Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fire - Thriller

Fire - Thriller

Titel: Fire - Thriller
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
tot waren.
    Ermordet hier in ihrem Haus. Wenigstens waren sie nicht in Öl gekocht worden.
    Ich warf noch einen Blick auf das Foto von uns beiden auf der National Mall. Jung und verliebt, oder was auch immer wir gefühlt haben mochten.
    »Ellie, ich tue für dich und deine Familie, was ich kann. Das verspreche ich dir.«
    Was mochte Ellie in Afrika gefunden haben, überlegte ich, als ich das Haus verließ.
    War ihr jemand gefolgt?

11
    Alle wussten, dass es Schwierigkeiten gab, aber niemand wusste, welcher Art oder wie schlimm sie waren.
    Ein dunkelgrüner Kastenwagen hatte quietschend vor einer schlichten Moschee in Washington, der Masjid Al-Shura, angehalten. Mehr als einhundertfünfzig friedliche Gottesdienstbesucher standen auf dem Bürgersteig davor.
    Doch als Ghedi Ahmed die Schützen, mit Kapuzen, schwarzen Gesichtsmasken und flotten Sonnenbrillen getarnt, aus dem Wagen steigen sah, wusste er, dass sie seinetwegen kamen. Sie waren noch sehr jung – die Jungs von Tiger.
    Die ersten Schüsse waren nach oben gerichtet. Warnschüsse. Männer und Frauen schrien, einige eilten in die Moschee zurück.
    Andere legten sich flach auf den Boden, schützten ihre Kinder, so gut sie konnten.
    Mit hoch erhobenen Händen traf Ghedi Ahmed eine Entscheidung und entfernte sich von seiner Familie. Besser, allein zu sterben, als sie mitzunehmen, dachte er zitternd wie Espenlaub.
    Er war nicht weit gekommen, als er seine Frau Aziza »Ghedi! Ghedi!« schreien hörte und seinen fatalen Fehler bemerkte. Als er sich umdrehte, trugen die wilden Jungs Aziza bereits fort und warfen sie in den wartenden Wagen. Und dann seine Kinder! Sie nahmen auch die Kinder mit! Alle vier wurden in den Wagen getrieben.
    Ghedi kehrte rasch um und schrie lauter als alle anderen, lauter noch als Aziza.
    Ein mutiger Mann aus der Gemeinde holte weit aus und versetzte einem der Entführer einen Schlag. »Du Hund!«, schrie der Junge und schoss dem Mann ins Gesicht. Nach einem weiteren Schuss lag der Mann, alle viere von sich gestreckt, sterbend auf dem Bürgersteig.
    Mit einer anderen Kugel wurde eine ältere Frau in dem Moment niedergestreckt, als Ghedi sich an ihr vorbeizwängte.
    Der nächste Schuss landete in Ghedis Bein und brachte ihn zu Fall. Zwei der Jungs rissen ihn vom Boden hoch und warfen ihn in den Wagen zu seiner Familie.
    »Die Kinder!«, schluchzte Aziza. »Nicht unsere Kinder!«
    »Wohin bringt ihr uns?«, schrie Ghedi die Entführer an. »Wohin?«
    »Zu Allah«, kam die Antwort von vorne, vom Fahrer. Von Tiger höchstpersönlich.

12
    Das Geheimnis um diesen Fall wurde mit jedem Tag größer, doch die meisten Washingtoner schienen sich nicht darum zu scheren, wahrscheinlich, weil sich die Morde im Southeast ereigneten und nur Schwarze getötet wurden.
    Lorton Landfill ist die Endstation für den größten Teil des Washingtoner Mülls. Ein Quadratkilometer widerlicher, stinkender Müll, so dass wir Glück hatten, dass die Leichen überhaupt gefunden wurden. Ich fuhr mit dem Mercedes durch beidseitig zehn Meter nach oben ragende Müllberge, dorthin, wo bereits das Einsatzteam um einen orangeweißen Krankenwagen parkte. Die Gazemasken, die Bree und ich am Tor erhalten hatten, konnten gegen den üblen Gestank kaum etwas ausrichten.
    »Oh, Alex, eine Fahrt aufs Land. Wie romantisch«, frotzelte Bree, während wir durch den Dreck fuhren. Sie hatte es drauf, egal in welcher Situation bei Laune zu bleiben.
    »Ich überlege mir immer was Neues für uns.«
    »Echt, diesmal hast du dich selbst übertroffen.«
    Als ich ausstieg, erblickte ich Sampson, der mit dem Fahrer des Krankenwagens sprach. Hinter den beiden und einem Absperrband der Polizei lagen sechs gelbe Tücher über den sechs Leichen, die hier gefunden worden waren.
    Ein Elternpaar und vier Kinder. Das ergab vier Erwachsene und sieben Kinder in nur wenigen Tagen.
    Sampson kam uns entgegen, um kurz Bericht zu erstatten. »Der Müllwagen hat heute Morgen auf den leeren Straßen begonnen und ist die gesamte Innenstadt abgefahren. Einundvierzig Container an achtzehn Standorten, einige nur ein paar Straßenblocks von der Moschee entfernt. Das ist scheiß viel Arbeit für uns.«
    »Gibt es noch andere gute Nachrichten?«, fragte ich.
    »Bisher wurden nur die Körper gefunden. Keine Spur von den Köpfen.« Das hatten wir der Presse nicht mitgeteilt: Alle sechs Opfer waren geköpft worden.
    »Ich liebe meinen Job. Ich liebe ihn so sehr«, sagte Bree leise. »Ich kann’s morgens kaum abwarten, zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher