe ich mich um und laufe Will hinterher. Er marschiert fast im Laufschritt durch die Baumreihen.
    »Hey! Du weißt doch, dass sich irgendwo da draußen ein Bär rumtreibt«, warne ich ihn.
    Er antwortet nicht.

    »Will! Wo gehst du hin?«
    Ich laufe schneller, um ihn einzuholen. Ich bekomme seinen Arm zu fassen und will ihn schon mit Gewalt dazu bringen, mir ins Gesicht zu sehen, als er sich plötzlich von selbst zu mir umdreht.
    »Und was soll ich deiner Meinung nach tun, Jacinda?«, explodiert er. »Mit einem Lächeln auf dem Gesicht herumspazieren, in dem Wissen, dass du Cassian geheiratet hast und das ganz nebenbei auch noch bedeutet, dass du dich sozusagen automatisch in ihn verliebt hast?«
    »Das habe ich nicht gesagt!« Wütend reiße ich die Arme hoch. »Das stimmt doch überhaupt nicht!«
    »Und warum erklärst du es mir dann nicht einfach?« Er verschränkt die Arme vor seiner breiten Brust. »Was bedeutet das, ›eine emotionale Verbindung‹?«
    »Ich hätte es dir schon längst erklärt, wenn du dich nicht wie ein Blödmann benommen hättest!« Ich versetze ihm einen kleinen Schubser gegen die Brust.
    Er blickt mich lange schweigend an. Dann umspielt ein Lächeln seine Mundwinkel. »Okay. Erklär es mir.«
    »Seit wir verheiratet sind, kann ich einfach besser einschätzen, was in ihm vorgeht … Manchmal kann ich einfach spüren , was er fühlt. Das ist alles. Mehr ist da nicht.«
    »Dann spürst du also die ganze Zeit über, was er fühlt?«
    »Nein, nicht alles. Nur die wirklich starken Gefühle.«
    Er wirkt immer noch unsicher. Ich komme näher, streiche ihm sanft über seinen angespannten Unterarm und sage leise: »Das ändert nichts an meinen Gefühlen dir gegenüber.«
    Er macht einen Schritt zurück und lässt die Arme sinken.
    Ich werde nicht zulassen, dass er sich von mir zurückzieht. Es ist schon zu viel passiert zwischen uns. Ich werde für diese Beziehung kämpfen, auch wenn das bedeutet, dass ich gegen ihn antreten muss. »Das hat überhaupt keinen Einfluss darauf, was ich für dich fühle. Wirst du etwa zulassen, dass es deine Gefühle für mich beeinträchtigt?«
    Seine dunklen Augen funkeln mich an. Ich weiß nicht, was das bedeuten soll. Ich nähere mich ihm wieder und streiche ihm probeweise mit den Fingerspitzen über die Hand.
    Sein kleiner Finger hakt sich in meinen und ich wage es endlich, wieder zu atmen. Der Schmerz in meinem Herzen lässt etwas nach.
    »Ich bin hier«, erinnere ich ihn. »Bei dir. Ich habe Cassian im Rudel zurückgelassen. Er hatte ursprünglich überhaupt nichts mit meinem Fluchtplan zu tun, erinnerst du dich?«
    Will seufzt und fährt sich mit einer Hand durchs Haar. »Ja, ich weiß. Oh Mann, Jacinda, ich will einfach nur, dass wir endlich zusammen sein können, ohne dass man uns ständig Steine in den Weg legt.«
    Ich umarme ihn. »Das werden wir. Ab jetzt. Wir werden nie wieder voneinander getrennt sein. Wir holen jetzt Miram da raus und dann gibt es nur noch uns beide.«
    »Nur noch wir beide. Das klingt gut.«
    Erleichtert atme ich aus und der unbändige Drang, meinen Tränen freien Lauf zu lassen, überkommt mich. Bis jetzt war mir gar nicht klar gewesen, wie viel Sorgen
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