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Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)

Titel: Firelight 2 - Flammende Träne (German Edition)
Autoren: Sophie Jordan
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ihre Hände an den Flammen. »Na, Gott sei Dank. Ich dachte schon, die beiden würden die halbe Nacht dafür brauchen.«
    »Angeberin«, murmelt Will und legt einen Arm um mich. Wir lassen uns wieder auf der Decke nieder und in seinen warmen Armen schmilzt die nächtliche Kühle, die mir in den Knochen steckt, augenblicklich dahin.
    Cassian wühlt in der Tüte mit den Snacks. Ich beobachte ihn und spüre, dass er sich nicht wohlfühlt. Er entscheidet sich für eine Flasche Saft und verschwindet damit wieder im Wald. Irgendwie fühle ich mich schuldig und denke, dass ich ihm hinterherlaufen und versuchen sollte, ihm sein Unbehagen zu nehmen. Immerhin sind wir jetzt verheiratet. Auch wenn das vielleicht nur gespielt war, ist es sicher nicht gerade leicht für ihn, mich mit Will zusammen zu sehen.
    Aber ich war einfach zu lange von Will getrennt. Ich will nicht aufstehen, will seine beruhigende Umarmung nicht aufgeben. Noch nicht. Nie mehr.
    »Lasst uns was essen.« Er streckt den Arm aus und zieht die Tüte zu uns herüber. »Also, was wollt ihr? Minikuchen mit Cremefüllung? Oder Käseflips?«
    Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal Junkfood gegessen habe. Auf jeden Fall seit Chaparral nicht mehr. Ich greife nach der Packung mit den Minikuchen.

    »Wusste ich doch, dass du dir das aussuchen würdest.«
    »Warum?«
    Seine Lippen treffen auf meine. »Süßes für meine Süße.«
    Will sorgt dafür, dass ich warm eingepackt bin, und zieht mich ganz nah an sich heran. Wir teilen uns das Essen und sehen zu, wie die grauen Wolken am schwarzen Nachthimmel vorüberziehen. Ich trinke von meiner Erdbeerlimo und die Kohlensäure kitzelt mich in der Nase.
    »Wahrscheinlich ist das jetzt das Date, das wir nie hatten«, murmelt er und ich spüre seinen warmen Atem an meiner Wange.
    Ich lächle und erinnere mich daran, wie unser erstes richtiges Date von Xander und seinen Cousins unterbrochen wurde. »Na ja, es ist nicht gerade das kleine griechische Restaurant, das du mir versprochen hattest, aber ich amüsiere mich trotzdem prächtig.«
    »Erdbeerlimo, Minikuchen und Käseflips – du hast was Besseres verdient.«
    Tamra verdreht die Augen und stöhnt, dann steht sie auf und nimmt ihre Decke und ihr Essen mit.
    »Ich schlafe im Auto. Dieses Süßholzgeraspel halte ich keine ganze Nacht lang aus.« Sie zwinkert mir zu, als sie in Richtung Auto geht, und lässt mich damit wissen, dass sie nicht wirklich sauer ist – dass sie uns lediglich einen Moment zu zweit gönnen will.
    Eine Weile lang sitzen wir schweigend nebeneinander, eng umschlungen, und starren hinauf in den Nachthimmel. »Das werden wir schon noch haben, Jacinda. Irgendwann.«
    Ich drehe mich zu ihm und unsere Nasen stoßen fast aneinander. »Was?«
    »Normale Dates.«
    Ich lächle. »Normal brauche ich nicht, Will. Ich will einfach nur, dass wir zusammen sind. In Sicherheit. Glücklich.«
    Er streicht mir übers Haar. »Das werden wir.«
    Das werden wir. Nachdem wir das Hauptquartier der Enkros erreicht und Miram dort rausgeholt haben. Nachdem wir Mum gefunden haben. Ich entspanne mich und lasse meine Gedanken treiben wie die Wolken am Himmel. Wills Finger spielen sanft mit meinen Haaren und wiegen mich so in den Schlaf.
    »Alles wird gut werden. Ich bringe uns da rein und auch wieder raus. Ich habe Erfahrung damit, wie das bei den Enkros läuft.«
    Ich weiß, dass ich ihn bitten sollte, mir mehr über sie zu erzählen, mir alles über den Feind, dem wir uns stellen müssen, zu erklären. Und ich weiß auch, dass ich ihm sagen sollte, dass Cassian und ich verheiratet sind, aber meine Lider werden schwer und ich kann die Augen kaum mehr offen halten. Das Letzte, was ich sehe, sind Wills hellwache Augen, die nach oben in den Nachthimmel blicken.
    Ein Zittern weckt mich auf – ich weiß nicht genau, ob es von mir oder von Will stammt. Wir liegen so eng umschlungen unter der Decke, dass es schwer ist zu sagen, wo der Körper des einen aufhört und der des anderen beginnt. Ich befreie mich sanft aus seiner wohligen Umarmung und blase Dampf in das Feuer, um es wieder anzufachen. Ich hocke mich neben die Glut und lasse den Blick über unser kleines Lager schweifen: Will und ich sind noch immer allein hier.
    Ich stehe auf, gehe zum Auto und sehe, dass meine Schwester schlafend auf dem Rücksitz liegt. Die Decke hat sie sich bis unters Kinn gezogen. Von Cassian keine Spur. Der Nachthimmel färbt sich graublau und die Morgendämmerung ist nicht mehr fern.
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