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Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nicht allein.
    »Es wird mehr als einen Toten geben«, sagte Bree, die neben Sampson trat. »Sie werden mitsamt dem Tiger sterben. Es sei denn, Sie reden mit uns. Wo sind Nana und die Kinder?«
    Der Penner im Houston-Rockets-Hemd lud sein Gewehr. Bree schoss ihm unters linke Auge in die Wange. Er schrie auf und sackte in sich zusammen.
    Der Tiger huschte aus der Eingangstür.
    »Ich bin nicht bewaffnet.« Ian Flaherty hob beide Hände nach oben. »Erschießen Sie mich nicht. Ich weiß nicht, was mit Ihrer Familie passiert ist. Das geht nicht auf meine Kappe. Erschießen Sie mich nicht!«
    Ich rammte Flaherty mit der Schulter und rannte hinter dem Tiger her. Sampson warf mir eine Waffe zu.
    »Benutz sie!«, rief er.

145
    Es war dunkel draußen, pech schwarze Nacht und kalt wie mitten im Winter. Nur der silberne Mond, an dem die Wolken rasch vorbeizogen, spendete ein wenig Licht. Der Tiger war nirgends zu sehen.
    Doch rechts des Weges, den wir zum Haus gegangen waren, bemerkte ich eine leise Bewegung.
    »Alex!«, rief Bree hinter mir. Ich rief nicht zurück, sondern rannte weiter in der Hoffnung, sie würde mir nicht folgen und mich in der Dunkelheit nicht sehen können. Ich wollte den Tiger allein haben. Nur er und ich.
    »Alex!«, rief Bree wieder. »Nicht auf diese Weise. Alex! Alex!«
    Ich folgte den schwachen Umrissen eines rennenden Mannes, manchmal auch nur dem Rascheln der Zweige. Darauf konzentrierte ich mich, als ein Schatten aus dem Gestrüpp auf mich zuflog.
    Ich wirbelte herum und schoss einem der Jungs in weißem T-Shirt und weißer Baseballkappe in die Brust. Stöhnend stürzte er zu Boden, während ich die Verfolgung wieder aufnahm.
    Er rannte schnell, ich aber auch. Zwei Skiabfahrtsläufer auf einem dunklen Abhang. Der Abstand zwischen uns verringerte sich nur langsam. Ohne ihn zu rufen, rannte ich mit aller Kraft, die ich in mir hatte. Alle Vorsicht außer Acht lassend, war mein einziges Ziel, ihn zu schnappen. Angst um mich hatte ich nicht.
    Ich hörte seine stampfenden Schritte, seinen keuchenden Atem. Trotzdem rief ich ihn nicht. Ich richtete meine Waffe nach vorne, allerdings etwas tiefer, um ihn nicht aus Versehen umzubringen, und drückte zweimal ab. Ich brauchte ihn lebend, weil er mir sagen musste, wo meine Familie steckte.
    Ich glaubte nicht, dass ich ihn getroffen hatte, doch er drehte seinen Oberkörper, weswegen er stolperte. Ich legte noch einen Zahn zu, holte noch mehr auf, bis ich ihn eindeutig erkannte.
    Mit einem Hechtsprung griff ich nach seinen Beinen!
    Beinahe hätte ich ihn verpasst, doch ich erwischte ihn an den Fußgelenken. Er knallte gerade nach vorne, wo er mit dem Kopf auf einen Stein aufschlug.
    Auf Händen und Knien krabbelte ich weiter, bis ich auf ihm saß und mit der Faust ausholte.
    Sie traf seinen Kiefer. Schweißtropfen und Blut spritzten in alle Richtungen.
    »Arschloch! Verräter!«, rief er und fauchte wie eine bedrohte Dschungelkatze.
    »Meine Familie – wo ist sie? Was ist mit ihr passiert?«, rief ich.
    Wieder verpasste ich ihm einen Faustschlag, in den ich meine ganze Kraft und Wut legte. Diesmal verlor er einen Zahn, doch er war stark und warf mich trotz seiner Verletzungen ab.
    Dann lag er auf mir! Ich schützte meinen Kopf mit den Armen. Als er einen Treffer auf meinem Handgelenk landete, befürchtete ich schon, er hätte es gebrochen. Doch ich gab keinen Laut von mir. Ich bog meinen Körper leicht nach oben, schaffte es, meine Hände um seinen Hals zu legen. Ich wusste nicht, woher meine Kraft kam oder wie lange sie anhalten würde.
    Ich versuchte, mit meinem Kopf gegen seinen zu stoßen, erreichte aber nur seinen Adamsapfel. Er würgte und spuckte Schleim und Blut.
    »Meine Familie!«, rief ich wieder.
    »Ich scheiß auf deine Familie!«, fluchte er. » Ich scheiß auf deine Kinder und auf dich!«
    Dann griff er zu seinem Jagdmesser. Ich dachte noch immer, dass ich ihn nicht umbringen durfte – nicht ich musste überleben, sondern er. Ich packte das Gelenk der Hand, in der er das Messer hielt, doch mir schwand die Kraft. Der Kampf würde zu seinen Gunsten ausgehen. Das war ’ s dann, dachte ich, ich würde sterben, ohne zu erfahren, was mit Nana, Ali und Jannie los war. Diese Ungewissheit war das Schlimmste.
    Ein Schuss hallte durch die Nacht.
    Der Tiger richtete sich auf, ließ sich aber mit dem Messer in der Hand auf mich herabsinken. »Stirb!«, rief er. »Wie deine Familie gestorben ist!«
    Ein zweiter Schuss traf sein rechtes Auge, mit dem er
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